- Schocktherapie (Wirtschaftspolitik)
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Der Begriff wurde etwa im Umfeld von Minister Anatoli Tschubais und seiner westlichen Berater wie z. B. Jeffrey Sachs verwendet [2]. Der Kommunismus sollte so schnell wie möglich abgewickelt werden, etwa indem man Coupons an die Bevölkerung verteilte, wodurch Anteile an Betrieben erworben werden konnten.
Bei einem Besuch in Chile im März 1975, zu dem ihn Arnold Harberger auf Einladung der Banco Hipotecario de Chile gebeten hatte, erklärte Milton Friedman, die grundlegenden Probleme des Landes, die Inflation und die ökonomische Zerrüttung, erforderten eine „Schockbehandlung“, weil bei einer Politik der kleinen Schritte die Gefahr bestünde, dass der Patient stirbt, bevor die Behandlung wirkt.[3][4]
Auch in anderen Zusammenhängen wird der Begriff verwendet. So sehen manche Ökonomen in der gegenwärtigen Finanzkrise die politische Chance, dass der Schock durch die Krise zu einem wirtschaftspolitischen Umdenken und einem gezielten Eingreifen der Staaten in Struktur und Entwicklung der Weltwirtschaft veranlassen könnte.[5]
Einzelbelege
- ↑ Wolfgang Franzen, Hans-Peter Haarland, Hans-Joachim Niessen (Hrsg.): Osteuropa zwischen Euphorie, Enttäuschung und Realität: Daten zur Systemtransformation 1990-2003 für eine nachhaltige Entwicklung, 2005, ISBN 3593377004, S. 19 ff. (Kapitel "Schocktherapie in Polen", Online
- ↑ Andreas Pickel: Schocktherapie als rationale Reformstrategie? Eine Kritik der theoretischen Grundlagen radikaler Marktkonzepte und ein Plädoyer für Reformgradualismus. In: Hans Albert, Kurt Salamun (Hrsg.): Mensch und Gesellschaft aus der Sicht des Kritischen Rationalismus. Amsterdam Atlanta, GA 1993.
- ↑ Genaro Arriagada Herrera: Pinochet: the politics of power. Thematic studies in Latin America. Routledge, London 1988, ISBN 0-04-497062-5, S. 80.
- ↑ Milton Friedman, Rose D. Friedman: Two Lucky People: Memoirs, University of Chicago Press, 1999, ISBN 0226264157, S. 398 f.
- ↑ Peter Kalmbach, Michael Schumann: Finanzkrise als Schocktherapie. WSI Mitteilungen 11+12/2008.
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