Synagoge (Ehrstädt)

Synagoge (Ehrstädt)
Ehemalige Synagoge in Ehrstädt
Hochzeitsstein der Synagoge in Ehrstädt

Die ehemalige Synagoge in der Eichwaldstraße 15 in Ehrstädt, einem Stadtteil von Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis im nördlichen Baden-Württemberg, wurde 1836 errichtet und 2004/05 restauriert.

Geschichte

Bevor die Synagoge erbaut wurde, fanden die Gottesdienste in einem Betsaal statt, der sich in einem der Grundherren von Degenfeld gehörenden Gebäude befand.

Da die jüdische Gemeinde Ehrstädt den Bau einer Synagoge nicht aus eigenen Mitteln finanzieren konnte, beantragte der Vorsteher Elias Kahn im April 1824 die Durchführung einer Kollekte unter den jüdischen Gemeinden im Großherzogtum Baden. Der Baumeister Franz Joseph Kistner aus Sinsheim ersteigerte am 2. Februar 1836 den Auftrag und die feierliche Einweihung der Synagoge fand noch im gleichen Jahr statt.

1838/39 wurde ein neues rituelles Bad (Mikwe) im Gebäude der Synagoge eingebaut, das nun den hygienischen Vorschriften der Gesundheitsbehörde entsprach.

Durch Ab- und Auswanderung verringerte sich die Zahl der Gemeindemitglieder immer mehr und nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1912 wurde das Synagogengebäude verkauft. Es diente jahrzehntelang als Viehstall und Scheune. Eine Inschrift über dem Eingang (Psalm 118,20) und ein Hochzeitsstein sind bis heute die äußeren Kennzeichen der ehemaligen Synagoge. Im Innern ist noch die Nische des ehemaligen Toraschreins erkennbar.

2004/05 wurden von der Stadt Sinsheim umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt und das Gebäude wird nun als Vereins- und Begegnungsstätte genutzt.

Weblinks

 Commons: Synagoge Ehrstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Theiss, Stuttgart 2007, S. 442−444, ISBN 978-3-8062-1843-5 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4)

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