Aikuchi

Aikuchi
Aikuchi
Tanto-baroque
Angaben
Waffenart: Dolch
Bezeichnungen: Aikuchi, Kusungobu
Verwendung: Waffe
Ursprungsregion/
Urheber:
Japan, Samurai, Waffenschmiede
Verbreitung: Japan
Klingenlänge: etwa 22 cm bis etwa 30 cm, (jap.1 Shaku)
Griffstück: Holz, Metall, Leder, Fischhaut, Lack
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Das Aikuchi (jap. 合口, 匕首) ist ein kurzes Tantō (Dolch oder Kampfmesser), das von den Samurai vor allem in der Zeit des 15. Jahrhunderts getragen wurde.

Beschreibung

Das Aikuchi hat eine gerade oder gebogene, einschneidige Klinge. Die Klinge wird vom Heft zum Ort leicht schmaler. Der Klingenrücken ist breit und gerade. Die Schneide ist meist gerade und biegt in einer leichten Kurve am Ort zum Klingenrücken hin. Das Heft hat kein Parier (jap. Tsuba) und ist meist kunstvoll gestaltet und mit Lackarbeiten aus Japanlack (Urushi) verziert. Am Heft ist oft ein metallener Ring angebracht, der an der Stelle des Pariers sitzt. Dieser Ring passt genau in eine Rinne an den Scheiden, um sie dicht abzuschließen. Die Scheiden bestehen aus Holz und sind mit Lack oder Metall überzogen. An einer Seite ist eine Öse zur Befestigung einer Seidenkordel angebracht. Für die Klingen wurde derselbe Stahl benutzt wie für die Katana-Schwerter. Das Aikuchi wurde von Samurai getragen, die den Militärdienst hinter sich hatten und so gesehen im Rentenalter standen und mit Rangbezeichnungen wie Hoin, Hokyo oder Hogen geehrt waren. Bis zur späten Tokugawa-Ära, auch Edo-Zeit genannt (1603 bis 1868), wurde er nicht von Standespersonen getragen. Die Messer wurden im Alltag getragen und sollten zum Ausdruck bringen, dass der Träger nicht „kampflustig“ ist, aber jederzeit bereit, sich zu verteidigen. Es diente auch als Waffe bei rituellen Selbstmorden (Sepukku oder Harakiri). Wurden sie für diesen Zweck benutzt, waren sie nicht in kunstvollen Monturen, sondern in einfachen, hölzernen Griffen und Scheiden, ähnlich der Shirasaya Montierung, befestigt. Während des Kampfes wurde das Aikuchi dazu benutzt, einem Gegner den letzten Stoß zu versetzen, nachdem dieser zu Boden geworfen wurde, oder die Rüstung aufzuschneiden.[1]

Einzelnachweise

  1. George Cameron Stone, Donald J. LaRocca, A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times, Verlag Courier Dover Publications, 1999, Seite 5, 6, ISBN 978-0-486-40726-5

Literatur


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