Rathaus (Erfurt)

Rathaus (Erfurt)
Außenansicht

Das Erfurter Rathaus steht am Fischmarkt in Erfurt.

Die Ursprünge des Hauses reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Bis 1706 erreichte der Gebäudekomplex die heutigen Ausmaße. Im Jahr 1830 wurde begonnen das alte Rathaus abzureißen, als Grund galt nur ein kleinerer Schaden am Dach. Nach Bereitstellung der finanziellen Mittel begann im Jahr 1869 der Aufbau des Rathauses in seiner heutigen Form im Stil der Neugotik. 1875 zogen die ersten Dienststellen ein; die offizielle Einweihung erfolgte am 2. Juni 1882.

Das Rathaus beinhaltet einen Festsaal, der durch den Historienmaler Johann Peter Theodor Janssen ausgestaltet worden ist und Bilder der Erfurter Geschichte zeigt.

Die reich bemalten Treppenhäuser sind für Publikum frei zugänglich und zeigen Werke von Eduard Kaempffer aus den Jahren 1889/96. Darin sind neben Szenen aus der Johann Faust- und der Tannhäusersage auch Geschichten des Grafen von Gleichen dargestellt.

An der Festsaalfront des Rathauses, beidseits des Rathausbalkons, befanden sich seit 1878 als Sinnbilder der "Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches" die Statuen von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) und Kaiser Wilhelm I. Sie waren von Georg Kugel aus Kehlheimer Kalkstein gefertigt worden. Die beiden 2,80 Meter hohen Statuen wurden am 4. Juli 1945 von ihren Sockeln gestürzt und zerschellten. Drei Leuchterträger des gleichen Künstlers zierten den Treppenaufgang des Rathauses. Außerdem fertigte er zwei Wasserspeier aus Zink, eine männliche Figur unter dem Balkon und das Erfurter Stadtwappen im Schmuckgiebel.[1]

In den 1930er Jahren erfolgten nach Entwürfen von Johannes Klass umfangreiche Anbauten an das Rathaus.

Inhaltsverzeichnis

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen W. Schmidt: Ein Waffendiebstahl im Erfurter Rathaus im Juni 1933, in: Jahrbuch für Erfurter Geschichte Bd.3 Erfurt 2008 S.239-246

Einzelnachweise

  1. Ruth und Eberhard Menzel:Zwei Kaiser aus Kehlheimer Kalkstein, Thüringische Landeszeitung, 22. Mai 2010

Weblinks

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