Arnhem

Arnhem
Gemeinde Arnhem
Flagge der Gemeinde Arnhem
Flagge
Wappen der Gemeinde Arnhem
Wappen
Provinz Gelderland
Bürgermeister Pauline Krikke
Sitz der Gemeinde Arnhem
Fläche
 – Land
 – Wasser
101,53 km²
99,08 km²
2,45 km²
CBS-Code 0202
Einwohner 148.047 (31. Dez. 2010[1])
Bevölkerungsdichte 1.458 Einwohner/km²
Koordinaten 52° 0′ N, 5° 55′ O51.9991666666675.9225Koordinaten: 52° 0′ N, 5° 55′ O
Bedeutender Verkehrsweg A12, A50, A325
Vorwahl 026
Postleitzahlen 6800-6846
Website http://www.arnhem.nl/
Lage von Arnhem in den Niederlanden

Arnhem (deutsch Arnheim) ist eine in den Niederlanden am Niederrhein gelegene Stadt. Sie hat rund 148.000 Einwohner (31. Dezember 2010) und ist Hauptstadt der niederländischen Provinz Gelderland. Arnhem ist Teil der Stadtregion Arnhem-Nijmegen, einer Agglomeration mit 726.319 Einwohnern (30. Juni 2008).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Arnhem, Altes Rathaus um 1850

Arnhem entstand an einer Anhöhe in der Nähe der IJssel, an der Kreuzung der Handelsstraßen zwischen Utrecht, Nijmegen und Zutphen. Erst seit der Änderung des Rheinverlaufs um 1500 liegt Arnhem an diesem Fluss.

Im Jahr 1233 erteilte Graf Otto von Gelre Arnhem das Stadtrecht. Im 15. Jahrhundert zählte die Stadt rund 4000 Einwohner und erhielt Stadtmauern und Türme zur Verteidigung. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Geldern und wurde 1472 habsburgisch, ehe sie zur Republik der Niederlande kam. Im Holländischen Krieg war Arnhem von 1672 bis 1674 von französischen Truppen besetzt, ebenso in den Koalitionskriegen von 1795 bis 1813, wobei Arnhem ab 1811 Hauptstadt des Départements Yssel-Supérieur war. 1813 wurde die Stadt von preußischen Truppen befreit und fiel wieder an die Niederlande.

Um 1850 lebten etwa 9000 Menschen in Arnhem. Damals wurde die Region um Arnhem und Nijmegen ein beliebter Wohnsitz des Großbürgertums aus den westlichen Provinzen der Niederlande. In der Folge wurden repräsentative Parkanlagen geschaffen, denen die Stadt noch heute den Beinamen „Parkstadt“ verdankt. Parks wie Sonsbeek und Zijpendaal (im Norden der Stadt) prägen das Stadtbild.

Im Jahre 1929 wurde die KEMA, die niederländische Prüfstelle der Elektroindustrie in Arnhem gegründet.

Im Zweiten Weltkrieg versuchten alliierte Streitkräfte im September 1944 im Rahmen der Operation Market Garden die Brücke von Arnhem über den Rhein zu erobern, um sich so einen Weg nach Deutschland zu bahnen. In einem ihrer letzten siegreichen Kämpfe konnte die Wehrmacht die Schlacht jedoch für sich entscheiden, was zum Scheitern der alliierten Operation "Market Garden" beitrug. Durch diese Schlacht wurde die Stadt schwer zerstört. Nach der Schlacht zwang die Wehrmacht die damals 95.000 Einwohner die Stadt zu verlassen.

Am 16. September 1978 wurde die Rheinbrücke in John-Frost-Brücke (John Frostbrug) umbenannt, nach dem britischen Oberst, der 1944 während der erfolglosen Offensive jenes Bataillon kommandierte, das als einziges die Brücke erreichte und den nördlichen Teil vier Tage lang verteidigte. Eine Gedenktafel erinnert an die Schlacht und ihre vielen Opfer.

Nach dem Krieg folgte ein dynamischer Wiederaufbau. Die Bevölkerung der Stadt wächst bis heute weiter.

Als einzige Stadt der Niederlande besitzt Arnhem ein Trolleybusnetz (Oberleitungsbus Arnhem), was der Stadt heute den Beinamen „Trolleystad“ verleiht.

Sehenswürdigkeiten

Arnhem, Eusebius-Kirche oder Grote Kerk

Arnhem verfügt über zahlreiche hochrangige Kultureinrichtungen.

  • Das „Niederländische Freilichtmuseum Arnhem“ zeigt historische Architektur.
  • Basilika Sint Walburga (Walburgisplein 1)
  • Burgers’ Zoo
  • Nederlands Watermuseum (Zijpendaalseweg 26 - 28)
  • Museum voor Moderne Kunst Arnhem (Utrechtseweg 87)
  • Eusebiuskerk (Kerkplein 1)
  • Park Sonsbeek (Sonsbeeksingel, Zijpendaalseweg)
  • Park und Burg Zijpendaal (Zijpendaalseweg)
  • 39 historische Keller aus dem 13. bis 15. Jahrhundert (Rijnstraat)
  • Bronbeek (Velperweg 147)
  • Arnhems Oorlogsmuseum 40-45 (Kriegsmuseum, Kemperbergerweg 780)
  • Matjeskkoop Statue (errichtet ca. 1277)
  • GelreDome, die Festival-Arena, wo die Qlimax stattfindet

Kultur

Gemessen an der bescheidenen Größe der Stadt gibt es in Arnhem ein recht beachtliches Kulturangebot. Die Musikszene spielt sich ab im Musis Sacrum, dem Konzertgebäude, wo das Sinfonieorchester von Gelderland probt und auftritt, und wo wöchentlich Jazzkonzerte stattfinden. 2008 soll das Luxor, ein ehemaliges Konzerthaus, wiederaufgebaut werden, und das kulturelle Angebot ergänzen. Das Theater (Schouwburg) bietet nationalen und internationalen Kompagnien eine Plattform.

Die Kunsthochschule Arnhem (ArtEZ) ist international angesehen für ihre offen und experimentell ausgerichtete Abteilung für Jazz- und Popmusik, die zum großen Teil von deutschen Studierenden genutzt wird, ihre international ausgerichtete, renommierte Tanzabteilung, und ihre traditionsreiche Theaterabteilung. Von Studenten organisiert, gibt es mindestens dreimal die Woche in Arnhems Lokalen Live-Jazz zu hören. Die alternative Szene spielt sich im Cultuurhuis Bosch ab, einem ehemals besetzen Haus in Eigenverwaltung.

Die Stadt organisiert einmal jährlich ein Festival für Straßenstatuen (Living Statues), und zweijährlich die Arnhemer „Modebiennale“.

Sonstige Bauwerke

Sport

Bekanntester Sportverein der Stadt ist der Fußballklub Vitesse Arnhem, der in der niederländischen Ehrendivision spielt.

Im Jahr 2000 fanden in Arnhem einige Spiele der Fußball-Europameisterschaft im Gelredome, dem Heimstadion von Vitesse Arnhem statt.

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

DeutschlandDeutschland Gera (Deutschland), seit 1987
TschechienTschechien Hradec Králové (Tschechien), seit 1992

Weblinks

 Commons: Arnhem – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 29. März 2011Centraal Bureau voor de Statistiek, Niederlande

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