Andrea Amort

Andrea Amort

Andrea Amort (* im 20. Jahrhundert in Linz, Österreich) ist eine in Wien lebende Tanzkritikerin, Tanzhistorikerin, Dramaturgin, Festival- und Ausstellungskuratorin, sowie Sachbuchautorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Andrea Amort studierte Modernen Tanz und klassisches Ballett bei Erika Gangl und Andrei Jerschik in Linz und Theaterwissenschaft an der Universität Wien, wo sie zum Doktor der Philosophie promoviert wurde.

Von 1981 bis 2009 war sie Tanzkritikerin und zeitweise auch Redakteurin und stellvertretende Kultur-Ressortleiterin der Wiener Tageszeitung Kurier. Anhaltend schreibt sie für internationale Medien und Fachzeitschriften.

Nach Beendigung ihrer Lehrtätigkeit an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz wechselte sie 2004 an die Konservatorium Wien Privatuniversität. Sie hat Vorträge u.a. in London, Oxford und Paris gehalten sowie an der Universität Zürich doziert und an Film-Dokumentationen mitgearbeitet. Sie war Dramaturgin u. a. an der Deutschen Oper am Rhein und am Tiroler Landestheater sowie in Kooperation mit freien Choreografen.

Seit 2009 ist sie außerdem als Kuratorin für Theater, Tanz und Performance im Auftrag der Stadt Wien tätig.[1]

Künstlerische Leitung von Aufführungsprojekten und Festivals

  • Wiener Tanz im Exil: Vortrags- und Aufführungsserie in Kooperation u.a. mit dem Kunstverein Alte Schmiede und dem Jüdischen Museum in Wien seit 1998 mit dem Fokus auf Biografien und Werk der Tänzerinnen und Choreografinnen Hanna Berger, Gertrud Bodenwieser, Magda Brunner-Hoyos, Hilde Holger, Gertrud Kraus, Stella Mann, Hedi Pope, Cilli Wang, Wera Goldman und Shona Dunlop-MacTavish.
  • Tanz im Exil: Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum, Lecture-Reihe sowie Tanzprogramm in Kooperation mit dem Festival tanz2000.at & ImPulsTanz im Wiener Akademietheater mit Werken von Hanna Berger, Gertrud Bodenwieser, Andrei Jerschik und Pola Nirenska.
  • Hanna Berger: Retouchings. Szenisches Projekt mit Werken von Nikolaus Adler, Manfred Aichinger, Bernd R. Bienert, Rose Breuss und Willi Dorner (Festspielhaus St. Pölten, 2006) sowie im Greenberg Theatre, Washington DC (2006), Staatstheater Braunschweig (2008), Theater Odeon, Wien 2008, Posthof Linz ( 2009), Festival ImPulsTanz (2010).
  • Festival Beyond the Waltz, gemeinsam kuratiert mit George Jackson, in Kooperation mit dem Austrian Cultural Forum in Washington (2006).
  • Festival Berührungen. Tanz vor 1938 – Tanz von heute (Theater Odeon und andere Orte, Wien 2008). 33 Veranstaltungen.

Publikationen (Auswahl)

  • Andrea Amort, Mimi Wunderer-Gosch (Hrsg.): Österreich tanzt. Geschichte und Gegenwart. Böhlau-Verlag, Wien 2001, ISBN 3-205-99226-1.
  • Nurejew und Wien. Ein leidenschaftliches Verhältnis. Brandstätter-Verlag, Wien 2003, ISBN 3-85498-227-5.
  • Deutsches Tanzarchiv Köln (Hrsg.): Hanna Berger. Spuren einer Tänzerin im Widerstand. Brandstätter-Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-85033-188-3.

Beiträge (Auswahl)

  • Wiener Tanz im Exil. Plädoyer für die Einrichtung eines Tanzarchivs. Oktober 2006, S. 182–187.
  • Michael Buhrs (Hrsg.): Ich könnte mir eine moderne Tänzerin denken, die auf Krücken tanzt. Anmerkungen zum Paradigmenwechsel im künstlerischen Tanz am Beispiel des Tanzprogramms im Wiener Theater und Kabarett Fledermaus von 1907 bis 1913. In: Fledermaus-Kabarett: 1907 bis 1913; ein Gesamtkunstwerk der Wiener Werkstätte; Literatur, Musik, Tanz. Brandstätter-Verlag, Wien 2007, S. 137–153.
  • Aus der Gegenwart kann man sich nicht davonstehlen. Aspekte einer Standortbestimmung des freien künstlerischen Tanzes in Wien. In: gift. Zeitschrift für freies Theater. Juli, August, September 2007, S. 38–42.
  • Christian Dewald (Hrsg.): Die tanzende Straße. Zum »Festzug der Gewerbe« von Rudolf Laban 1929 in Wien. In: Arbeiterkino. Linke Filmkultur der Ersten Republik. Wien 2007, S. 53–65.
  • Claudia Jeschke, Nicole Haitzinger (Hrsg.): In: Schwäne und Feuervögel. Die Ballets Russes 1909–1929. Bildwelten in Bewegung. Henschel-Verlag, 2009, S. 140–151.
  • Gabriele Brandstetter, Gunhild Oberzaucher-Schüller (Hrsg.): Annäherung an die (Bühnen-)Glückseligkeit der Grete Wiesenthal anlässlich der Neueinstudierung originaler Tänze in Wien 2007/08. In: Mundart der Wiener Moderne: Der Tanz der Grete Wiesenthal. Kieser-Verlag, 2009, S. 263–273.
  • Deborah Holmes, Lisa Silverman (Hrsg.): Free Dance in Interwar Vienna. In: Interwar Vienna. Culture between Tradition and Modernity. Camden House, New York 2009, S. 117–142.
  • Wolfgang Kos (Hrsg.): An der Wende. Zur Situation des künstlerischen Tanzes in Wien um 1930. In: Kampf um die Stadt. Politik, Kunst und Alltag um 1930. 2010, S. 259-263.
  • Selbstverantwortliche Tänzer, kreativ nutzbare Archive. In: kontra. Das Magazin des Konservatorium Wien Privatuniversität. Oktober 2010, S. 17.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Neues Kuratorium für Off-Theater und Tanz. Abgerufen am 24. Mai 2011.

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