Mtu Friedrichshafen

Mtu Friedrichshafen
MTU Friedrichshafen GmbH
MTU Friedrichshafen-Logo
Unternehmensform GmbH
Gründung 1909
Unternehmenssitz Friedrichshafen, BW, Deutschland
Unternehmensleitung

Volker Heuer, Vorstandsvorsitzender

Mitarbeiter 6.700 (2003)
Umsatz 1,35 Mrd. EUR (2004)
Produkte

Dieselmotoren

Website

www.mtu-online.com

Ein MTU 20V4000M93 Dieselmotor auf der SeaJapan 2008 Ausstellung

Die MTU Friedrichshafen GmbH ist eine deutsche Maschinenbaufirma und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Großdieselmotoren und kompletten Antriebssystemen. Das Unternehmen produziert Dieselmotoren für die Anwendungsfelder Schifffahrt, Energieversorgung, Schwerfahrzeuge, Militärfahrzeuge und Eisenbahn im Leistungsbereich von 20 bis 9.100 kW (27 bis 12.250 PS). Daneben stellt die MTU Friedrichshafen in einem separaten Geschäftsbereich Antriebs- bzw. Gelenkwellen für zahlreiche namhafte Automobilhersteller her. Neben den eigenen Produkten vertreibt MTU auch Mercedes-Benz Industriemotoren, VM Motori Dieselmotoren für Off-Road-Applikationen sowie Gasturbinen des Herstellers General Electric für komplexe Schiffsantriebssysteme und Kraftwerke.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstanden ist die MTU Friedrichshafen GmbH aus der am 23. März 1909 in Bissingen/Enz gegründeten „Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH“. Das Unternehmen siedelte 1912 nach Friedrichshafen über, und wurde 1918 in „Maybach-Motorenbau GmbH“ umfirmiert. 1960 kaufte Daimler-Benz das Unternehmen, entscheidend mitgewirkt hat dabei Jean Raebel. 1966 wurde die Firma mit dem Großmotorenbau von Daimler-Benz vereinigt und hieß „Maybach Mercedes-Benz Motorenbau GmbH“. 1969 schließlich wurde der Name „Motoren- und Turbinen-Union Friedrichshafen GmbH“ (MTU) geprägt, als ein Vertrag mit Daimler-Benz, MAN und MTU München (Triebwerksbau, heute MTU Aero Engines) geschlossen wurde.

Seit 2005 gehörte die MTU Friedrichshafen GmbH zu 100 % zur DaimlerChrysler AG (heute Daimler AG). Die vormaligen Familiengesellschafter, die Familie Maybach (7,2 %), die Familie von Brandenstein-Zeppelin (3,124 %) und die GBZ Holding GmbH (1,326 %) haben ihre Anteile Anfang September 2005, im Rahmen eines geplanten Verkaufs der MTU Friedrichshafen an einen Investor, an DaimlerChrysler veräußert. Die MTU Friedrichshafen GmbH gehörte organisatorisch zum Geschäftsbereich DaimlerChrysler Off Highway und kooperiert eng mit der DC-Tochter Detroit Diesel Corporation (DDC) und mit VM Motori.

Am 27. Dezember 2005 verkaufte die DaimlerChrysler AG MTU für 1,6 Milliarden Euro an die schwedische Private-Equity-Gruppe EQT.

Am 12. Juli 2006 wurde bekanntgegeben, dass der Marken- und Firmenverbund um die MTU-Gruppe unter dem Namen „Tognum GmbH“ firmiert. Das Friedrichshafener Werk sowie der Markenname MTU bleiben weiter erhalten. Am 2. Juli 2007 wurde die Tognum GmbH zu einer AG, als EQT das Unternehmen mit einem Emissionskurs von 24 Euro an die Börse brachte. Da der Streubesitz bei etwa 65 % liegt und ein Emissionsvolumen von ~ 2 Milliarden Euro hatte, wird vermutet, dass die Aktie schnell in den MDAX aufgenommen wird. Überschattet wurde der Börsengang durch falsche Angaben in offiziellen Prospekten der Tognum AG, die, laut Handelsblatt, weder Tognum noch den Mitarbeitern der BAFin aufgefallen waren. Durch eine Korrektur des Prospektes konnten die widersprüchlichen Angaben jedoch ausgeräumt werden.

Unternehmensumfang

Die MTU Friedrichshafen GmbH erzielte im Jahr 2003 mit zirka 6.700 Mitarbeitern (5.850 / 87 % in Deutschland) einen Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro. 2004 war der Umsatz auf 1,35 Milliarden Euro gestiegen, die Anzahl der Mitarbeiter ist allerdings gleich geblieben. Dabei wurden 2003 22.300 Motoreneinheiten und 2004 26.000 Motoreneinheiten verkauft.

In Friedrichshafen bildet die MTU so viele Fachkräfte aus wie kaum ein anderes Unternehmen am Standort und ist damit bedeutender Arbeitgeber für Berufsanfänger in der Region. Zudem steigt die Zahl der Auszubildenden kontinuierlich. Im Jahr 2003 wurde die Anzahl der Lehrlinge der gesamten MTU Friedrichshafen GmbH (nicht nur Standort Friedrichshafen) auf 349 und im Jahr 2004 auf 388 beziffert.

Geschäftsbereiche

Die Geschäftsbereiche des Unternehmens verteilen sich wie folgt:

Bereich Anteil am Umsatz 2003 Anteil am Umsatz 2004
Schifffahrt 41 % 34 %
Industrie 17 % 21 %
Energiesysteme 12 % 17 %
Gelenkwellen 11 % 9 %
militärische Fahrzeuge 10 % 12 %
Einspritzsysteme 4 % 3 %

Weitere Aktivitäten werden in eigenen Tochterunternehmen z.B. im Bereich Brennstoffzellen mit aufgebaut; sie wurden im Jahr 2004 auf 5 % beziffert.

Umsatzverteilung

Der Umsatz verteilt sich wie folgt:

Gebiet Anteil 2004
Deutschland 24 %
übriges Europa 27 %
Asien 19 %
Amerika 21 %
Australien/Ozeanien 8 %
Afrika 1 %

Literatur

  • Hans-Jürgen Reuß: 100 Jahre MTU Friedrichshafen. Ein Jahrhundert Antriebstechnik zu Wasser, zu Lande und in der Luft. In: HANSA International Maritime Journal, Heft 3/2009, S. 40–45. Schiffahrts-Verlag »Hansa« C. Schroedter & Co., Hamburg 2009, ISSN 0017-7504

Weblinks


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