Armutsbericht der Bundesregierung

Armutsbericht der Bundesregierung
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Der Bericht Lebenslagen in Deutschland - Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, oft als Armutsbericht bezeichnet, ist ein Bericht der deutschen Bundesregierung zur wirtschaftlichen Lagen der Bürger Deutschlands, mit einem speziellen Fokus auf Armut in Deutschland. Auftraggeber des Berichts ist der Bundestag, der dies 1999 auf Antrag der Fraktionen von SPD und BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN beschlossen hat.[1]

Inhaltsverzeichnis

Zielsetzung

Der Antrag der beiden Fraktionen führt als Ziel der Berichterstattung an, dass die Situation der „Armut“ in Deutschland dargestellt und politische Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Damit soll auch dem Abschlußdokument des Weltsozialgipfels von 1995 in Kopenhagen Rechnung getragen werden, in dem sich die Bundesrepublik zur Erstellung eines solchen Berichtes verpflichtet hatte. Der Bericht soll über die Armut hinaus auch die Verteilung des Reichtums in der Bundesrepublik beschreiben. An der Erstellung des Berichts sind auch Vertreter von Verbänden zu beteiligen, die sich mit dem Problem der Armut befassen.


Überblick zu den Armutsberichten der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat bisher drei Armutsberichte vorgelegt. Sie werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales vorbereitet. Armut wird in den Berichten unter den Gesichtspunkten relativer Einkommensarmut, kritischer familiärer Lebensereignisse, dem Leben in sozialen Brennpunkten in Großstädten, Obdachlosigkeit und der Überschuldung betrachtet, während Reichtum mit der Einkommens- und Vermögensverteilung in der Bevölkerung beschrieben wird.

  • Der erste Bericht erschien 2001 unter dem Titel „Lebenslagen in Deutschland - Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“.
  • Der zweite Bericht wurde im März 2005 unter dem Titel „Lebenslagen in Deutschland - Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“ vorgelegt. Nach Zahlen aus dem aus dem Bericht, galten im Jahr 2003 13,5 Prozent der Bevölkerung als in relativer Armut lebend. 2002 waren es nach diesen Angaben noch 12,7 Prozent, 1998 12,1 Prozent.
  • Der dritte Bericht wurde im Sommer 2008 unter dem Titel „Lebenslagen in Deutschland - Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“ vorgelegt.

Kennzahlen

Nach dem Bericht gab es 1995 in Deutschland rd. 13.000 Einkommensmillionäre, 229 von ihnen lebten im Osten. Das mittlere Nettoeinkommen dieser Personen lag bei 3 Mio. DM. Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen erhöhte sich im früheren Bundesgebiet von 23.700 DM im Jahr 1973 auf 61.800 DM im Jahr 1998. In den neuen Ländern betrug es 1998 rd. 47.400 DM im Jahr. Das durchschnittliche Privatvermögen belief sich in westdeutschen Haushalten auf etwa 254.000 DM, in den neuen Ländern waren es rd. 88.000 DM.

Umstrittene Datenauswahl

Die Financial Times Deutschland verweist auf die „sehr umstrittene Datenauswahl“ des Armutsberichts. So wird für 2006 eine Armutsrisikoquote von 13 Prozent in der Bevölkerung angegeben. Nach der Datenauswertung durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lag sie dagegen bei 18 Prozent[2].

Siehe auch

Weblinks


Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutscher Bundestag: „Nationale Armuts- und Reichtumsberichterstattung“ - Antrag von SPD und Grünen
  2. Financial Times Deutschland: „Soziale Realität - Wirtschaftsminister ändert Teile des Armutsberichts“ - Maike Rademaker und Birgit Marschall - 26. Juni 2008

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