Elisabethenschule (Hofheim am Taunus)

Elisabethenschule (Hofheim am Taunus)
Elisabethenschule
Schulform Realschule
Gründung 1893
Ort Hofheim am Taunus
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 5′ 18,1″ N, 8° 26′ 35,8″ O50.08836278.443287Koordinaten: 50° 5′ 18,1″ N, 8° 26′ 35,8″ O
Träger Maria Hilf Kranken- und Pflegegesellschaft
Leitung Manfred Lorenz
Website www.schulserver.hessen.de/hofheim/elisabethen

Die Elisabethenschule ist eine staatlich anerkannte private Realschule in Hofheim am Taunus, die vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi (ADJC) (Dernbacher Schwestern) als Mädchenschule gegründet wurde und noch heute als „christliche Schule“ bezeichnet wird.

Geschichte

Die Elisabethenschule entstand aus bescheidenen Anfängen, getragen von der Erkenntnis sozialer Not und religiöser Notwendigkeiten nach der Zeit des Kulturkampfes Ende des 19. Jahrhunderts. Im April 1893 begannen zwei Schwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi mit dem Lehrbetrieb in Hofheim. Schwester Bona und Schwester Bonaventura kümmerten sich um die damals vernachlässigte schulische Bildung der Mädchen.

Die Stadt Hofheim stellte den Schwestern zum Mietpreis von 200 Reichsmark zwei Räume im Kellereigebäude zur Verfügung. Fünf Jahre später, im Juni 1898 konnten die Schwestern und ihre Schülerinnen aus den kleinen und feuchten Räumen des Kellereigebäudes in ein Haus in der Elisabethenstraße umziehen. Auch diese Räume wurden angemietet, da der Kaufpreis von 12.800,-- Reichsmark unerschwinglich war. Hier konnten auswärtige Schülerinnen nun auch über Mittag verköstigt werden; für 10 Pfennig pro Mahlzeit. Den Standort an der Rossertstraße hat die Schule seit 1905. Die Schülerzahl war inzwischen gestiegen und man gewann das Interesse der Stadt Hofheim. Dies sollte sich auszahlen: Es gab einen jährlichen Zuschuss von 800,-- Reichsmark. Nach dem Ende des 1.Weltkrieges zog auch in die Schule demokratisches Gedankengut ein. Eltern erhielten ein Mitspracherecht. Laut der Chronik ging es bei der ersten Elternbeiratswahl 1920 "recht stürmisch" zu.

Nach der Ausarbeitung neuer Lehrpläne konnte ab 1927 der Abschluss der "Mittleren Reife" vergeben werden. In diesem Jahr erhielt die Schule auch den Namen "Elisabethenschule". In den dreißiger Jahren wuchs der politische Druck des nationalsozialistischen Regimes auf die nicht "gleichgeschaltete" Schule. Am 20. März 1940 mussten die Schwestern schließlich die Schule schließen.

Auf Grund der Erlaubnis der amerikanischen Militärregierung war im April 1946 ein Neubeginn möglich. Unter heute kaum vorstellbaren Verhältnissen nahmen die Schwester den Unterricht wieder auf.

Die Zahl der Schülerinnen stieg ab 1949 stark an und 1953 konnte der erste Erweiterungsbau an der Rossertstraße bezogen werden. Erstmals gab es auch Fachräume für Physik und Chemie. Was nach wie vor fehlte war eine Sporthalle. 1963/64 wurde dann der nächste Erweiterungsbau an der Kurhausstraße errichtet. Durch Quell- und Hangwasser kam es zu einer dramatischen Entwicklung: Das Gebäude zwischen der Rossertstraße und Kurhausstraße drohte abzurutschen. Zum Glück konnten in einer nächtlichen Rettungsaktion Spundwände zur Stabilisierung ins Erdreich getrieben werden Stetiges Reagieren auf die Veränderungen in der Gesellschaft gehört zu den Prinzipien der Schule. Als Ende der sechziger Jahre der Trend zum Abitur stärker wurde, startete die Schule den Versuch, sowohl auf das Berufsleben als auch auf den Übergang zur gymnasialen Oberstufe vorzubereiten. Wahlpflichtkurse und Differenzierung wurden ausgebaut und den modernen Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst. Dieses Konzept hat sich bis heute als erfolgreich erwiesen.

Gleichzeitig wuchs der Wunsch ehemaliger Schülerinnen und vieler Eltern auch Jungen die Chance einer christlich geprägten Erziehung einzuräumen. Die damalige Schulleiterin, Schwester Heriberta, ließ sich von großer schulinterner Skepsis und Warnungen von außen nicht beirren und nahm 1978 die ersten Jungen in die Schule auf. Dies führte natürlich zu einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen. 1982/83 und 1989/90 konnten zusätzliche bauliche Erweiterungen verwirklicht werden. Zwischen diesen Bauabschnitten lag ein weiterer Einschnitt. 1986 legte Schwester Heriberta nach 14 Jahren als Schulleiterin ihr Amt nieder. Erstmals in der Geschichte der Schule übernahm mit Herrn Manfred Lorenz ein "weltlicher" Kollege die Schulleitung. Die Kongregation der Armen Dienstmägde Jesu Christi behielt aber dankenswerterweise die Trägerschaft der Schule.


Im Jahr 2001 erwarb die Kongregation ein weiteres Nachbargrundstück. Es folgte ein erneuter Anbau, der 2003 zum 110jährigen Jubiläum fertig gestellt wurde. An den Baukosten beteiligten sich neben der Schulträgerin, das Bistum Limburg, der Main-Taunus-Kreis, die Städte Hofheim, Flörsheim, Eppstein sowie die Gemeinden Kriftel und Liederbach. Auch die Schulgemeinde musste einen erheblichen Eigenanteil aufbringen. Neben größeren Klassenräumen und einem weiteren naturwissenschaftlichen Fachraum wurde auch eine größere Cafeteria errichtet. Somit konnte - erstmals seit 1910 - wieder ein Ganztagsangebot gemacht werden. Schließlich entsprachen die älteren Gebäudeteile nicht mehr den heutigen Anforderungen an einen sparsamen Umgang mit Energie. Ein Vollwärmeschutz, eine solarbetriebene Warmwasserbereitung sowie die Regenwassernutzung für die Toilettenspülung waren und sind wichtige Beiträge für einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen.

Mit dem 1. Januar 2007 begann ein neuer Abschnitt in der langen Geschichte der Elisabethenschule. Die Personalsituation der bisherigen Schulträgerin, der Kongregation Arme Dienstmägde Jesu Christi, hatte schon seit längerer Zeit zu Überlegungen hinsichtlich einer veränderten Trägerschaft geführt. Es war daher nur konsequent, dass die Maria-Hilf-Kranken- und Pflegegesellschaft mbH, die die Kongregation ADJC bereits Jahre zuvor als Trägergesellschaft für die anderen Einrichtungen des Ordens in Deutschland gegründet hatte, auch die Elisabethenschule als Träger übernahm. Damit steht eine starke Gesellschaft mit insgesamt mehr als 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hinter der Schule. Die Elisabethenschule ist die einzige allgemeinbildende Schule in dieser Gesellschaft. Dies bedeutet, dass sich nicht nur die Schule auf eine veränderte Situation einstellen muss, sondern auch die Trägergesellschaft sieht sich mit neuen Problemfeldern konfrontiert.

Die seit 2007 veränderte Trägerschaft der Elisabethenschule garantiert den Fortbestand einer Schule mit einer ereignisreichen und wechselvollen Geschichte. Der ursprüngliche Auftrag - Dienst für den Menschen im Dienst für Gott - ist auch nach mehr als 110 Jahren der Gleiche geblieben.



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