Termessos

Termessos
36.982530.464444444444
Termessos (Türkei)
Termessos
Termessos

Termessos (griechisch Τερμησσός) war eine antike Stadt in Kleinasien im Süden der heutigen Türkei. Sie lag im Südwesten der Landschaft Pisidien ca. 30 km nordwestlich der heutigen Stadt Antalya auf etwa 1000 m Höhe unterhalb des Berges Solymos (heute Güllük Dağı).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmalig wird Termessos bei Homer erwähnt: „Weiter darauf bekämpfte er, der Solymer [das heißt ‚Termessier‘] ruchtbare Völker; diesen nannte er den härtesten Kampf, den er kämpfte mit Männern.“ (Ilias VI, 185 f.) Um 500 v. Chr. musste das Perserreich wegen Termessos’ Wehrhaftigkeit der Stadt Autonomierechte gewähren. Alexander der Große belagerte Termessos 334/333 v. Chr. vergeblich: „Ich lasse meine Armee nicht vor einem Adlernest dezimieren.“ Während der Diadochenkriege kam dort Alketas, Bruder des Perdikkas um. Während des Hellenismus gehört die Stadt zeitweise zum Einflussbereich der Ptolemäer und der Attaliden von Pergamon, konnte durch die geschickte Verbindung von militärischer Strategie und Diplomatie aber immer wieder Identität und Freiheit bis in die Römerzeit hinein bewahren. Termessos gehörte zur Provinz Lycia et Pamphylia, in der Spätantike zur Provinz Pamphylia. Zenodotos, Bischof von Termessos, nahm am Konzil von Chalcedon im Jahr 451 teil. Auf das Bistum geht das Titularbistum Termessus der römisch-katholischen Kirche zurück.

Ruinen

Heute sind Reste der Verteidigungsringe, Stadtmauern, Tempel und anderer Gebäude zu besichtigen. Insbesondere das gut erhaltene antike Theater und das Odeion lohnen den Fußmarsch auf die Bergfestung (1050 m NN). Bemerkenswert ist die im Verhältnis zu ähnlich großen antiken Städten sehr weitläufige Nekropole.

Bilder

Literatur

  • G. E. Bean: Termessos, Turkey. In: The Princeton encyclopedia of classical sites. Princeton University Press, Princetin 1976 (online).
  • Hartwin Brandt: Termessos [1]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 158.
  • Rudolf Heberdey: Termessische Studien. Wien 1929.
  • Ders: Tituli Pisidiae linguis Graeca et Latina conscripti. Fasc. 1. Tituli Termessi et agri Termessensis. Wien 1941 (Tituli Asiae Minoris, 3, 1).
  • Bülent İplikçioğlu, Güler Çelgin, A. Vedat Çelgin: Epigraphische Forschungen in Termessos und seinem Territorium. 3 Teile. Wien 1991–1994.
  • Anastasia Pekridou: Das Alketas-Grab in Termessos. Tübingen 1986 (Istanbuler Mitteilungen, Beiheft 32).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Termessos — (a. Geogr.), 1) feste Stadt in Pisidien auf dem Gipfel des Tauros, am Fluß Katarrhaktes u. einem über den Tauros nach Milyas führenden Engpasse, noch Ruinen davon, Schenet genannt; 2) so v.w. Termantia …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Termessos — Wall of upper city in Termessos. Coordinates …   Wikipedia

  • Termessos —  Ne doit pas être confondu avec Telmessos. Termessos (grc) Τερμησσός, (la) …   Wikipédia en Français

  • Termessos — Termessọs,   antike Stadt im südöstlichen Pisidien (später in die römische Provinz Pamphylien einbezogen), im Vorgebirge des Taurus, Südwestkleinasien, nordwestlich von Antalya, Türkei, 1 050 m über dem Meeresspiegel Stadtmauern u. a. Überreste …   Universal-Lexikon

  • Zenodotos (Bischof von Termessos) — Zenodotos war ein Bischof von Termessos in Pisidien. Er ist nachgewiesen als Teilnehmer des Konzils von Chalcedon im Jahr 451, mehr ist über ihn nicht bekannt. Literatur Adolf Lippold: Zenodotos ( ). In: Paulys Realencyclopädie der classischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Aganippe (Tochter des Termessos) — Aganippe (altgriechisch Ἀγανίππη) ist in der griechischen Mythologie die Nymphe der Quelle Aganippe am Helikon. Sie ist die Tochter des Flussgottes Permessos oder Termessos.[1][2] Die Quelle war den Musen heilig, denn der Genuss ihres… …   Deutsch Wikipedia

  • Termeso — Coordenadas: 36°58′57″N 30°27′53″E / 36.9825, 30.46472 …   Wikipedia Español

  • Pisidia — was a region of ancient Asia Minor located north of Lycia, and bordering Caria, Lydia, Phrygia and Pamphylia. It corresponds roughly to the modern day province of Antalya in Turkey). Among Pisidia s settlements were Termessus, Selge, Cremna,… …   Wikipedia

  • Alketas (Diadoche) — Relief eines Reiters vom möglichen Grab des Alketas in Termessos Alketas (griechisch Ἀλκέτας; † 319 v. Chr. in Termessos), Sohn des Orontes, war ein makedonischer Feldherr Alexanders des Großen und einer seiner Diadochen. Er war ein jüngerer …   Deutsch Wikipedia

  • Daniela Wuensch — Daniela Anca Wuensch (* 1960) ist eine deutsche Physikerin und Wissenschaftshistorikerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Weblinks 4 Verweise …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”