Fieseler Fi 256

Fieseler Fi 256
Fieseler Fi 256
Fieseler Fi 256.jpg
Fieseler Fi 256 V1 auf dem Flugplatz Kassel-Waldau
Typ: Verbindungs- und Reiseflugzeug
Entwurfsland: Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Hersteller: Gerhard-Fieseler-Werke Kassel
Erstflug: 9. Juli 1941
Indienststellung:
Produktionszeit:
Stückzahl: mindestens 6, wahrscheinlich 9

Die Fieseler Fi 256 war ein ziviles Mehrzweckflugzeug der Gerhard-Fieseler-Werke.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entwickelt wurde das Flugzeug auf Basis der Fieseler Fi 156. Das Flugzeug glich im Aufbau der Fi 156, war jedoch strukturell vereinfacht und etwas vergrößert worden, so dass fünf Personen (ein Pilot vorn und vier Passagiere dahinter) Platz fanden. Die Vorstellung des Entwurfs beim Reichsluftfahrtministerium am 25. September 1940 verlief erfolgreich und so war die Serienproduktion ab Frühjahr 1941 geplant. Der Erstflug der Fi 256 V1 mit Willy Fiedler am Steuer fand am 9. Juli 1941 statt, wobei im Rahmen der weiteren Erprobung Probleme mit dem Seitenruder auftauchten, die eine Modifikation erforderlich machten. Zudem wurde die Form der Höhenruder in trapezförmig geändert und diese etwas nach unten versetzt. Der zweite Prototyp V2 hatte im Herbst 1941 seinen Erstflug, die V3 bis V6 folgten ab Frühjahr 1942. Neben den sechs gefertigten Versuchsmustern wurden wahrscheinlich noch zwischen Dezember 1942 und Ende 1943 in Erfurt bei der Firma Otto Schwade fünf weitere von zwanzig als Vorserienexemplare geplanten Maschinen hergestellt. Die eigentliche Serienproduktion kam nie zustande, da anderen Flugzeugtypen eine höhere Priorität eingeräumt wurde.

Die gefertigten Maschinen wurden als persönliche Transportmaschinen (zum Beispiel von Gerhard Fieseler) verwendet. Heute existiert kein Exemplar mehr.[1]

Konstruktion

Im Vordergrund der Entwicklung standen die Verdopplung der Reichweite auf 700 km und die Erhöhung der maximalen Fluggeschwindigkeit von 175 auf 215 km/h, wobei die restlichen Parameter (wie gute Langsamflugeigenschaften und der Motor) erhalten bleiben sollten. So wurde vor allem die Aerodynamik verbessert. Die Kabinenfenster wurden rumpfbündig anstatt hervorstehend eingebaut und die Tragflächen erhielten automatisch ausfahrende Vorflügel. Das veränderte luftwiderstandsärmere Fahrwerk, das freitragend direkt am Rumpf befestigt war, wurde an einer Fi 156 (Kennung: D-IGQE) erprobt. Für die Struktur wurde kaum noch Holz verwendet. So bestand die Beplankung der zweiholmigen Tragflächen und eines großen Teils des Stahlrohrrumpfgerüsts aus Aluminiumblechen. Nur für Ruder und Klappen kam eine Stoffbespannung zum Einsatz.[1]

Technische Daten

Kenngröße Daten Fieseler Fi 256
Besatzung 1
Passagiere 3–4
Länge 9,62 m
Spannweite 14,5 m
Höhe  ? m
Flügelfläche 24 m²
Nutzlast  ? kg
Leermasse 1140 kg
max. Startmasse 1750 kg
Reisegeschwindigkeit 200 km/h
Höchstgeschwindigkeit 215 km/h
Dienstgipfelhöhe 4250 m
Reichweite 700 km
Triebwerke ein Argus As 10P mit 176 kW (240 PS)

Siehe auch

Literatur

  • K. Kössler: Fieseler Fi 256 – das unbekannte Flugzeug, in FLUGZEUG 2/1990
  • Heinz J. Nowarra: Die deutsche Luftrüstung 1933–1945, Bernard & Graeffe Verlag, Koblenz 1993, ISBN 3-7637-5464-4

Einzelnachweise

  1. a b FlugRevue November 2010, S. 84–87

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