Klamm

Klamm
Die Liechtensteinklamm bei Sankt Johann im Pongau, Österreich

Eine Klamm ist eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden. Durch die Überhänge ist die Breite des Tals in der Höhe teilweise geringer als am ganz vom Fluss oder Bach ausgefüllten Talgrund.

In einer Klamm fließt das Wasser stellenweise recht reißend – je nach Ausbildung des Gesteins – meist an sehr engen Stellen. Es gibt Klammen, deren Felswände sich an manchen Bereichen nur wenige Meter voneinander gegenüber stehen. Durch die geringe Sonneneinstrahlung können zwischen den Felswänden eingeklemmte Eisklumpen weit unterhalb der sonstigen Frostgrenze den Sommer überdauern.

Eine Klamm entsteht dadurch, dass sich ein fließendes Gewässer in einem Zeitraum von vielen tausend Jahren in das Gestein einschneidet und sich tiefe Schluchten bilden – meist durch Schmelzwasser von Gletschern nach der Eiszeit. Dies wird dadurch begünstigt, dass kleinere Gletscher in Nebentälern durch ihre geringere Eisauflast das Gestein weniger tief ausschürfen konnten als die größeren Gletscher der Haupttäler (siehe Hängetal). Somit ist der Höhenunterschied zur lokalen Erosionsbasis vorerst relativ groß und die Wasserläufe dieser Nebentäler schneiden sich durch rückschreitende Erosion dementsprechend tief bis auf das Niveau ihres Vorfluters in das Gestein ein. Voraussetzung für die Entstehung einer Klamm ist ein hartes Festgestein. Gegenüber der lang anhaltenden Tiefenerosion ist Denudation an den stellenweise gar überhängenden Klammwänden unwesentlich, wodurch die einschneidende Form entsteht und nahezu kein Hangabtrag stattfindet.

Viele Klammen wurden durch Stege, Brücken und Stollen für Besucher begehbar gemacht.

Beispiele

Siehe auch

Wiktionary Wiktionary: Klamm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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