ČSD-Baureihe M 21.0

ČSD-Baureihe M 21.0
ČSD-Baureihe M 21.0
Nummerierung: M 21.001–009
Anzahl: 9
Hersteller: Tatra Kopřivnice
Baujahr(e): 1937–1948
Ausmusterung: 1965
Achsformel: B'2'
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Puffer: 13.910 mm
Länge: 12.990 mm
Höhe: 3.050 mm
Breite: 3.100 mm
Drehzapfenabstand: 8.200 mm
Drehgestellachsstand: 1.800 mm
Gesamtradstand: 10.000 mm
Dienstmasse: 16,5 t
Radsatzfahrmasse: 11 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Installierte Leistung: 120 PS
Treibraddurchmesser: 620 mm
Raddurchmesser: 620 mm
Motorentyp: 1× Tatra 10
Motorbauart: 6-Zylinder-Otto-Motor
Nenndrehzahl: 1.800/min
Leistungsübertragung: mechanisch
Sitzplätze: 38
Klassen: 3.

Als ČSD-Baureihe M 21.0 wurden schmalspurige Motortriebwagen der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD bezeichnet, die als Weiterentwicklung der ČSD-Baureihe M 11.0 ab 1938 auf den verschiedenen Schmalspurbahnen der ČSD verwendet wurden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Einsatz der ČSD-Baureihe M 11.0 brachte den Tschechoslowakischen Staatsbahnen eine deutliche Verkürzung der Fahrzeiten und andere betriebliche Vorteile. Die Nachteile dieser Gattung waren die zu geringe Sitzplatzzahl und der zu hohe feste Achsstand, der die Gleise zu stark beanspruchte.

Deshalb entwickelte die Firma Tatra in Kopřivnice (Nesselsdorf) Mitte der dreißiger Jahre diesen vierachsigen Schmalspurtriebwagen. Die als Reihe M 21.0 bezeichneten Fahrzeuge waren mit 2 Endführerständen und 2 Fahrgasträumen ausgestattet.

Ein Novum unter Altbautriebwagen ist hier, daß die Triebwagen M 21.005 bis M 21.009 von 1945 bis 1948 gefertigt wurden.

Technische Merkmale

Angetrieben wurden die Fahrzeuge von dem Sechszylinder-Ottomotor von Tatra, der schon in den Turmtriebwagen verwendet wurde. Während bei dem M11.0 der Richtungswechsel mit einem Wendegetriebe praktiziert wurde, besaß dieser Triebwagen keines. Der Richtungswechsel wurde mit Wendemotoren praktiziert, wie sie auch bei den M 120.4 eingesetzt wurden. Ansonsten besaßen sie zur Leistungsübertragung dasselbe Planetengetriebe mit 4 Gängen, wie sie bei allen Triebwagen von Tatra verwendet wurden.

Zum ersten Mal wurde bei Tatra ein Fahrzeug mit 2 Endführerständen gefertigt. Er besaß 2 Fahrgastabteile mit insgesamt 38 Sitzplätzen. Die Sitzbänke waren als Holzbänke mit gepolsterten Rückenlehnen versehen. Zur Heizung wurden die Rauchgase des Motors herangezogen.

Die Triebwagen M 21.001 und M 21.002 wurden vom Hersteller mit dunkelgrünem Seitenanstrich, weißem Dach und Rahmen und grauen oder schwarzen Drehgestellen geliefert. Die Triebwagen M 21.003 und M 21.004 waren mit einem braunrotem Anstrich, die M 21.005-M 21.009 mit einem rotem Anstrich gefertigt.

Betriebseinsatz

Die Triebwagen versahen den Dienst auf den Schmalspurbahnen in Jindřichův Hradec, Osoblaha und auf der Borschatalbahn. Auf diesen Lokalbahnen blieben sie auch während des 2.Weltkrieges im Einsatz. Damit hoben sie sich ebenso wie die ČSD-Baureihe M 11.0 von den normalspurigen Motorwagen der ČSD ab, die wegen Treibstoffmangels abgestellt werden mußten.

Nach dem Krieg hatten die Fahrzeuge dann keine lange Einsatzzeit mehr. Der Betrieb mit dem Benzinmotor wurde als negativ angesehen, auch gab es Probleme mit dem Getriebe. Die Firma Tatra konnte keine Ersatzteile mehr liefern. So wurden die Fahrzeuge nach der Lieferung der ČSD-Baureihe T 47.0 von dieser abgelöst und bis 1964 ausgemustert. Einige Fahrzeuge wurden an andere Betreiber veräußert, andere auch zu Beiwagen umgebaut.

Das Fahrzeug M 21.004 ist als betriebsfähiges Fahrzeug erhalten geblieben und versieht bei der Schwarzgranbahn in Čierny Balog den Museumsbetrieb. Äußerlich und in der Inneneinrichtung wurde es originalgetreu wiederhergerichtet, die Antriebsanlage und die Bedienungseinrichtung des Fahrzeuges wurden allerdings modern gestalten. In Čierny Balog ist außerdem noch der M 21.006 als Beiwagen erhalten, 3 weitere Fahrzeuge sind in Nitra und Pribylina vorhanden.

Siehe auch

Literatur

  • Eisenbahn-Kurier 9/2005: Fahrzeuggeschichte. EK-Verlag, Freiburg 2003,

Weblinks


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