Möser-Medaille

Möser-Medaille
Justus Möser

Die Justus-Möser-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die von der Stadt vergeben wird. Sie ist nach dem in Osnabrück geborenen Juristen, Staatsmann, Literaten und Historiker benannt. Erstmals wurde sie anlässlich seines 150. Todestags im Jahr 1944 vergeben und wird am , dem ersten Werktag eines Jahres, im historischen Friedenssaal des verliehen.

Mit der Medaille werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in besonderer Weise um das öffentliche Wohl, insbesondere der Stadt Osnabrück und der Region, verdient gemacht haben. Ausgezeichnet werden Menschen, die in Osnabrück geboren wurden oder deren Verdienste in Verbindung mit dem Kulturleben der Stadt stehen. Schöpferische Leistungen auf dem Gebiet der Kunst, Literatur und Wissenschaft sollen geehrt werden; außerdem sollen sich deren Verdienste auf das kulturelle Leben innerhalb des Osnabrücker Raumes beziehen.

Am 10. Januar 1944 berichtete die Osnabrücker Zeitung „Neue Volksblätter“, die frühere „Osnabrücker Volkszeitung“:

Nach dem Vortrag verlieh Oberbürgermeister Dr. Gärtner die von ihm an diesem Tage gestiftete Möser-Medaille, die von nun an immer am Handgiftentage überreicht werden soll, erstmals an Prof. Brandi für seine weite Kreise der Wissenschaft anregende Möserforschung, an den Maler Franz Hecker, der in seinem Lebenswerk dem Bilde unserer Osnabrücker Heimat weit über unser Gebiet hinaus Ausdruck verlieh, an den Oberstudienrat Prof. Dr. Schirmeyer, der im Historischen Verein für die Kenntnis Mösers und die bevorstehende Neuausgabe seiner Werke arbeitete und an Ludwig Bäte, der in heimatgeschichtlicher, dichterischer Tätigkeit vor allem Mösers Verhältnis zu Goethe und das Leben von Mösers Tochter Jenny v. Voigts behandelte.

Die erste Satzung über die Verleihung wurde erst 1954 formuliert und gab dem Kulturausschuss des Rates die Möglichkeit, nicht nur Dichter und Wissenschaftler, sondern auch bildende Künstler zu ehren. Da alle Akten aus der Gründungszeit vernichtet waren, mussten neue Kriterien aufgestellt werden, bei denen insbesondere darauf geachtet wurde, politische und soziale Verdienste auszuschließen, da hierfür bereits der zur Verfügung stand.

Träger der Justus-Möser-Medaille

  • 1944 (1892–1977), Schriftsteller, Dichter, Kulturhistoriker
  • 1944 (1876–1960), Gymnasialprofessor in Osnabrück und Heimathistoriker
  • 1944 (1868–1946), Historiker
  • 1944 (1870–1944), Maler und Grafiker
  • 1945 Karl Koch, Herausgeber der Flora des Regierungsbezirks Osnabrück und der benachbarten Gebiete
  • 1945 (1875–1962), Ministerialrat, Geschichtsforscher
  • 1952 Christian Dolfen (1877–1961), Domarchivar, Verfasser der Werke über den Codex Gisle und der Osnabrücker Kaiserpokal, Wiederhersteller des Osnabrücker Doms
  • 1955 (1895–1958), , Lehrer am in Osnabrück
  • 1955 (1899–1962), Grafiker, Maler, Bildhauer, Schriftsteller
  • 1955 (1897–), Heimatdichter des Osnabrücker Landes in hoch- und niederdeutscher Sprache
  • 1956 (1884–1963), Präsident der Bundesrepublik Deutschland
  • 1958 (1902–1969), Schauspieler
  • 1961 (1900–1977), Staatsarchivar und Historiker
  • 1962 (1897–1981), Maler und Kunstprofessor
  • 1964 (1898–1970), Schriftsteller
  • 1966 Karl Kühling (1899–1985), Chefredakteur der Osnabrücker Tageszeitung „Neue Tagespost“
  • 1968 Johannes Bohnenkamp, pädagogische und kulturpolitische Arbeiten
  • 1969 Josef Schwetje, berufliches, politisches und literarisches Wirken
  • 1979 , Kinderhilfswerk
  • 1983 Franz Schmedt, Chefredakteur der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
  • 1983 (1918–2001), Karikaturist
  • 1984 (1901–2002), Professorin für Pädagogik und Sozialpädagogik
  • 1984 Roswitha Poppe, publizierte Leistungen
  • 1984 Hermann Poppe-Marquard, Leistungen auf kulturellem Gebiet
  • 1985 (1871–1952), Firmengründer
  • 1986 (* 1920), Kommunalpolitiker
  • 1987 Heinrich Koch, stadthistorischer Verdienste
  • 1990 Theodor Penners, Verdienste um die Aufarbeitung der Stadtgeschichte
  • 1991 (1928–1992), Präsident der Universität
  • 1994 Gisela Wagner, Engagement für die Aufarbeitung des Werkes und Lebens Justus Mösers
  • 1995 postum , (1903–1972), Jurist,
  • 1996 Hubert Schlenke, Einsatz um den Aufbau und die Sicherung der Felix-Nussbaum-Sammlung für die Stadt Osnabrück
  • 1998 (1924–2006), Oberbürgermeisterin der Stadt Osnabrück
  • 2003 , (* 1932) ehemaliger niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur
  • 2005 (* 1944), Historiker, Gründungsdirektor des Instituts für Migrationsforschung und interkulturelle Studien der Universität Osnabrück
  • 2006 Peter Koch (* 1925), Lehrer und Komponist, Gründer des und des Bundesjugendorchesters
  • 2009 (*1951), Bischof des .

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ilsetraut Lindemann: Die Osnabrücker Justus-Möser-Medaille und ihre Träger In: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 1981, S. 170

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