Van Haren

Van Haren

Der Geschlechtername Van Haren beschreibt eine ehemalige friesische Familie, welche ursprünglich aus dem südlichen Teil Limburgs abstammend war.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Laufe des 15. Jahrhundert erlangten diverse Familienmitglieder eine hohe Position als Schöffen und Bürgermeistern der deutschen Stadt Aachen. Während der Reformation flüchtete Adam van Haren in das heutige Staatsgebiet der Niederlande. Diverse Van Harens führten das Adelsprädikat Jonkheer. Im Jahre 1850 verstarb das letzte männliche Familienmitglied.

Die Eroberung von Brielle durch die Wassergeusen am 1. April 1572. (Stich von Frans Hogenberg)
Willem van Haren (1710-1768)
Onno Zwier van Haren im Jahre 1752

Familienmitglieder

  • Adam van Haren (1540 in Valkenburg–1589 in Arnheim) war Mitglied im Verbund der Edlen, und flüchtete gemeinsam mit jenen Herren und seinen Vater Everad van Haren († 1589) von Valkenburg nach Nassau. Van Haren, auch hopman Daam (Hauptmann Daam) genannt, war zur Zeit des niederländischen Unabhängigkeitskampfes gegen die Spanier einer der Kapitäne der Wassergeusen bei der Einnahme von Brielle (Den Briell). Später avancierte Van Haren auch zum Rats- und Kammerherrn des niederländischen Statthalters Wilhelm von Oranien. Nach dem Tod Oraniens im Jahre 1584, wurde er zum Hofmeister des friesischen Statthalters Graf Wilhelm Ludwig von Nassau-Dillenburg ernannt. Des Weiteren wurde die Familie Van Haren in Friesland ansässig. Sie avancierte im Laufe des 17. Jahrhunderts zu einer vornehmen friesischen Familie, welche sich den friesischen Statthaltern gegenüber loyal verhielten.
  • Willem I. van Haren (1581 in Arnheim–1649 in Den Haag), Sohn von Adam van Haren, war Oberstallmeister von Wilhelm Ludwig von Nassau-Dillenburg sowie Rat der niederländischen Generalstaaten.
  • Ernst van Haren (1623 in Leeuwarden–1701 ebendort), Sohn von Wilhelm I. van Haren, war Grietman (eine Art der friesischen Häuptlinge) von Weststellingwerf und Deputierter der Staaten von Friesland. Die Familie Van Haren stellte vom Jahre 1673 an bis in das Jahr 1795 alle Grietmannen dieser friesischen Gemeinde.
  • Willem II. van Haren (1626 in Leeuwarden–1708 ebendort), jüngerer Bruder von Ernst van Haren, war ein friesischer Staatsmann, Diplomat, Rechenmeister der Staaten von Friesland und Kurator der Universität Franeker.
  • Wilhelm III. van Haren (1655 in Heerenveen–1728 in Sint Annaparochie), als Sohn von Ernst van Haren wurde er dessen Nachfolger als Grietman von Weststellingwerf; weiters war er Grietman der Gemeinden Doniawerstal und Het Bildt.
  • Adam Ernst van Haren (1683–1717), Enkelsohn von Ernst van Haren, Vater der Staatsmänner und Dichter Willem IV. und Onno Zwier van Haren.
  • Willem van Haren (1710 in Leeuwarden–1768 in Sint-Oedenrode, Nordbrabant), Sohn des Adam Ernst van Haren, war ein bedeutender niederländischer Dichter, Grietman von Het Bildt, Gesandter in Brüssel und friesischer Depurtierter in der Sitzung der niederländischen Generalstaaten. Seine außereheliche Tochter Henriette Amalia de Nerha war die Geliebte des französischen Aristokraten, Staatsmannes und Schriftstellers Mirabeau.[1]
  • Onno Zwier van Haren (1713 in Leeuwarden–1779 in Wolvega, Gemeinde Weststellingwerf), war ein Bruder von Willem van Haren. Gleichfalls diesem war er ein Literat und Staatsmann. Er war ein Jugendfreund und Günstling des späteren Erbstatthalters Wilhelm IV. von Oranien-Nassau und dessen Gemahlin Anna von Hannover.
  • Duco van Haren (1747 in Den Haag–1801 in Weimar), Sohn von Onno Zwier van Haren, führte das Amt eines Grietmannes von Het Bildt, flüchtete im Jahre 1795 vor den französischen Truppen ach Deutschland, und war weiters ein Gouverneur des sächsischen Erbprinzen Karl Friedrich.
  • Willem Anne van Haren (1749 in Den Haag–1835 in Veenklooster, Gemeinde Kollumerland en Nieuwkruisland), jüngerer Bruder von Duco van Haren, war zeitens der französischen Besatzung im Jahre 1797 nach Emden ausgewandert, um Im Jahre 1813 erneut in seine Heimat zurückzukehren. Van Haren war zwischen den Jahren 1814 und 1830 Mitglied der Staaten von Friesland.

Einzelnachweis

  1. Eeghen, I. van (1967) Brieven van het Deutzenhofje. Madame de Nerha en Mirabeau, Seiten 26-33.

Weblinks


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