Ängstlichkeit

Ängstlichkeit

Ängstlichkeit ist die Persönlichkeitseigenschaft, häufiger und intensiver als andere Menschen Angst zu empfinden. Dass es tatsächlich eine solche generelle Ängstlichkeit gibt, wird nicht mehr allgemein akzeptiert; die neuere Forschung konzentriert sich auf Ängstlichkeit in bestimmten Situationen, z.B. Schüchternheit, Prüfungsangst usw.

Eine vorübergehende, spezielle Art von Ängstlichkeit ist das Fremdeln der etwa halb- bis zweijährigen Kinder.

Der erste, über viele Jahre verwendete Persönlichkeitstest zur Ängstlichkeit ist die „Manifest Anxiety Scale“ des Neo-Behavioristen J. A. Taylor (1953).[1] Der heute gebräuchlichste Test zur Messung von Ängstlichkeit ist C. D. Spielbergers State-Trait Anxiety Inventory (STAI, 1970).

Raymond Cattell unterschied ebenfalls Zustandsangst (state anxiety) von Eigenschaftsangst (trait anxiety). Er sammelte über zehn Jahre zustandsangstbezogene Daten an etwa 4000 Menschen und fand mit der Faktoranalyse einen Faktor zweiter Ordnung, der nach seiner Ansicht Eigenschaftsangst, also Ängstlichkeit, repräsentiert.

Für Eysenck liegt Ängstlichkeit vor bei starken Ausprägungen der Eigenschaften Introversion, also einem leicht erregbaren ARAS, und Neurotizismus, also einem leicht erregbaren autonomen Nervensystem.

Einzelnachweise

  1. J. A. Taylor: A personality scale of manifest anxiety. Journal of Abnormal and Social Psychology 48, S. 285-290

Literatur

  • Heinz W. Krohne: Angst und Angstbewältigung. Kohlhammer 1996, ISBN 3-17-013039-0.
  • Heinz W. Krohne, Boris Egloff, Stefan Schmukle: Ängstlichkeit. In: Hannelore Weber, Thomas Rammsayer (Hg.): Handbuch der Persönlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie. Hogrefe 2005, ISBN 3-8017-1855-7, S. 385–393.
  • Gerda Lazarus-Mainka, Stefanie Siebeneick: Angst und Ängstlichkeit. Hogrefe 1999, ISBN 3-8017-0969-8.

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