Guido von Madai

Guido von Madai

Guido von Madai (* 1. Januar 1810 in Halle; † 24. November 1892 in Bad Homburg vor der Höhe, Provinz Hessen-Nassau), war ein preußischer Beamter und Vetter von Karl Otto von Madai.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Madai studierte 1830 bis 1834 Rechtswissenschaft in Halle und wurde 1832 Mitglied des Corps Saxonia Halle.[1]

1839 trat er in den preußischen Staatsdienst ein. Im Jahre 1848 wurde er zum Landrat des Kreises Kosten (Provinz Posen) ernannt. Nach der Besetzung der Freien Stadt Frankfurt und dem Selbstmord des letzten Bürgermeisters Karl Konstanz Viktor Fellner wurde er am 28. Juli 1866 zum Zivilkommissar der Stadt und des Gebiets von Frankfurt am Main eingesetzt. Nach der Annexion der Freien Stadt durch Preußen und dem Inkrafttreten einer Magistratsverfassung wurde er am 1. Oktober 1867 erster Polizeipräsident von Frankfurt und am 10. Oktober Landrat des Kreises Frankfurt.

Madai pflegte einen kooperativen Verwaltungsstil und setzte eine umfassende Neuorganisation der Frankfurter Polizei und der Exekutive in der Stadt und den Landgemeinden des Kreises durch. Trotz der nach der gewaltsamen Annexion in Frankfurt herrschenden Preußenfeindlichkeit war er in Frankfurt anerkannt, so dass die Bürgerschaft ihn freundlich verabschiedete, als er am 12. August 1872 einem Ruf als Polizeipräsident nach Berlin folgte. Madai schied am 19. Oktober 1885 als Wirkl. Geh. Rat aus dem aktiven Dienst.

In seiner Berliner Amtszeit veranlasste er die Aufstellung von öffentlichen Pissoirs, die später umgangssprachlich als Madai-Tempel bekannt wurden.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang Klötzer (Hrsg.), Frankfurter Biographie. Zweiter Band M–Z. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-7829-0459-1

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