Vertrag von Ribemont

Vertrag von Ribemont
Grenzen nach dem Vertrag von Ribemont; aus Allgemeiner Historischer Handatlas von Gustav Droysen, 1886

Die Teilungen des Frankenreiches kamen 880 mit dem Vertrag von Ribemont zum Abschluss. Ein wichtiger Vertragsinhalt war, dass nun auch der Westteil Lotharingiens an das Ostfrankenreich fiel. Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb bis in die Frühe Neuzeit (Westfälischer Friede 1648) nahezu unverändert.

Die Gründe für den neuen Vertrag waren Bestrebungen Karls des Kahlen, der seit 875 auch Kaiser war, sich das Gebiet Lotharingiens vollständig einzuverleiben. Dieses Vorhaben schlug jedoch fehl, nachdem er in der Schlacht bei Andernach 876 von Ludwig III., dem Sohn Ludwigs des Deutschen, geschlagen worden war. Stattdessen eroberten die Söhne Ludwigs des Deutschen den gesamten Westteil Lotharingiens für das Reich. Dies wurde dann im Vertrag von Ribemont bestätigt bzw. festgelegt. In den nachfolgenden Jahrhunderten bildete Lotharingien den ewigen Zankapfel zwischen dem Westreich und dem Ostreich, da beide Reiche dieses Territorium für sich beanspruchten.

Quellen

Manfred Scheuch: Historischer Atlas Deutschland., Seite 19 (Karolingische Reichsteilungen), Verlag Christian Brandstätter, Wien,1997, genehmigte Lizenzausgabe für Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Augsburg, ISBN 3-8289-0358-4

Siehe auch

Frühere fränkische Reichsteilungen:


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