Tote Stellung

Tote Stellung
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8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
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Beispiel für eine tote Stellung

Eine tote Stellung ist eine Stellung beim Schachspiel, in der beide Spieler selbst bei schlechtestem Gegenspiel keine Möglichkeit mehr haben, den Gegner mattzusetzen. Eine solche Stellung beendet das Spiel als remis (unentschieden). Tote Stellungen sind Spezialfälle des positionellen Remis.

Die in Partien am häufigsten vorkommenden toten Stellungen sind diejenigen mit ungenügenden Material zum Mattsetzen; etwa wenn beide Spieler nur noch ihren König haben oder das Endspiel König und eine Leichtfigur gegen einen König entsteht.


Roberts Skuja
Schach 1976
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8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
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Weiß am Zuge hält remis


Eine tote Stellung ist auch dann erreicht, wenn alle möglichen Züge pattsetzen würden, wie in der Studie von Skuja. Dort führt 1.Tc7-c8+ Sc6-b8 2.Tc8xb8+ Ka8xb8 3.a6-a7+ Kb8-a8 (3... Kc8 4.a8D+ Kd7 5.Dxb7+ Kd8 6.Dc7+ Ke8 7.Dc8++) 4.Ke4-d5 zu einer toten Stellung, da alle 11 möglichen Züge pattsetzen würden.

In der Schachkomposition wird jedoch trotz toter Stellung fast immer das Patt angegeben, falls es unabwendbar ist.

Während eine Zeitüberschreitung in einer toten Stellung mit einem Remis endet, ist eine Stellung, in der ähnlich wie im Selbstmatt jede mögliche Zugfolge zu einem Matt derselben Partei führt, bei einer Zeitüberschreitung des Mattsetzenden trotzdem auch nur remis und nicht gewonnen, falls der Mattzug noch nicht ausgeführt war.


Anwendung in der Schachkomposition

Andrew Buchanan, The Problemist 2001
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8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
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Wer hat zuletzt gezogen?


Die Regel, wonach eine Partie beim Erreichen einer toten Stellung sofort beendet ist, hat Anregung für eine neue Klasse von Schachaufgaben gegeben. Andrew Buchanan bezeichnet diese als Dead Reckoning (Berücksichtigen der Tote-Stellung-Regel bei der Berechnung). Sie sind mit der Retroanalyse verwandt. So kann man zeigen, dass in der nebenstehenden Stellung in einer regulären Turnierpartie nur Weiß zuletzt gezogen haben kann. Alle Züge von Schwarz hätten bereits vorher zu einer toten Stellung geführt, womit die Partie bereits beendet gewesen wäre.


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