Mönchsweg

Mönchsweg

Der Mönchsweg ist ein 342 km langer Radfernweg von Glückstadt an der Elbe zur Ostseeinsel Fehmarn. Er führt von West nach Ost durch die vier Landkreise Steinburg (80 km), Segeberg (85 km), Plön (26 km), und Ostholstein (151 km).

Der Mönchsweg ist ein Kooperationsprojekt zwischen den vier anliegenden Landkreisen und der Nordelbischen Landeskirche. Direkt am Mönchsweg liegen 71 politische Gemeinden und 47 Kirchengemeinden. Der überregionale, thematische Radfernweg verläuft in Ost-West-Richtung und ergänzt das Netz der Schleswig-Holsteiner Radfernwege wie den Ochsenweg, den Ostseeküsten-Radweg oder den Nordseeküsten-Radweg. Dabei bindet er fünf Radfernwege mit ein: Nord- und Ostseeküstenradweg, Ochsenweg, Elberadweg und Holsteinische-Schweiz-Tour. Planungen zufolge soll der Weg von Glückstadt/Wischhafen bis nach Bremen erweitert werden.[1]

Inhaltsverzeichnis

Routenbeschreibung

Als thematischer Radfernweg spiegelt der Mönchsweg die Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte wider. Wer dem Mönchsweg folgt, wandelt gleichsam auf den Spuren der Christianisierung des Nordens. Der Mönchsweg folgt weitgehend den Kirchengründungen von Vizelin mit Bad Segeberg, Bornhöved und Bosau und führt über Oldenburg, dem Bischofssitz von Vizelin, nach Fehmarn. Entlang der Route befinden sich Kirchen, Klöster, Burgplätze und ähnliches von touristischer Bedeutung, wobei die Christianisierung Nordelbiens und die schrittweise Mission in den Osten Schleswig-Holsteins bis hin zur Christianisierung des slawischen Wagriens als thematische und räumliche Orientierung dient.

Der Mönchsweg führt von Glückstadt den Störbogen entlang über Itzehoe mit seinem Zisterzienserinnen-Kloster und der St. Laurentii-Kirche vorbei am Schloss Breitenburg durch den Kreis Steinburg. Über Kellinghusen und die Waldkapelle Mönkloh geht es weiter nach Bad Bramstedt. Von dort aus führt der Weg – vorbei am Wildpark Eekholt – bis nach Bad Segeberg, wo das Augustiner-Chorherr-Kloster und St. Marien besichtigt werden können. Auf den Spuren von Vizelin begibt sich der Mönchsweg über die Vizelinkirchen in Börnhöved und Bosau bis zur St. Johanneskirche nach Oldenburg, das einst Bischofssitz des norddeutschen Missionars war. Besondere Beachtung bis zum Endpunkt in Puttgarden verdienen das Benediktiner-Kloster und die Klosterkirche in Cismar.

Geschichte

Die Grundidee geht auf Bürgermeister Fritz Abel aus Mönkloh und Bürgermeister Peter Boyens aus Weddelbrook zurück, erste Vorschläge zum Verlauf der Route wurden von der Arbeitsgemeinschaft der Hamburger Randkreise entwickelt. Der genaue Routenverlauf wurde mit der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche abgestimmt, die im Amt für Öffentlichkeitsarbeit eine Bestandsaufnahme erarbeitete, in der unter kirchengeschichtlichen Gesichtspunkten wichtigen Orte und historische Kirche erfasst und bewertet wurden.

Weiterhin wurden bei der Routenfestlegung folgende Gesichtspunkte einbezogen:

  • Es gibt keine Verzweigungen, sondern einen eindeutigen und einlinigen Routenverlauf.
  • Der Streckenverlauf berücksichtigt wichtige Kulturstätten (z.B. Stellau, Bornhöved) und Naturparks (Wildpark Eekholdt, Erlebnispark Trappenkamp).
  • Der Mönchsweg soll weitgehend über schon ausgeschilderte Radwege führen.
  • Es soll eine Klartextbeschilderung geben und zusätzlich Einschub-Schilder mit dem Logo des Mönchweges.

Die Schirmherrschaft für den Mönchsweg hat die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter übernommen. Das rund 150.000 Euro teure Projekt wird zu 50 Prozent aus Fördergeldern des Landes Schleswig-Holstein und von der Europäischen Union bezuschusst, den anderen Teil tragen die politischen Gemeinden. Der Mönchsweg wurde am 12. Mai 2007 in Oldenburg durch Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter und den Hamburger Alt-Erzbischof Ludwig Averkamp eröffnet.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auf einem Koordinationstreffen kirchlicher Touristikexperten im Mai 2011 sagte der Stader Superintendent, viele Gemeinden seien bereit, an der Strecke zwischen Elbe und Weser sich als Radwegekirche ausweisen zu lassen. Zehn Kommunen hätten ihr Interesse an einem Anschluss erklärt. "Spätestens 2013 wollen wir den Weg in unserer Region eröffnen", sagte die Harsefelder Tourismusexpertin May-Britt Müller. (Quelle: Evangelische Zeitung vom 15. Mai 2011)

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