Bleihütte Binsfeldhammer

Bleihütte Binsfeldhammer

Die Bleihütte Binsfeldhammer ist eine von zwei in Deutschland verbliebenen Bleihütten, die Blei aus Erz gewinnt. Standort ist die Stadt Stolberg (Rhld.) in der Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen.

Unternehmensgeschichte

Die Hütte wurde im Jahr 1846 von einer französischen Interessengruppe im Tal der Vicht an der Stelle des Kupferhofs Binsfeldhammer errichtet. 1848 übernimmt sie die Eschweiler Gesellschaft, die 1926 in der Stolberger Gesellschaft aufgeht. Bis 1960 trug das Hütten-Weich-Blei der Bleihütte Binsfeldhammer den Handelsnamen „Eschweiler Raffiné“. Seit dem 1. Januar 1961 findet als Handelszeichen der Schriftzug „Stolberg“ Verwendung. Seit der Übernahme durch die Berzelius Metallhüttengesellschaft Duisburg im Jahr 1970 trägt die Bleihütte Binsfeldhammer den Namen Berzelius-Hütte. Sie teilt fortan das Schicksal der Unternehmensgruppe Berzelius. Ab 1990 gehört sie zur Rheinischen Zinkgesellschaft, später zur Metallgesellschaft Frankfurt und seit 1996 zur Eco-Bat Technologies. In der Bleihütte sind heute ca. 200 Menschen beschäftigt.

Schwermetallemissionen und Umweltschutz

Ab 1965 kam es verstärkt im Umfeld der Hütte wiederholt zu erhöhten Bleibelastungen bei so genannten Bleikindern und bei Weidevieh (Gressenicher Krankheit). Mitte der 1970er Jahre wurden jährlich an Emissionen gemessen:

Im Jahre 1972 gründete die Stadt einen Umweltausschuss. 1973, gezwungen durch das allgemein gestiegene Umweltbewusstsein, kam es zu einem umfangreichen Umweltschutzprogramm in Stolberg. Ein Bericht des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre 1975 enthielt Analysen und Empfehlungen. Die Bleihütte Binsfeldhammer war dadurch gezwungen, durch ein Maßnahmebündel die Schwermetallemission zu reduzieren: Es gelang eine Minderung innerhalb von 10 Jahren um 80 %.

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