Gut Pünstorf

Gut Pünstorf

Das Gut Pünstorf ist ein ehemaliger Gutshof in Itzehoe. Heute ist „Pünstorf“ nur noch der Name der inzwischen mit Wohnhäusern bebauten Gegend des ehemaligen Gutes.

Inhaltsverzeichnis

Das Dorf Pünstorf

Pünstorf ist ursprünglich als Dorf entstanden und als solches erstmals in einer Urkunde von 1336 genannt. Der Ortsname leitet sich vermutlich von einem Personennamen ab („Dorf des *Pūni“).[1] In den nächsten Jahrzehnten wurde das Dorf vollständig vom Kloster Itzehoe erworben und zwischen 1435 (letzte überlieferte Nennung als Dorf) und 1526 (erste überlieferte Erwähnung als Gutsbetrieb) „gelegt“, das heißt die Bauernstellen wurden eingezogen und anstelle ihrer das Gebiet einheitlich bewirtschaftet.[2]

Das Gut Pünstorf

Das Kloster betrieb auf dem Gut Pünstorf zunächst Schäferei. Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Gutsbetrieb vom Kloster verpachtet; gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Erbpacht dann abgelöst und das Gut wechselte mehrfach den Eigentümer.

Betreiber

Kloster Itzehoe als gutsherrlicher Eigenbetreiber (14./15. Jahrhundert bis Mitte des 18. Jahrhunderts)

Zeitpächter:

  • Marx Dammann (1764 bis 1779)
  • Tim Schlüter (1779 bis 1810)

Erbpächter:

  • Johann Hermann Scheel (1810 bis 1822)
  • Georg Christian Joachim Boller (1822 bis 1826)
  • von Bargen (1826 bis 1830)
  • Johann Christian Hinrich Langermann (1830 bis 1836)
  • Johann Conrad Wilhelm Heinrich Langermann (1836 bis 1862)
  • Nathan Michael Nathanson (ab 1862)

Eigentümer:

  • Nathan Michael Nathanson (bis 1891)
  • Fr. Adolf Döhner (1891 bis 1900)
  • Heinrich Engelbert Bense (1900 bis 1903)
  • Steffen Friedrich Hansen (1903 bis 1908)
  • Ulrich Rottka (1908 bis 1915)
  • Stadt Itzehoe (1915 bis 1920)
  • Ernst Pröhl (1920 bis 1937/1941)
  • Stadt Itzehoe (ab 1937/1941)

Das neubesiedelte Gebiet Pünstorf

Ab 1938 Jahren entstanden auf dem zum Gut Pünstorf gehörigen Gebiet erste Straßenzüge. Infolge der Flüchtlingsströme des Zweiten Weltkriegs entstand dann in den 1940er und 1950er Jahren ein ganzer Stadtteil, der größtenteils auf bis dahin Pünstorfer Gebiet lag. Dem neuen Stadtteil wurde 1949 offiziell der Name „Tegelhörn“ gegeben; an Pünstorf und die Gutswirtschaft erinnern heute noch die Straßennamen „Pünstorfer Straße“ und „Schäferkoppel“.[2]

Das unter Rottka Anfang des 20. Jahrhunderts neu gebaute Pünstorfer Herrenhaus war zeitweise Schulheim für erholungsbedürftige Kinder und befand sich noch bis Ende des 20. Jahrhunderts im Eigentum der Stadt Itzehoe, wurde dann aber abgerissen.[3]

Quellen und Einzelnachweise

  1. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Aufl., Neumünster 1992, S. 526.
  2. a b Gewässer Itzehoes und Umgebung, Abschnitt 3.4.2 (PDF)
  3. Rudolf Krohn, Das Gut Pünstorf, S. 28a; tegelhoern.de
53.940819.53313

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