Karl Sterrer (Maler)

Karl Sterrer (Maler)

Karl Sterrer (* 4. Dezember 1885 in Wien; † 10. Juni 1972 ebenda) war ein österreichischer Maler und Grafiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Bildhauers Karl Sterrer absolvierte die Akademie der bildenden Künste Wien bei Alois Delug und Christian Griepenkerl. 1908 erhielt er den Rom-Preis. 1910 und 1911 unternahm er Reisen nach Süditalien. Ab 1911 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses und erhielt 1914 den Kaiserpreis.[1]

Im November 1915 rückte Sterrer zum Landsturm ein und bewarb sich um einen Posten im k.u.k. Kriegspressequartier, wo er 1916 als Kriegsmaler in die Kunstgruppe aufgenommen wurde. Frontexkursionen führten in an den russischen und italienischen Kriegsschauplatz. Im Sommer 1918 wurde er auf besonderen Wunsch zu den Fliegertruppen an die Tiroler Front versetzt. Während des Krieges malte und zeichnete Sterrer hauptsächlich Fliegermotive und Porträts von Fliegerhelden, aber auch Plakate für Kriegsanleihen.[2]

Ab 1920 interessierte sich Sterrer vor allem für die Technik der Radierung. Ab 1921 lehrte er an der Wiener Akademie, 1922 wurde er Professor. Leopold Hauer, Hans Fronius, Rudolf Hausner und Max Weiler zählen zu Sterrers Schülern. 1929 erhielt er den Staatlichen Ehrenpreis. In den Jahren 1937 und 1938 war Sterrer als Rektor der Wiener Akademie tätig. 1957 wurde ihm der Große Österreichische Staatspreis für Bildende Kunst verliehen.

Museale Rezeption

In den Beständen des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums befinden sich zahlreiche Werke von Karl Sterrer, mehrere davon sind in der Dauerausstellung der Öffentlichkeit zugänglich. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Werke, die Sterrer als Kriegsmaler anfertigte.[3]

Werke (Auszug)

  • Österreichische Stellungen bei Toporoutz (Bukowina), 1918, Öl auf Leinwand, 77×211 cm, Heeresgeschichtliches Museum Wien
  • Linienschiffsleutnant Bandfield und seine Kampfflieger, Kreide mit Deckfarben auf Papier, 70,9×95,7 cm, Heeresgeschichtliches Museum Wien
  • Heimat - Aufruf, 1914/15, Mischtechnik, 68×91 cm, Heeresgeschichtliches Museum Wien
  • Heimat - Dein Mann, 1914/15, Mischtechnik, 68×91 cm, Heeresgeschichtliches Museum Wien

Literatur

  • Heeresgeschichtliches Museum (Militärwissenschaftliches Institut): "Fliegen 90/71", Katalog zur Ausstellung, Band II: Fliegen im Ersten Weltkrieg, Gemälde und Zeichnungen. Wien 1971.
  • Liselotte Popelka: Vom Hurra zum Leichenfeld. Gemälde aus der Kriegsbildersammlung 1914-1918. Wien 1981.

Einzelnachweise

  1. Liselotte Popelka: Vom Hurra zum Leichenfeld. Gemälde aus der Kriegsbildersammlung 1914-1918. Wien 1981, S. 28.
  2. Heeresgeschichtliches Museum (Militärwissenschaftliches Institut): "Fliegen 90/71", Katalog zur Ausstellung, Band II: Fliegen im Ersten Weltkrieg, Gemälde und Zeichnungen. Wien 1971, S. 40-45.
  3. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000 S. 92.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Sterrer — ist der Name folgender Personen: Karl Sterrer (Bildhauer) (1844–1918), österreichischer Bildhauer Karl Sterrer (Maler) (1885–1972), österreichischer Maler Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort …   Deutsch Wikipedia

  • Sterrer — ist der Familienname folgender Personen: Franz Sterrer (1818–1910), österreichischer Maler Karl Sterrer (Bildhauer) (1844–1918), österreichischer Bildhauer Karl Sterrer (Maler) (1885–1972), österreichischer Maler Diese Seite ist eine Begriffsk …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Glatt — (* 1. August 1912 in Magden; † 27. April 2003 in Basel) war ein Schweizer Kunstmaler und Zeichner. Er schuf auch Glasbilder und Mosaike. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Quellen …   Deutsch Wikipedia

  • Akademie der bildenden Künste Wien — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Akademie der bildenden Künste Wien Gründung …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Szyszkowitz — (* 27. April 1905 in St. Martin bei Villach; † 6. Jänner 1976 in Graz) war ein österreichischer Maler und Grafiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Berg — (* 11. April 1904 in Wuppertal Elberfeld; † 7. September 1981 in St. Veit im Jauntal, Kärnten) war ein deutsch österreichischer Maler. Leben Nach der Matura absolvierte er eine Handelslehre in einem Industriebetrieb, studierte anschließend in… …   Deutsch Wikipedia

  • Max Weiler — (* 27. August 1910 in Absam; † 29. Januar 2001 in Wien) war ein österreichischer Maler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Privates Leben 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Leopold Hauer — (* 15. Juli 1896 in Wien; † 2. November 1984 in Lengenfeld, Niederösterreich) war ein österreichischer Maler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Preise und Auszeichnungen 3 Werke in …   Deutsch Wikipedia

  • Curt Stenvert — (* 7. September 1920 in Wien als Kurt Steinwendner; † 3. März 1992 in Köln), war ein österreichischer Maler, Filmemacher, Fotograf und Objektkünstler. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Wiener Nachkriegsavantgarde.… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Winternitz — Adolfo Cristobal Winternitz, geb. Adolf Gustav Winternitz Wurmser (* 20. Oktober 1906 in Wien; † 17. Juni 1993 in Lima) war ein österreichischer Künstler (Akademischer Maler, Bildhauer und Grafiker), der 1939 nach Lima (Perú) emigrierte. Er ist… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”