Neuquén (Provinz)

Neuquén (Provinz)
Neuquén
Basisdaten
Wappen

(Details)

Flagge

(Details)

Hauptstadt: Neuquén (Stadt)
Fläche:

 - Gesamt
 - Anteil an Argentinien

Rang 13 von 24

94 078 km²
3,4

Bevölkerung

 - Gesamt 2001
 - Dichte

Rang 17 von 24

474 155 Einwohner
5,0 Einwohner/km²

Lage der Provinz Neuquén
ISO 3166-2-Code AR-Q
Politik
Region Región Patagonia Argentina
Gliederung: 16 Departamentos
Gobernador Jorge Sapag
Internetpräsenz der Provinz Neuquén

Neuquén ist eine Provinz im Westen Argentiniens am nördlichen Rand von Patagonien. Die Hauptstadt der Provinz ist das gleichnamige Neuquén. Erst am 27. Juli 1955 wurde das Territorium zur Provinz erhoben.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Provinz grenzt an die Provinz Mendoza im Norden, an die Provinz Río Negro im Südosten, an Chile im Westen. Außerdem hat die Provinz im Nordosten einen Berührungspunkt mit der Provinz La Pampa.

Bevölkerung

Bis zur Eroberung durch die Truppen des Generals Julio Argentino Roca während der Wüstenkampagne in den Jahren 1877-79 war Neuquén überwiegend von Mapuche besiedelt (der Name Neuquén leitet sich ab vom Wort Nehuenken, das in ihrer Sprache, dem Mapudungun, soviel bedeutet wie „der Reißende“ und sich ursprünglich auf den Río Neuquén bezog). Heute (2006) existieren in der Provinz etwa 50 Mapuche-Gemeinden mit zusammengenommen knapp 10.000 Einwohnern. Schätzungsweise 40 Prozent der Bevölkerung Neuquéns haben indigene Wurzeln. Im Februar 2006 hat die verfassunggebende Versammlung der Provinz den Mapuche den Status der Urbevölkerung zuerkannt.[1]

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (etwa 260.000 Einwohner) lebt im Departamento Confluencia, wo die Hauptstadt Neuquén angesiedelt ist. So beträgt die Bevölkerungsdichte etwa vier Einwohner je Quadratkilometer in der gesamten Provinz und etwa 36 Einwohner je Quadratkilometer im Departamento Confluencia.[2]

Die Einwohnerzahl der Provinz stieg von 243.850 (1980) auf 550.344 Einwohner im Jahre 2010 bei 5,85 Einwohner pro km². Das Bevölkerungswachstum ging dabei nach 1980 kontinuierlich zurück (1980-1990 59,46%, 1990-2000 21,49%, 2000-2010 16,07%).[3][4][5]

Wichtige Städte

  • Neuquén, Hauptstadt, Industrie- und Handelszentrum der Provinz, als Agglomeration ca. 450.000 Einwohner. Der Ballungsraum schließt auch die Stadt Cipolletti in der Nachbarprovinz Río Negro mit ein.
  • Zapala im Zentrum der Provinz, geprägt von der Erdölförderung, ca. 40.000 Einwohner
  • Cutral-Có im Westen der Provinz, geprägt von Erdöl- und Erdgasfürderung, ca. 35.000 Einwohner
  • San Martín de los Andes im Südwesten, gelegen am See Lago Lacár, beliebter Urlaubsort mit etwa 25.000 Einwohnern

Politik

Der Gouverneur der Provinz ist seit Dezember 2007 Jorge Sapag. Sein Vorgänger Jorge Sobisch geriet im April 2007 in die Kritik, als bei einem harten Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten ein Lehrer getötet wurde, was einen landesweiten Skandal auslöste.[6]

Verwaltungsgliederung

Die Verwaltungsgliederung der Provinz Neuquén basiert auf den Regelungen der Provinzverfassung von 1957, die in den Jahren 1994 und 2006 modifiziert wurde. Danach ist sie in 16 Departamentos aufgeteilt. Diese wiederum sind in Gemeinden (Municipios) unterteilt, die nach ihrer Einwohnerzahl in drei Kategorien eingeteilt wurden. Hinzu kommen als vierte Kategorie die sogenannten Comisiones de Fomento, in der die Gemeinden bis 500 Einwohner zusammengefasst sind.

Provinz Neuquén – Verwaltungsgliederung
Departamento Hauptstadt Fläche in km² Einwohner
Aluminé Aluminé 4.660 6.308
Añelo Añelo 11.655 7.554
Catán Lil Las Coloradas 5.490 2.469
Chos Malal Chos Malal 4.330 14.185
Collón Curá Piedra del Águila 5.730 4.395
Confluencia Neuquén 7.352 314.793
Huiliches Junín de los Andes 4.012 12.700
Lácar San Martín de Los Andes 4.930 24.670
Loncopué Loncopué 5.506 6.457
Los Lagos Villa La Angostura 4.230 8.654
Minas Andacollo 6.225 7.072
Ñorquín El Huecú 5.545 4.628
Pehuenches Rincón de los Sauces 8.720 13.765
Picún Leufú Picún Leufú 4.580 4.272
Picunches Las Lajas 5.913 6.427
Zapala Zapala 5.200 35.806

Wirtschaft

Mit einem Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt von 8.200 US$ gehört Neuquén zu den reichsten Provinzen Argentiniens.

Die Förderung von Erdöl und Erdgas bilden den Pfeiler der Wirtschaft der Provinz, die gemeinsam mit Chubut den Großteil der extraktiven Industrie Argentiniens ballt. Weiterhin ist die Stromproduktion mittels drei großer Wasserkraftwerke (Piedra del Águila mit 1,4 GW, El Chocón mit 1,34 GW und Alicurá mit 1,04 GW ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Landwirtschaft ist nur regional von Bedeutung, insbesondere im Tal der Flüsse Limay und Neuquén, wo insbesondere Obst produziert wird. Der Tourismus konzentriert sich auf die Orte San Martín de los Andes und Villa La Angostura sowie auf das Thermalbad Copahue mit dem angeschlossenen Wintersportgebiet Caviahue, alle drei Gebiete liegen in der Andenregion.

Einzelnachweise

  1. Quelle: Argentinisches Tageblatt
  2. Quelle: [1]
  3. Anuario Estadístico del Neuquén 2000, Kap. II, S. 3
  4. Ergebnisse der Volkszählung 2001, indec.gov.ar
  5. Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung 2010, INDEC
  6. Murió el docente herido en Neuquén, La Nación, 6. April 2007

Weblinks


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