Trocknungsschaden

Als Trocknungsschaden bezeichnet man einen Holzfehler, der durch ein unsachgemäße Holztrocknung verursacht wurde. Die verschiedenen Fehler sind unterschiedlich gravierend. Leichte Trocknungsschäden haben keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die weitere Verarbeitung. Größere Fehler dagegen schränken eine Weiterverarbeitung des Holzes erheblich ein.

Der häufigste Trocknungsschaden ist die Ausbildung von Oberflächenrissen. Diese verlaufen meistens im rechten Winkel zu den Jahresringen. Sie können den Verschnitt bei der Holzverarbeitung erheblich erhöhen. Innenrisse treten meist quer zur den Jahresringen auf und werden gewöhnlich erst sichtbar, wenn das Holz aufgeschnitten wird. Innenrisse sind meist die Folge eines Zellkolapps. Dadurch verdichtes sich das Holz unterhalb des Risses und ist meist dichter als das übriges Holz. Dies macht die Bearbeitung mit Maschinen erheblich schwieriger und wegen des unterschiedlichen Widerstands auch gefährlicher. Innenrisse sind gewöhnlich die Folge einer zu schnellen Trocknung. Zu einem Zellkollaps kommt es vor allem, wenn das zu trocknende Holz zu Beginn zu feucht war.

Verwerfungen sind weitere, typische Trockenschäden. Sie treten vor allem dann auf, wenn Holz zugeschnitten bevor es ausreichend getrocknet ist. Gewöhnlich treten Verwerfungen quer zur Faser auf und führen zu einer Querkrümmung oder Längskrümmung des Brettes.

Wird beim Trocknen Lagerleisten verwendet, die aus anderen Hölzern gefertigt sind, dann können diese das Trockengut an der Stelle, auf denen die Bretter aufliegen, verfärben. Die Verfärbung gehen gelegentlich tief in das Holz hinein. Bei hellen Hölzern wie etwa Ahorn kann dies zu erheblichen Schäden führen.

Belege

Literatur

• Harvey Green: Wood – Craft, Culture, History. Penguin Books, New York 2006, ISBN 978-0-14-311269-3
• Andrew Duncan, Gwen Rigby: Der Hobbytischler – Technik der Holzverarbeitung, Deutsche Ausgabe in Zusammenarbeit mit der Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk, Orbis Verlag, München 1984, ISBN 3-572-00763-1