- Bergkirche (Wiesbaden)
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Die Bergkirche ist das namensgebende Gebäude des Bergkirchenviertels innerhalb des Historischen Fünfecks, des Zentrums der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.
Die evangelische Kirche wurde 1879 im neogotischen Stil von Johannes Otzen errichtet. Sie war die zweite evangelische Kirche in Wiesbaden nach der Marktkirche.
Ihr Name leitet sich von ihrer Lage auf einem höhergelegenen Plateau innerhalb der Wiesbadener Innenstadt ab. Der spitze Schieferhelm über der Vierung der Bergkirche ist deswegen weithin zu sehen.
Das Innere bietet sehenswerte Malereien, Glasfenster und Figuren. Beim Umbau der Orgel im Jahr 1930 hat Albert Schweitzer mitgewirkt.
Der Baumeister der Bergkirche, Johannes Otzen, sowie der Pfarrer der Bergkirche, Emil Veesenmeyer, entwickelten 1891 zusammen das sogenannte Wiesbadener Programm, ihre Vorstellungen des modernen protestantischen Kirchenbaus. Zentrale Aussage hierin war, die drei Elemente des Gottesdienstes, Kanzel (Predigt), Altar (Abendmahl) und Orgel (Musik), als Einheit zu sehen und entsprechend übereinander anzuordnen, umgeben von den Gottesdienstteilnehmern.
Dieses Programm wurde dann als erstes in der dritten evangelischen Kirche in Wiesbaden, der Ringkirche, welche ebenfalls von Johannes Otzen 1894 erbaut wurde, umgesetzt. Die vierte evangelische Kirche, die Lutherkirche, wurde schließlich ebenfalls nach diesen Prinzipien 1910 eröffnet. Der Otzen-Schüler Fernando-Lorenzen errichtete 1898 mit der Kreuzkirche in Hamburg-Ottensen ein Gotteshaus, das die Bergkirche zum Vorbild nahm.
Die Orgel der Bergkirche wurde 1933 von der Orgelbaufirma Steinmeyer erbaut, und von den Orgelbaufirmen Walcker und Förster & Nikolaus restauriert. Das Instrument hat 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind elektropneumatisch.[1]
I Hauptwerk C–a3 Prinzipal 8' Gemshorn 8' Viola di Gamba 8' Oktave 4' Flöte 4' Oktave 2' Blockflöte 2' Terzian II Mixtur IV Trompete 8' II Positiv C–a3 Holzgedackt 8' Rohrflöte 4' Nasat 22/3' Prinzipal 2' Sifflet 1' Zimbel II Terz 13/5' Krummhorn 8' Tremulant III Schwellwerk C–a3 Gedackt 16' Copula 8' Quintadena 8' Vox coelestis 8' Prinzipal 4' Flöte 4' Weidenpfeife 4' Waldflöte 2' Schwiegel 2' Larigot 11/3' Scharff III Schalmei 8' Tremulant Pedal C–f1 Kontrabaß 16' Subbaß 16' Gedecktbaß (aus SW) 16' Oktavbaß 8' Oktave 4' Pommer 4' Nachthorn 2' Rauschpfeife III Posaune 16' Schalmey 2' - Koppeln: I/II, I/III, II/II, I/P, II/P, III/P
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel der Bergkirche
Weblinks
Commons: Bergkirche (Wiesbaden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien50.0866666666678.2397222222222Koordinaten: 50° 5′ 12″ N, 8° 14′ 23″ OKirchen des Historismus in Wiesbaden (Baujahr)Friedenskirche (1898–1900) | Bergkirche (1876–1879) | Bonifatiuskirche (1844–1849) | Dreifaltigkeitskirche (1908–1912) | Englische Kirche (1863–1865) | Maria-Hilf-Kirche (1893–1895) | Marktkirche (1853–1862) | Oranier-Gedächtniskirche (1902–1905) | Ringkirche (1892–1894) | Russische Kirche (1847–1855)
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