Bois du Cazier

Bois du Cazier
Fördertürme des Bois du Cazier

Bois du Cazier war ein belgisches Kohlebergwerk nahe Marcinelle im Hennegau. Die Grube erlangte 1956 traurige Berühmtheit als Schauplatz des größten Grubenunglücks der belgischen Geschichte.

Einer der ersten der Rettungsmannschaft, der Italiener Angelo Berto, rief beim Verlassen der Grube: „Tutti cadaveri“, „Alle tot“.

Am Morgen des 8. August 1956 brach in 975 Meter Tiefe im Schacht Saint-Charles ein Feuer aus. Eine Lore hatte ein kleines Holzstück mitgeschleift und dabei ein Elektrokabel, eine Ölleitung und einen Schlauch für Druckluft zerrissen. Dies war genau der Stollen, der auch die Versorgung des Bergwerkes mit frischer Wetter sicherstellte.

Durch den Kurzschluss, der beim Zerreißen des Kabels entstand, entzündete sich das Öl. Durch die einziehende Frischluft konnte sich das Feuer schnell ausbreiten, ebenso wurde der Rauch des Feuers mit der Frischluftversorgung in die Grube gezogen, so dass viele Bergleute erstickten.

Das Unglück forderte 262 Todesopfer zwölf verschiedener Nationalitäten. 204 Frauen wurden zu Witwen und 417 Kinder verloren ihren Vater. Unter den Toten waren 136 Italiener; allein aus dem kleinen Dorf Manopello in den Abruzzen stammten 26 der verunglückten Bergleute. Die Zuwanderung von Italienern nach Belgien brach danach fast völlig ab.

Die Ursachen für die Katastrophe waren vor allem veraltete Ausrüstung und schlecht geschultes Personal.

In der Folge wurden die Sicherheitsbestimmungen für Bergwerke in Belgien verschärft. Zwei Jahre nach dem Unglück verfügte die EGKS, dass in der Wallonie alle Zechen, die den neuen Bestimmungen nicht genügten, geschlossen werden müssten.

Die Zeche Bois du Cazier wurde 1967 geschlossen.

Heute befinden sich dort eine Gedächtnisstätte und ein Bergbaumuseum mit Zugang zur Kohlegrube.

Weblinks

 Commons: Bois du Cazier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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