Heinrich Sitte

Heinrich Sitte

Heinrich Sitte (* 28. Februar 1879 in Salzburg; † 8. November 1951 in Innsbruck) war ein österreichischer Klassischer Archäologe.

Heinrich Sitte war Sohn des Architekten Camillo Sitte und seiner Frau Leopoldine sowie Bruder des Architekten Siegfried Sitte. Nur wenig nach seiner Geburt siedelte die Familie nach Wien über, wo er auch seine Matura ablegte. Von 1898 bis 1903 besuchte er die Universität Wien, wo er bei Emil Reisch und Robert von Schneider Archäologie und bei Alois Riegl und Franz Wickhoff Kunstgeschichte studierte. Zudem besuchte er epigraphische und numismatische Veranstaltungen bei Eugen Bormann und Wilhelm Kubitschek. 1903 wurde er promoviert und bereiste mit anschließend mit einem Staatsstipendium Italien, Griechenland und Konstantinopel. Von 1904 bis 1910 war er Assistent der Archäologischen Sammlung der Universität Wien. Im Oktober 1910 wurde er Sekretär des Österreichischen Archäologischen Instituts. Bereits im Februar 1912 wurde er, ohne habilitiert zu sein, als außerordentlicher Professor für Klassische Archäologie an das Archäologisch-epigraphischen Seminar der Universität Innsbruck berufen. Wenige Jahre später wurde er mit dem für Rudolf von Scala neu berufenen Althistoriker Carl Friedrich Lehmann-Haupt Vorstand des Seminars. 1919 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt, zum 31. Dezember 1945 wurde er emeritiert. In Folge eines Augenleidens erblindete er.

Heinrich Sitte war seit 1914 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zu Phidias. Ein biographischer Beitrag. Universitätsverlag Wagner, Wien 1925.
  • Johann Sebastian Bach als „Legende“ erzählt. Reiß, Berlin 1925.

Literatur

  • Otto Walter: Nachruf auf Heinrich Sitte. In: Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes. 40, 1953, S. 1-4 (mit Schriftenverzeichnis).
  • Wolfgang Schiering: Anhang. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 335.
  • 100 Jahre Österreichisches Archäologisches Institut 1898–1998. Wien 1998, S. 125–126 (mit Bild).

Weblinks


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