Frauenbergkirche (Stein)

Frauenbergkirche (Stein)
Westansicht des mächtigen Turmes der ehemaligen Frauenbergkirche.
Die vom Bildhauer Johann Kröll gestaltete Gedenkstätte der Gefallenen beider Weltkriege in der ehemaligen Frauenbergkirche.

Die Frauenbergkirche Mariae Himmelfahrt in Stein an der Donau, einem Stadtteil von Krems an der Donau, ist eine ehemalige Kirche und seit Mitte der 1960er Jahre ein Gedenkstätte der Gefallenen beider Weltkriege. Sie wurde im 14. Jahrhundert auf einer Felsterrasse oberhalb der Pfarrkirche St. Nikolaus errichte und ist mit dieser durch die steile Frauenbergstiege verbunden. Der Turm, im Volksmund als „alter Michl“ bezeichnet, prägt das Ortsbild von Stein.

Beschreibung

Die Frauenbergkirche ist eine gotische Saalkirche mit einem weithin sichtbaren mächtigen quadratischen Turm mit kuppeliger Dachhaube; das unwesentlich breitere und eher niedrige Langhaus ist ostseitig an den Turm angebaut. Im obersten Geschoss des Turmes befindet sich eine Wohnung für den Feuerwächter, die bis 1970 genutzt wurde. Auf der Nordseite des Kuppeldaches ist noch der Kamin dieser Wohnung zu sehen und südseitig der Balkon.

An der Langhausnordwand sind Reste einer Wandmalerei aus dem 3. Viertel des 14. Jahrhunderts erhalten, die die Anbetung durch die hll. Drei Könige darstellen. Das Ehrenmal für die Gefallenen schuf der Bildhauer Johann Kröll.

Die Bürgerglocke mit einem Durchmesser von 1,23 Metern und einem Gewicht von 3,4 Tonnen wurde 1782 von der Wiener Glockengießerei Johann Caspar Hofbauer Combany gegossen. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges wurde sie zwecks Einschmelzung abgehängt. 1946 fand man sie jedoch unversehrt auf und wurde anschließend wieder im Turm aufgehängt.

Geschichte

Die Frauenbergkirche ist ein Nachfolgebau der Michaelskirche, die an der selben Stelle sich befand und urkundlich erstmals 1081 aufscheint. Die Errichtung erfolgte um 1380 und 1401 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde die Kirche in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts entweiht. Später erwarb Johann Winter das Gebäude, setzte es instand und übergab es der Stadt.

1962 wurde der 1704 errichtete Hochaltar in die Pfarrkirche von Ottenthal übertragen und von 1963 bis 1965 erfolgte eine Restaurierung des Gebäudes sowie eine Umgestaltung zu einer Gedächtnisstätte der Gefallenen der beiden Weltkriege. Bei der Restaurierung wurden auch Grabungen vorgenommen, dabei stieß man auf Reste eines älteren Altarfundaments, welche der romanischen Michaelskirche zuzuordnen ist, weiters wurde bei einer Tiefe von 2,4 Metern eine Kulturschicht (Mörtel-Bruchsteinfußboden) freigelegt, die wahrscheinlich aus der Römerzeit stammt.

Literatur

  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau. In: Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch Die Kunstdenkmäler Österreichs. Anton Schroll & Co, Wien 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 595–596. 
  • Kath. Pfarramt St. Nikolaus (Hrsg.): Stein an der Donau - Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, Ehem. Frauenbergkriche. Kunstverlag Peda, Passau 2002, ISBN 3-89643-192-7. (Kunstführer Nr. 186)
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