Esterweger Dose

Esterweger Dose
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Esterweger Dose (Niedersachsen)
Esterweger Dose
Esterweger Dose

Die Esterweger Dose ist ein Naturschutzgebiet in der niedersächsischen Gemeinde Esterwegen in der Samtgemeinde Nordhümmling im Landkreis Emsland, der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg und den Gemeinden Rhauderfehn und Ostrhauderfehn im Landkreis Leer.

Das unter Naturschutz stehende Hochmoorgebiet ist der Rest eines einst riesigen Moores, das in mehrere Teilflächen untergliedert war. Zu dem rund 11.000 ha großen Gebiet, das das größte zusammenhängende Hochmoorgebiet in Mitteleuropa war, gehörten neben der Esterweger Dose auch das etwa 1.500 ha große Ostrhauderfehner Moor, das etwa 3.800 ha große Westermoor und das etwa 2.000 ha große Timpermoor.[1]

Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG WE 245 ist 4.747 ha groß und damit das größte Naturschutzgebiet im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-Ems. Von der Fläche entfallen 2.080 ha auf den Landkreis Emsland, 1.942 ha auf den Landkreis Cloppenburg und 725 ha auf den Landkreis Leer. Der größte Teil des Naturschutzgebiet ist Bestandteil des gleichnamigen EU-Vogelschutzgebietes, knapp ein Drittel Bestandteil des ebenfalls gleichnamigen FFH-Gebietes. Das Naturschutzgebiet befindet sich südlich von Ostrhauderfehn und erstreckt sich bis zur Bundesstraße 401 am Küstenkanal. Südlich des Küstenkanals schließt sich das Naturschutzgebiet „Melmmoor/Kuhdammoor“ an.

Im Naturschutzgebiet finden sich neben den renaturierungsfähigen Hochmoorflächen u. a. Moorwälder, Borstgras- und Pfeifengraswiesen, Torfmoor-Schlecken, Übergangs- und Schwingrasenmoore und feuchte Hochstaudenfluren.

1959 wurde der Torfabbau in der Esterweger Dose genehmigt.[1] Große Teile des Moores werden noch für den Torfabbau genutzt. Dabei muss aber eine 50 cm dicke Schicht Schwarztorf erhalten bleiben.[1] Nach dem Ende der Nutzungsdauer, beginnend mit dem Ende des Jahres 2025, werden die dann aufgegebenen Torfabbaugebiete renaturiert. Ende 2030 werden auch zwei und Ende 2036 eine dritte Torfverladestation am Küstenkanal aufgegeben. Im Süden und Norden des Naturschutzgebietes wurde mit der Wiedervernässung bereits begonnen.[1] Teile des Naturschutzgebietes werden auch forst- und landwirtschaftlich genutzt.

In der Esterweger Dose findet sich eines der letzten Brutvorkommen des Goldregenpfeifers in Mitteleuropa.

Sendemasten der Marinefunksendestelle DHO38

Im Nordwesten des Schutzgebietes befindet sich mit dem Längstwellensender DHO38 der Deutschen Marine ein militärischer Sicherheitsbereich.

Umweltorganisationen befürchteten Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet durch die Emissionen eines bei Dörpen geplanten Kohlekraftwerkes, das in weniger als 15 km Entfernung zum Naturschutzgebiet gebaut werden sollte.[2] Das Projekt wurde Ende 2009 aufgegeben.

Das Gebiet steht seit dem 22. Dezember 2005 unter Naturschutz. Zuständige untere Naturschutzbehörden sind die Landkreise Emsland, Cloppenburg und Leer.

Tourismus

Im Süden des Naturschutzgebietes befindet sich ein Moorlehrpfad, im Norden können mit dem „Seelter Foonkieker“, einer umgebauten Lorenbahn, Erlebnisfahren in das Westermoor unternommen werden.[3] Rund um das Naturschutzgebiet und die angrenzenden Ortschaften verläuft eine rund 100 km lange Fahrradroute.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Esterweger Dose, Geschichtsatlas Niedersachsen (abgerufen am 7. April 2011).
  2. Die Esterweger Dose, Deutsche Umwelthilfe (abgerufen am 7. April 2011).
  3. Seelter Foonkieker – Bahnfahrten durchs Westermoor (abgerufen am 7. April 2011).
  4. Moorerlebnisroute (abgerufen am 7. April 2011).

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