AC Greyhound

AC Greyhound
AC Cars
AC Greyhound Saloon 1962

AC Greyhound Saloon 1962

AC Greyhound
Hersteller: AC Cars Ltd.
Produktionszeitraum: 1959–1963
Klasse: Gran Turismo
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: 2,0 Liter Sechszylinder (AC); 2,0 Liter Sechszylinder (Bristol); 2,2 Liter Sechszylinder (Bristol); 2,6 Liter Sechszylinder (Ford)
Länge: 4570 mm
Breite: 1660 mm
Höhe: 1330 mm
Radstand: 2540 mm
Leergewicht: 1070 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: AC 428
AC Greyhound

Der AC Greyhound war ein Sportwagen des britischen Automobilherstellers AC Cars Ltd., der von 1959 bis 1963 in kleiner Serie hergestellt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Der AC Greyhound wurde auf der London Motor Show im Oktober 1959 vorgestellt. Er war ein zweitüriges, viersitziges Coupé mit Fließheck-Karosserie, das die bisherigen Modelle der Marke, den offenen Zweisitzer Ace und den geschlossenen Zweisitzer Aceca, ergänzte. Der Greyhound verwendete den bekannten Rohrrahmen der Ace und Aceca, wies aber einen um 250 mm verlängerten Radstand auf.

Die Karosserie

Die Karosserie des Greyhound war von Alan Turner entworfen worden, dem Chefingenieur von AC Cars. Der Entwurf orientierte sich im Kern an den Linien des Aston Martin DB4, war aber nach allgemeiner Ansicht weniger elegant proportioniert. Auf eine sehr lange Motorhaube folgt eine recht knappe, hohe Fahrgastzelle. Turners erster Entwurf trug noch eine sehr breite C-Säule mit knappen, angeschnittenen Seitenfenstern. Für die Serienproduktion wurden die Rückfenster vergrößert, und das Fließheck erhielt eine großzügige Panoramascheibe, deren Gestaltung an den Bristol 405 erinnerte. Am Heck fanden sich schließlich deutlich wahrnehmbare Flossen, die die Rückleuchten trugen. Die Karosserie der Serienmodelle wurde in Handarbeit aus Aluminium hergestellt.

Die Motoren

Antriebsseitig bot AC den Greyhound mit drei Motoren an, die jeweils an ein manuelles Vierganggetriebe mit fakultativem Overdrive gekoppelt waren:

  • Anfänglich war der Greyhound mit einem zwei Liter großen Reihensechszylinder-Triebwerk erhältlich, das AC selbst konstruiert hatte. Der Motor gab 102 PS ab und wurde im Allgemeinen als träge beschrieben. Nur wenige Kunden bestellten dieses Aggregat.
  • Daneben war ein ebenfalls zwei Liter großer Sechszylinder des Konkurrenten Bristol Cars Ltd. erhältlich. Hierbei handelte es sich um ein auf einer BMW-Konstruktion beruhendes Triebwerk, das Bristol zu dieser Zeit für seine eigenen Modelle schon nicht mehr anbot: Dieser T 102 genannte Zweiliter-Motor war werksseitig letztmalig im Bristol 405 eingesetzt worden, dessen Produktion man 1958 eingestellt hatte. Das zeitgenössische Bristol-Modell, der 406, erhielt stattdessen eine auf 2,2 Liter vergrößerte Version des Motors namens T110. Im AC leistete der Zweiliter 105 PS, war aber wesentlich drehfreudiger und durchzugstärker als ACs eigener Motor. Die meisten Greyhounds wurden mit dem Zweiliter-Triebwerk von Bristol ausgestattet. Einige wenige Modelle sollen daneben mit dem 2,2 Liter großen Bristol T 110-Motor ausgeliefert worden sein; dieses Triebwerk leistete 125 PS. Bristol wechselte 1961 mit dem Modell 407 zu amerikanischen Chrysler-Motoren. Ungeachtet dessen lieferte das Unternehmen zunächst weiter die eigenen Sechszylinder an AC; im Sommer 1962 wurde die Produktion des Motors allerdings endgültig eingestellt.
  • Als Ersatz für den Bristol-Motor bezog AC für das letzte Jahr der Produktion einen 2,6 Liter großen Sechszylinder-Motor von der britischen Ford-Filiale, der eigentlich für die Limousine Zephyr konzipiert worden war. Das Triebwerk leistete zwar 170 PS, war aber phlegmatisch und veränderte durch seine Masse die Gewichtsverteilung des Greyhound nachteilig. Nur wenige Greyhounds wurden mit diesem Triebwerk ausgestattet.

Die Produktion

AC stellte zwischen 1959 und 1963 insgesamt 82 Exemplare (zuzüglich eines Prototypen) her. Grund für die geringe Verbreitung des Wagens war neben der nicht sehr attraktiven Optik vor allem der hohe Preis: Der Greyhound war um die Hälfte teurer als ein Jaguar XK 150, der seinerseits aber mit 195 PS nahezu doppelt so stark war wie der AC und zudem– nach Ansicht der meisten Beobachter – auch noch deutlich besser aussah.

AC stellte im Sommer 1963 die Produktion ein, als das Unternehmen einsehen musste, dass mit den verfügbaren Triebwerken keine seriöse Konkurrenzsituation zu den Aston Martin oder den mit amerikanischen Motoren ausgerüsteten Bristol aufgebaut werden konnte. AC versuchte zunächst noch, andere Motoren für den Greyhound zu finden – dazu gehörte der Achtzylinder von Daimler und der kleine Aluminium-Achtzylinder von Buick, der kurze Zeit später von Rover übernommen wurde -, daraus wurde letztendlich aber nichts. Das Unternehmen hatte realisiert, dass mit den kleinen Cobras, die zur gleichen Zeit für Carroll Shelby entstanden und auf den ACE Ace-Chassis beruhten, wesentlich mehr zu verdienen war als mit dem Greyhound.

Ein indirekter Nachfolger des Greyhound war der AC 428, der ein verlängertes Cobra-Chassis mit einem großen amerikanischen Achtzylinder und italienischer Karosserie verband. Auch von ihm wurden nur wenige Dutzend Exemplare hergestellt.

Konkurrenten

Literatur

  • Windhund, in: OLDTIMER MARKT Sonderheft „Luxus Leistung und vier Sitze – Gran Turismo: Die großen Reisecoupés“, Sonderheft 14, 2004.
  • Aus bestem Hause: Fahrbericht und Kaufberatung zum Greyhound und Vergleich mit Talbot Lago T14 in: Motor Klassik, Heft 10/2009.

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