Gedalja Tiktin

Gedalja Tiktin

Gedalja Tiktin (* um 1808 in Tschenstochau; † 8. August 1886 in Breslau) war königlicher Landesrabbiner in Schlesien.

Gedalja Tiktin war ein Enkel von Abraham Tiktin und der Sohn Salomo Tiktins, die bereits ebenfalls das Breslauer Rabbineramt bekleidet hatten. Tiktins Ernennung zum Landesrabbiner durch Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1843 stand unter dem Zeichen einer bereits zur Amtszeit seines Vaters entstandenen Spaltung der schlesischen jüdischen Gemeinde in Orthodoxe, deren Wortführer Tiktin wie zuvor sein Vater war, und Reformer, die die Einsetzung des Breslauer Stadtrabbiners Abraham Geigers als Landesrabbiner zu erreichen suchten.

Auch nach seiner Ernennung durch den König fiel es Tiktin schwer, seine rabbinische Autorität in der gespaltenen Gemeinde durchzusetzen. Erst nach Geigers Tod kam er mit dessen Nachfolger Manuel Joël zu einem Übereinkommen, das den Frieden zwischen den konkurrierenden Gruppen wieder herstellte.

Tiktin war für seine ausgeprägte Aktivität zu wohltätigen Zwecken bekannt; 1870 erhielt er den Roten Adlerorden in Anerkennung seiner Verdienste um Kranke und Verwundete im Deutsch-Französischen Krieg.

Literatur/Quellen (Auswahl)

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