Müsen

Müsen
Müsen
Koordinaten: 50° 59′ N, 8° 3′ O50.9883333333338.0422222222222324Koordinaten: 50° 59′ 18″ N, 8° 2′ 32″ O
Höhe: 324–395 m ü. NN
Fläche: 8,08 km²
Einwohner: 2.503 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 57271
Vorwahl: 02733

Müsen ist ein Stadtteil von Hilchenbach im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Müsen liegt im nördlichen Siegerland etwa vier Kilometer westlich von Hilchenbach. Das Ortszentrum liegt im Rothenbachtal auf ca. 340 m Höhe, im Süden geht die Bebauung in die des südöstlich von Müsen gelegenen Stadtteils Dahlbruch. Im Süden mündet der Winterbach als Zufluss des Rothenbachs in diesen. Höchste Berge in der Umgebung sind der Kindelsberg mit 617,9 m und die Martinshardt mit 616,1 m Höhe.

Nachbarorte

Nachbarorte von Müsen sind Brachthausen im Norden, Hilchenbach im äußersten Nordosten, Allenbach und Dahlbruch im Osten, Kredenbach (zu Kreuztal) im Süden, Ferndorf und Littfeld im Westen und Burgholdinghausen im Nordwesten.

Geschichte

Urkundlich wurde Müsen 1079/89 als Muzhena erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Deutz erwähnt. Am 3. Juni 1335 wurde der in der Müsener Gemarkung liegende Hof Winterbach erstmals erwähnt.[1]

Am 13. Januar 1624 erfolgte die Aufnahme Müsens in das Kirchspiel und das Amt Hilchenbach.[2] Drei Jahre später, am 3. Februar 1627, wurde Müsen nach Loslösung von der Mutterkirche Ferndorf selbständige Gemeinde.[3] Zentrale Bedeutung für Müsen hatte seit dem Hochmittelalter der Bergbau (siehe dazu Müsener Revier). Die überregional bekannte Grube Stahlberg wurde 1311 erstmals erwähnt und war bis 1931 in Betrieb. Heute befindet sich in Müsen das Stahlbergmuseum im ehemaligen Zechenhaus nebst Besucherbergwerk, in dem die Geschichte des Bergbaus im 18./19. Jahrhundert dargestellt wird. Vom 20. bis 22. Juni 1893 wurde Müsen infolge eines zweitägigen Brandes fast komplett vernichtet.

Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 gehörte der Ort dem Amt Keppel an.[4]

Einwohnerzahlen

Einwohnerentwicklung des Ortes:[5][6][7]

Jahr Einwohner
1627 ~500
1818 641
1840 758
1843 761
1846 805
1864 1294
1880 1433
1885 1502
1887 1542
1905 1515
Jahr Einwohner
1910 1515
1924 1456
1929 1447
1931[8] 1431
1933 1525
1936 1601
1939 1549
1950 1820
1955 1960
1960 2060
Jahr Einwohner
1965 2159
1967 2085
1970 2168
1975 2340
1977 2417
1979 2500
2001 2654
2002 2689
2003 2678
2004 2672
Jahr Einwohner
2005 2653
2006 2620
2007 2575
2008 2554
2009 2538
2010 2498
20111 2519

1Stand im August 2011.

Kultur und Freizeit

In Müsen existiert ein Naturfreibad mit der größten Wasserfläche Südwestfalens.

Persönlichkeiten

Sonstiges

Müsen liegt an der Benrather und an der Uerdinger Linie, die hier gemeinsam die Sprachgrenze zum niederdeutsch sprechenden Sauerland bilden.

Literatur

  • Wilhelm Müller-Müsen: Ich gab dir mein Eisen wohl tausend Jahr, herausgegeben vom Kulturverein Müsen, 1979

Einzelnachweise

  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 125, Nr. 209.
  2. Zurückgeblättert..., Siegener Zeitung vom 29. Januar 2011
  3. Zurückgeblättert..., Siegener Zeitung vom 5. März 2011
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  5. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen, Siegen 1968
  6. Wilhelm Müller-Müsen: Ich gab dir mein Eisen wohl tausend Jahr, herausgegeben vom Kulturverein Müsen, 1979, S. 24/25
  7. Einwohnerstatistik der Stadt Hilchenbach
  8. Genalogy.net: Amt Keppel

Weblinks


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