Wortforschung

  • 111bitten — Einer aus der siebenten Bitte: ein übler Kerl, ein lästiger, unerwünschter Mensch. Die siebente Bitte des Vaterunsers lautete: »Und erlöse uns von dem Übel!« Daher nennt man ›einen aus der siebenten Bitte‹ einen Menschen, den man verabscheut, von …

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  • 112Blaustrumpf — Die Redensart Ein Blaustrumpf sein besitzt im Deutschen verschiedene Bedeutungen, weil sie sich auf einen deutschen und einen englischen Spottnamen bezieht.{{ppd}}    Im 17. und 18. Jahrhundert nannte man die deutschen Polizeidiener Blaustrumpf,… …

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  • 113Busch — Auf den Busch klopfen: etwas zu erkunden suchen, ist der Jäger und Vogelstellersprache entlehnt: Durch Schlagen der Büsche und des Unterholzes wird das Wild aus seinem Versteck aufgescheucht.{{ppd}}    Schon in Strickers ›Daniel von dem blühenden …

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  • 114Federlesen — Nicht viel Federlesens machen: nicht viel Umstände machen; ähnlich gebraucht wie die Wendungen ›Kurzen Prozeß machen‹, ›Kurze fünfzehn machen‹, ›Kurze Geschäfte machen‹, niederländisch ›korte metten machen‹.{{ppd}}    Schon im Mittelalter galt es …

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  • 115Firlefanz — machen: Dummheiten machen, närrisch sein; das in der Volkssprache weitverbreitete Wort geht zurück auf französisch virelai = Ringellied, das unter dem Einfluß von mittelhochdeutsch ›tanz‹ zu virlefanz umgestaltet wurde. Die heutige Bedeutung von… …

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  • 116Georg — Einem den Görgen singen: ihm seine Lümmelei vorhalten. 1777 schreibt Wieland an Merck: »Hätte nichts schaden mögen, wenn sie ihm auch über sein Fragment von den Poeten ... ein wenig den Görgen gesungen hätten«.{{ppd}}    Mit dem Namen Georg… …

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  • 117Goldschmied — Denken wie Goldschmieds Junge. Die Herkunft der Redensart ist noch nicht geklärt, obwohl ihr Sinn deutlich ist; sie drückt eine derb unhöfliche Absage aus, etwa wie ›Rutsch mir den Buckel runter!‹ oder ›L.m.i.A.‹ (⇨ Arsch). Die Redensart ist eine …

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  • 118Gurke — Sich eine (große) Gurke herausnehmen: sich eine Freiheit erlauben, unverschämt sein; auch sich eine Gurke zuviel herausnehmen, eigentlich: aus der gemeinsamen Eßschüssel zuviel entnehmen; schon 1663 bei J.B. Schupp: »Sich bey jemandem eine Gurke… …

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  • 119Himmel — Die Redensart Den Himmel offen sehen stammt aus dem N.T. (Joh 1,51), wo es heißt: »Und er sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet den Himmel offen sehen«; ähnlich Apg 7,56. Darum sagt man von einem glücklichen Menschen: ›Er… …

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  • 120Hundsloden — bekommen (kriegen): grobe Vorwürfe, Scheltworte zu hören kriegen, derb ausgescholten, gedemütigt werden. Die vor allem ostmitteldeutsche Redensart ist seit dem Ausgang des 16. Jahrhunderts belegt und zuerst als ›Loden eintragen‹ bezeugt. Unter… …

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