Schloss Waldenburg (Hohenlohe)

Schloss Waldenburg (Hohenlohe)
Blick über die Stadt Waldenburg auf das Schloss

Schloss Waldenburg liegt am Rand der hohenlohischen Stadt Waldenburg auf einem Bergsporn, der sich über die Hohenloher Ebene erhebt. Der teils als Renaissanceschloss ausgeführte Bau befindet sich im Besitz des Hauses Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Waldenburg 1945

Die Region Waldenburg wurde um 1250 Lehen des Adelsgeschlechts Hohenlohe. Eine erste urkundliche Erwähnung einer Burg ist für das Jahr 1253 festzustellen. Die Stadtrechte wurden Waldenburg bereits 1330 verliehen. Der Umbau zum Schloss erfolgte im 16. Jahrhundert, wobei Teile der Veränderungen im 18. Jahrhundert wieder rückgängig gemacht wurden. Hauptsitz für eine der Hohenlohe-Linien wurde das Gebäude 1553. Der Bergfried, auch als Männlesturm bezeichnet, erhielt 1576 seine heutige Gestalt. Im frühen 17. Jahrhundert wurden weitere bauliche Veränderungen, bei denen Heinrich Schickhardt als Berater fungierte, durchgeführt. Das Schloss stand ab 1679 leer, da die Linie Hohenlohe-Waldenburg ausstarb. Die Schlosskirche St. Michael wurde vom Stukkateurmeister Christian Dornacher in den Jahren 1781 und 1782 errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss durch eine durch Erbteilung neu entstandene Linie Hohenlohe-Waldenburg umfassend renoviert. Das Schloss fiel, wie auch fast 80 Prozent des gesamten Stadtgebietes, 1945 durch Artilleriebeschuss den Flammen zum Opfer. Von 1948 bis 1963 erfolgte der Wiederaufbau.

Waldenburger Fastnacht

Besonders verhängnisvoll ist ein Ereignis in der Schlossgeschichte, die sogenannte Waldenburger Fastnacht am 7. Februar 1570. Auf einem Fest des Grafen Eberhard von Hohenlohe brach ein Brand aus, der durch ein Kostüm ausgelöst wurde, das Feuer fing. Der Graf kam bei diesem Unglück ums Leben, viele der Gäste wurden schwer verletzt.

Bauten

Das Schloss wurde äußerlich soweit möglich nach historischem Aussehen wieder aufgebaut. Teile des Baus sind im Renaissancestil, während die Schlosskirche bereits klassizistische Elemente enthält. Die Innenräume wurden nicht mehr originalgetreu, sondern vereinfacht wieder aufgebaut.

Siegelmuseum

Im Erdgeschoss des Schlosses ist seit 1972 ein Siegelmuseum eingerichtet. Die Sammlung geht bis in das 19. Jahrhundert zurück und wurde von Fürst Karl zu Hohenlohe-Waldenburg begründet. Dieser gilt als einer der Gründerväter der Sphragistik. Bei den ausgestellten Siegeln handelt es sich um Reproduktionen, die teilweise bereits selbst ein hohes Alter aufweisen.

Literatur

  • Ulrich Feldhahn: Schlösserreise Baden-Württemberg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2005, ISBN 3-935590-63-6.

Weblinks

 Commons: Schloss Waldenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
49.1910277777789.6429722222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schloss Waldenburg — ist der Name folgender Schlösser: in Waldenburg im Hohenlohekreis in Baden Württemberg, siehe Schloss Waldenburg (Hohenlohe) in Waldenburg im Landkreis Zwickau in Sachsen, siehe Schloss Waldenburg (Sachsen) in Waldenburg in Niederschlesien, siehe …   Deutsch Wikipedia

  • Waldenburg (Hohenlohe) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Waldenburg — bezeichnet: Grafschaft Waldenburg, eine frühere Grafschaft im heutigen Kreis Olpe in Nordrhein Westfalen, Deutschland Waldenburg (Adelsgeschlecht), ein im Jahre 1473 ausgestorbenes meißnisch thüringisches Adelsgeschlecht Waldenburg ist der Name… …   Deutsch Wikipedia

  • Waldenburg (Württemberg) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Jansky Vrch — Schloss Jánský Vrch Das Schloss Jánský Vrch (deutsch Johannesberg, auch Johannisberg) in Javorník (deutsch Jauernig) war bis 1945 die Sommerresidenz der Breslauer Bischöfe. Es ist das einzige der Öffentlichkeit zugängliche Denkmalobjekt im 2002… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Johannesberg — Schloss Jánský Vrch Das Schloss Jánský Vrch (deutsch Johannesberg, auch Johannisberg) in Javorník (deutsch Jauernig) war bis 1945 die Sommerresidenz der Breslauer Bischöfe. Es ist das einzige der Öffentlichkeit zugängliche Denkmalobjekt im 2002… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Jánský Vrch — 2008 Das Schloss Jánský Vrch (deutsch Johannesberg, auch Johannisberg) in Javorník (deutsch Jauernig) war bis 1945 die Sommerresidenz der Breslauer Bischöfe. Es ist das einzige der Öffentlichkeit zugängliche Denkmalobjekt im 2002 aufgelösten… …   Deutsch Wikipedia

  • Hohenlohe (Adelsgeschlecht) — Stammwappen der Hohenlohe Das Haus Hohenlohe ist ein fränkisches Adelsgeschlecht des Hochadels. Sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich über die später nach ihm benannte Hohenloher Ebene zwischen Kocher, Tauber und Jagst. Trotz wiederholter… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Pfedelbach — Lageplan des Schosses in Pfedelbach mit Nebengebäuden (1)Schloss (2) Witwensitz Sonne (3) Marstallgebäude (4) Evangelische Peter und Paulskirche Das Schloss Pfedelbach steht in der Ortsmitte der Gemeinde Pfedelbach im Hohenlohekreis. Heute… …   Deutsch Wikipedia

  • Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein — Das Hohenlohe Zentralarchiv befindet sich im Schloss Neuenstein Das Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein ist eine Außenstelle des Staatsarchivs Ludwigsburg und befindet sich im Schloss Neuenstein. Das Hohenlohe Zentralarchiv ist Eigentum der sechs… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”