Meister der Tulpenkuppen

Meister der Tulpenkuppen

Als Meister der Tulpenkuppen wird ein namentlich nicht sicher bekannter Nürnberger Gold- und Silberschmied bezeichnet, der in der Mitte des 17. Jahrhunderts reich verzierte Tulpenpokale geschaffen hat. Als sein wahrer Name wird Sigmund Bierfreund vermutet.

Inhaltsverzeichnis

Stil und kommerzielle Verbreitung

Die Gefäße des Meister der Tulpenkuppen sind letzte Vertreter in traditioneller Silberschmiedekunst erstellter Pokale, bevor neuere Materialien wie Glas und neben Gold und Silber andere Edelmetalle die Erstellung von prunkvollen Trinkgefäßen zu dominieren begann[1].

Die Tulpenmotive des Meister der Tulpenkuppen zeigen auf die kommerzielle Ausnutzung der Begeisterung für die Tulpe als Zeichen von Reichtum und Luxus zu seiner Zeit[2]. Ungefähr zehn Pokale aus seiner Hand sollen noch erhalten sein. Nürnberger Silberwaren waren noch zu Zeiten des Meisters in allen Teilen Europas begehrt, insbesondere auch in Skandinavien und Russland, wo sich noch heute einige der Werke des Meister in Museen oder Privatbesitz befinden.

SBF Sigmund Bierfreund

Der Meister der Tulpenkuppen nutzte die Marke SBF[3] und soll identisch sein mit dem aus Ostpreußen stammenden Nürnberger Gold- und Silberschmied Sigmund Bierfreund (* um 1619/1620; † 1702). Eventuell war dieser ein Mitglied der Familie Ferrn[4], seine Signatur waren die zwei Buchstaben SB über dem F in einem Herz.

Literatur

  • R. Schürer: Vom alten Ruhm der Goldschmiedearbeit - Nürnberger Silber in Europa. In: Quasi Centrum Europae Europa kauft in Nürnberg 1400-1800. Ausstellungskatalog Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2002, S. 174 – 197
  • Nora Koldehoff / Sefan Koldehoff: Wem hat van Gogh sein Ohr geschenkt? Alles, was Sie über Kunst nicht wissen. Eichborn Verlag 2007, S. 16

Einzelnachweise

  1. R. Schürer: Vom alten Ruhm der Goldschmiedearbeit. Nürnberger Silber in Europa. In: Quasi Centrum Europae. Europa kauft in Nürnberg 1400-1800. Ausstellungskatalog Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2002, S. 197 (Fussnote)
  2. vgl. Große Tulpenmanie
  3. vgl. M. Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, Frankfurt am Main, 1923
  4. vgl. z.B. G. Bott (Hrsg.): Wenzel Jamnitzer Und Die Nürnberger Goldschmiedekunst 1500-1700: Goldschmiedearbeiten Entwürfe, Modelle, Medaillen, Ornamentstiche, Schmuck, Portraits. Eine Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. (Juni - September 1985, Ausstellungskatalog). Klinkhardt & Biermann 1985, N. 182

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Notnamen — Dies ist eine Liste von Notnamen anonymer, nach einem ihrer Kunstwerke oder typischen Stilmerkmale benannter mittelalterlicher bildender Künstler sowie einiger bildender Künstler der Renaissance und des Barocks. Es sind dies also Maler, Buchmaler …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”