Klaus Kinski

Klaus Kinski
Klaus Kinski bei den 41. Filmfestspielen von Cannes (1988)

Klaus Kinski eigentlich Klaus Günter Karl Nakszyński [1](* 18. Oktober 1926 in Zoppot, Freie Stadt Danzig; † 23. November 1991 in Lagunitas, Kalifornien) war ein deutscher Schauspieler und der Vater von Nikolai, Pola und Nastassja Kinski. Er war auf die Darstellung psychopathischer und getriebener Charaktere spezialisiert und zählte in diesem Rollenfach auch international zu den gefragtesten Filmschauspielern. Als künstlerisch herausragend gilt seine jahrelange Zusammenarbeit mit dem deutschen Regisseur Werner Herzog, der ihn in Filmen wie Nosferatu – Phantom der Nacht, Aguirre, der Zorn Gottes und Fitzcarraldo besetzte. International bekannt wurde er durch Rollen in Edgar-Wallace-Filmen und Italowestern.

Gedenktafel in Zoppot (Danzig)

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft, Jugend und Karrierebeginn

Der Sohn des Apothekers Bruno Nakszyński polnischer Herkunft und dessen Frau, der Krankenschwester Susanne Nakszyński geb. Lutze, wurde in Zoppot (heute Polen) geboren und hatte drei ältere Geschwister; Inge, Arne und Hans-Joachim („Achim“). 1930 zog die Familie nach Berlin und bezog eine Wohnung in der Wartburgstraße 3 in Berlin-Schöneberg.[2] Schon während der Schulzeit musste er nach eigenen Aussagen Geld zum Unterhalt selbst verdienen. Dass Kinski, wie er erwähnte, Schuhputzer, Laufjunge und Leichenwäscher gewesen sei, ist nicht weiter belegt. Im Zweiten Weltkrieg wurde er 1944 zu einer Fallschirmjägereinheit eingezogen und geriet an der Westfront in Holland in britische Gefangenschaft. Bereits im Gefangenenlager „Camp 186“ in Berechurch Hall bei Colchester spielte er erste Theaterrollen auf der provisorischen Lagerbühne.

Ab 1946 wirkte Kinski, obwohl er nicht klassisch ausgebildet war, als Schauspieler an prominenten Berliner Bühnen, u. a. an dem von Boleslaw Barlog geleiteten Schlossparktheater. Als er einmal vor Wut die Scheiben des Theaters einschlug, wurde er von Barlog entlassen.[2] Arbeitslos geworden, besuchte Kinski kurz die Schauspielschule von Marlise Ludwig, wo er unter anderem mit Harald Juhnke Szenen aus William Shakespeares Romeo und Julia einstudierte.[2]

Privat unterhielt Kinski auch Beziehungen zu Berliner Halbweltkreisen. Vorübergehend wohnte er bei dem Regisseur, Maler und Bühnenbildner Eduard Matzig in der Berliner Künstlerkolonie am Laubenheimer Platz.[2] Seine erste Filmrolle erhielt er in Morituri, gedreht zwischen September 1947 und Januar 1948. Produzent war Artur Brauner, Regisseur Eugen York. Morituri erzählt von geflohenen KZ-Insassen, die sich vor den deutschen Häschern versteckten. Der Film war umstritten, es gab Drohbriefe und ein Hamburger Kino wurde zertrümmert[2].

Kinski befand sich im Jahr 1950 für drei Tage in psychiatrischer Behandlung in der Berliner Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, nachdem er eine Ärztin tätlich angegriffen hatte. Dies wurde 2008 durch die datenschutzrechtlich umstrittene Veröffentlichung einer in diesem Jahr gefundenen Akte bekannt.[3] Die Witwe von Klaus Kinski, Minhoi Loanic, erstattete nach der Veröffentlichung Strafanzeige gegen das Berliner Landesarchiv, den Gesundheitskonzern Vivantes und „alle weiteren in Betracht kommenden Personen“.[4]

Ab 1952 wurde Kinski einem stetig wachsenden Publikum als „Ein-Mann-Wanderbühne“ in Berlin, München und Wien bekannt. Er rezitierte auf kleinen Bühnen und um 1960 im großen Berliner Sportpalast Arthur Rimbaud, François Villon, Friedrich Nietzsche, Kurt Tucholsky und das Neue Testament und kam mit Bertolt Brecht sowie der Theaterregie-Ikone Fritz Kortner in Berührung. 1955 verursachte Kinski einen Autounfall, außerdem kam es zu einem Bootsunfall auf dem Starnberger See. Gerichtsverfahren und Strafen schlossen sich an, die finanziellen Folgen belasteten den Schauspieler jahrelang.[5]

Im Sommer 1955 drehte Kinski mit Kortner in Wien den Film Sarajewo. Seine Partnerin war die österreichische Schauspielerin Erika Remberg. Sie verliebten sich während der Dreharbeiten und wurden vorübergehend ein Paar. Zu einem in der Presse vielbeachteten Skandal kam es, als Kinski und Remberg einander vor einem Münchner Freibad küssten. Seine Karriere erlitt in dieser Zeit einen Knick, und er unternahm zwei Selbstmordversuche. Die Bild sprach von der „Tragik des Klaus Kinski“. Sein Kollege O. W. Fischer eilte ans Krankenbett und versprach, ihm eine Rolle in seinem nächsten Film zu verschaffen.[5]

Kinskis Rezitationen, beispielsweise aus Werken von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Brecht, wurden auf über 25 Sprechplatten eingespielt und 2003 als Box-Set „Kinski spricht Werke der Weltliteratur“ mit 20 CDs neu veröffentlicht. Spätestens durch die deutschen Edgar-Wallace-Verfilmungen wurde Kinski dem Kino-Publikum und damit der breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Aufmerksamkeit des internationalen Publikums erregte vor allem seine eindrucksvoll gespielte Nebenrolle in David Leans Doktor Schiwago (1965). Am 20. November 1971 versuchte sich Kinski als Jesus-Rezitator mit einem skandalträchtigen Auftritt in der Berliner Deutschlandhalle mit dem Titel Jesus Christus Erlöser. Nach Zwischenrufen von autoritätskritischen Zuschauern und einem harten Wortgefecht kam es zu einem frühen Abbruch der Veranstaltung und der geplanten Tournee.

Werke

Kinski spielte in Filmen wie Fitzcarraldo, Für ein paar Dollar mehr, Doktor Schiwago, Nosferatu – Phantom der Nacht, Leichen pflastern seinen Weg, in 16 Edgar-Wallace-Filmen und, gemeinsam mit Romy Schneider, in Nachtblende. 1979 erhielt er das Filmband in Gold für den besten Schauspieler Deutschlands. Er erschien aber nicht zur Preisverleihung. Der Film Fitzcarraldo wurde für den „Golden Globe“ nominiert. Kinski spielte auch in mehreren Hollywood-Spielfilmen mit. Unter anderem drehte er mit Jack Lemmon und Walter Matthau den letzten Billy-Wilder-Film Buddy, Buddy. In Little Drummer Girl (Die Libelle) spielte er neben Diane Keaton die Hauptrolle. In The Beauty and the Beast war er Hauptfigur neben Susan Sarandon und Anjelica Huston.

Kinskis Schallplatten verkauften sich weltweit mehrere Millionen Mal. 1983 trat er unter anderem in der Talkshow von David Letterman auf[6] und erschien 1985 im amerikanischen Playboy mit einer Titelgeschichte.[7] Das amerikanische Filmmagazin American Film titelte im Jahr 1982: „Ist Kinski der größte Schauspieler der Welt?“. Sein Buch Kinski Uncut wurde in den USA ein Bestseller.

Mitte der 1980er Jahre drehte er die Action-Filme Codename: Wildgänse und Kommando Leopard mit Lewis Collins in der Hauptrolle. Die beiden Schauspieler kamen aber nicht miteinander klar, sodass im zweiten Film keine einzige Szene mit beiden zusammen gedreht wurde. 1989 stellte er mit Kinski Paganini sein letztes Filmwerk fertig. Nachdem er den Stoff über Jahre hinweg vergeblich Produzenten und Regisseuren angetragen hatte, übernahm er schließlich Regie, Drehbuch, Schnitt und Hauptrolle selbst. Werner Herzog hatte zuvor mit der Begründung abgelehnt, das Drehbuch sei „unverfilmbar“. Nach vereinzelten Aufführungen in Europa anlässlich des Todes Kinskis kam der Film in den späten 1990er Jahren doch noch in die Kinos. Im Jahr 2003 erschien ein DVD-Set, das neben der Kinofassung auch eine variierende Schnittfassung aus Kinskis Nachlass enthält.

Als Synchronsprecher lieh Kinski seine Stimme unter anderem Pavel Kadotschnikow in Sergej Eisensteins Iwan der Schreckliche und Sabu (Die schwarze Narzisse).

Privatleben

Kinski war dreimal verheiratet. 1951 lernte er Gislinde Kühlbeck auf dem Schwabinger Fasching kennen. Nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Pola heirateten die beiden 1952. Die Ehe wurde 1955 geschieden. 1955 bis 1960 lebte er in Wien. Danach siedelte Kinski nach Berlin über und traf dort die 20-jährige Ruth Brigitte Tocki, die in dem Jazzlokal Eierschale auftrat. Sie heirateten 1960. Aus dieser Ehe, die 1968 geschieden wurde, ging die Tochter Nastassja Kinski hervor. Von 1964 bis 1969 lebte Kinski in Rom. Auf einer Party in seiner Villa an der Via Appia lernte er 1969 die 19-jährige vietnamesische Sprachstudentin Minhoï Geneviève Loanic kennen, die er 1971 heiratete. Von 1969 bis 1980 lebte er in Paris. Am 30. Juni 1976 kam der Sohn Nanhoï Nikolai zur Welt. Im Februar 1979 ließen sich Klaus und Minhoï Kinski scheiden. Ende 1980 zog er nach Los Angeles in den Stadtteil Bel Air.[8] Im Frühjahr 1981 kaufte er ein Grundstück in Lagunitas-Forest Knolls, Marin County, und ließ dort ein Haus errichten, in das er einzog.[8] Von 1987 bis 1989 war Kinski mit der italienischen Schauspielerin Debora Caprioglio liiert.

Persönlichkeit

Kinski hatte einen exzentrischen Charakter, der von liebenswürdiger Sanftheit bis zu fürchterlichen Zornesausbrüchen mit wüsten öffentlichen Beschimpfungen reichte. Seine Reifejahre waren von hypochondrischen Befürchtungen geprägt. Zugleich litt er tatsächlich an gesundheitlichen Problemen, die ihm zu schaffen machten. Bei den Dreharbeiten zu Cobra Verde brach er einmal zusammen, später in Südamerika konnte er mehrere Tage lang nicht drehen.[8]

In dem Dokumentarfilm Mein liebster Feind schildert der Regisseur Werner Herzog das Verhältnis zwischen sich und Kinski, mit dem er in seiner Jugend kurze Zeit in derselben Pension gelebt hatte. Herzog berichtet, dass er einerseits von Kinski verachtet und bei Dreharbeiten oft gedemütigt und wüst beschimpft wurde. Andererseits habe sich in ihrem Verhältnis eine kreative und künstlerische Kraft entwickelt, die sich auf ihre gemeinsamen Filme Aguirre, der Zorn Gottes (1972), Nosferatu – Phantom der Nacht (1978), Woyzeck (1978), Fitzcarraldo (1981) und Cobra Verde (1987) übertrug. Herzog beschreibt Kinski auch als außerordentlich fleißigen Schauspieler, der seine Rollen tagelang einstudierte, allerdings auch (oft grundlose) Wutanfälle hatte, insbesondere dann, wenn er den Eindruck hatte, nicht genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. In ruhigen Momenten habe Kinski seine harschen Ausbrüche und auch die Skandale als Versuche ausgegeben, Aufmerksamkeit zu erregen.

Besonders heftig verliefen die Auseinandersetzungen zwischen Herzog und Kinski während der Dreharbeiten zu Cobra Verde. Kinski verlangte die Absetzung von Kameramann Thomas Mauch. Herzog gab nach und ließ einen tschechischen Kameramann nach Ghana einfliegen. Herzogs Regie wurde von Kinski heftig kritisiert. An manchen Tagen versuchte Kinski, selbst Regie zu führen. Ein Abbruch der Dreharbeiten konnte verhindert werden.[8]

Oft verkörperte Kinski Schurken und Psychopathen und bestätigte dieses Image durch sein exzentrisches, aggressives Auftreten in der Öffentlichkeit. Bekannt wurde sein Auftritt in der WDR-Talkshow Je später der Abend im Jahr 1977, in der er auf viele Fragen des Moderators Reinhard Münchenhagen nicht einging, ihn aber immer wieder mit „Herr Münchhausen“ anredete und sich mit einem Zuschauer anlegte. Ebenso legendär war die Berliner Vorstellung seiner polarisierenden „Jesus Christus Erlöser“-Bühneninszenierung, in der er Zwischenrufer aus dem Publikum wütend mit „Du dumme Sau“ und „Scheiß-Gesindel“ beschimpfte. Seine von Armut und Verzicht gezeichnete Kindheit und Jugend glich er später durch einen aufwändigen Lebensstil aus. Dennoch oder gerade deswegen übernahm er nach eigener Aussage den größten Teil seiner Rollen aus Geldnot und trat in Produktionen des europäischen Horror- und Softsexfilms der 1970er und des internationalen B-Actionfilms der 1980er Jahre auf.

In einem Interview mit der Zeitschrift Stern erzählte Nikolai Kinski, er habe kein einziges Mal erlebt, dass sein Vater privat je aggressiv oder ausfallend geworden sei, und sagte über ihn: „Mein Vater war privat der sanfteste Mensch, den man sich vorstellen konnte“.[9] Auch Alfred Vohrer und Joachim Fuchsberger, die in den 1960er Jahren häufig mit Kinski gedreht hatten, beschrieben ihn rückblickend als ruhigen und unauffälligen Kollegen mit liebenswürdigen Zügen.

Tod

Kinski starb am 23. November 1991 im Alter von 65 Jahren in seinem Anwesen im kalifornischen Lagunitas an einem Herzproblem.

“Preliminary autopsy results suggested that Mr. Kinski apparently died of natural causes due to a heart problem,' a spokeswoman for the Marin County coroner's office said.”

„Die vorläufigen Ergebnisse der Autopsie ergaben, dass Herr Kinski offenbar eines natürlichen Todes aufgrund eines Herzproblems starb“

Sprecherin des Büros des amtlichen Leichenbeschauers von Marin County.[10]

Gemäß seinem Wunsch wurde sein Leichnam verbrannt und die verbliebene Asche bei San Francisco in den Pazifik gestreut.[11]

Auszeichnungen

Kinskis Stern auf dem Boulevard der Stars (2011)

Kinski erhielt mit dem Filmband in Gold 1979 seinen einzigen deutschen Filmpreis für seine darstellerische Leistung in Nosferatu: Phantom der Nacht. Für dieselbe Rolle erhielt er auch einen Darstellerpreis beim Filmfestival von Cartagena. Am 5. Februar 1986 gab der französische Kulturminister Jack Lang die Ernennung Kinskis zum Commandeur de l'Ordre des Arts et des Lettres bekannt. Dieser Orden ist eine der höchsten Ehrungen der Republik für einen ausländischen Künstler.[8] Am 12. April 2011 wurde Kinski mit einem Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin geehrt.

Rezeption in der Musik

Die US-amerikanische Band Kinski und die Duisburger Punkband Die Kinskis benannten sich nach dem deutschen Schauspieler, ebenso wie die Formation Hello Kinski aus den USA. Die amerikanische Band Elastic No-No widmete im Jahr 2006 ihrem Idol den Song I am Klaus Kinski. In dem Song Glaubenskrieg, der deutschen Band Feindflug, werden Samples von Jesus Christus Erlöser verwendet: „Ich bin nicht der offizielle Kirchenjesus, ich bin nicht euer Superstar“. Luke Haines verwertete 2009 das gleiche Zitat. Ebenso wie das deutsche Rap-Duo Pimpulsiv in ihrem Song "Minimal Klaus aus dem Album Hepatitis P. Rex Joswig verarbeitet die Rezitation in seinem Stück „Kinski in Dub“. Der Rapper Kool Savas platzierte auf seinem 2010 erschienenen Album „John Bello Story 3“ den Song „Mach doch deinen Scheiss“, in dem viele Kinskizitate eingebaut sind. Das „Jesus-Christus-Erlöser“-Sample wurde des Weiteren im Song „Schlaflied“ der Band Samsas Traum verwendet. Auch lässt die dunkelromantische Musikgruppe Adversus das Stück „Die letzte Glocke“ mit einem Kinski-Zitat beginnen.

Bücher und Filme über Kinski

Klaus Kinski in einer Karikatur von Hans Pfannmüller

Lange Zeit waren, abgesehen von vereinzelten Zeitungsartikeln, Kinskis Autobiografien die einzigen Quellen zu seinem Leben. In den beiden Verkaufsschlagern Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund (erschienen 1975) und Ich brauche Liebe (1991) stellte er sich mit einem Schuss dichterischer Freiheit vor allem als den Libertin und Sexualprotz dar, der er über Jahrzehnte wohl auch tatsächlich war. 1992 erschien Paganini. In den 1980er Jahren veröffentlichte Philippe Setbon ein Buch, das sich vor allem mit Kinskis Filmen beschäftigte, aber auch biografische Details lieferte. 1995 drehte Dagmar Cuntze für den SFB die Dokumentation Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund und sprach dafür mit Kollegen Kinskis (z. B. Brigitte Grothum). 1998 erschien Kinski, Werk der Leidenschaft von Georg Wend, das sich vorrangig den Filmen widmete, jedoch auch neue Informationen zur Person bot. 1999 verarbeitete Werner Herzog erstmals seine Erfahrungen mit Kinski zum Dokumentarfilm Mein liebster Feind, unterhielt sich u. a. mit ehemaligen Mitwirkenden in dessen Filmen und besuchte Schauplätze gemeinsamer Filme. 2001 wurden zum zehnten Todestags Kinskis zwei Ausstellungen organisiert, die mit Buchpublikationen verbunden waren. Für arte und den WDR entstand der Dokumentarfilm Ich bin kein Schauspieler von Christoph Rüter, der auch Kollegen Kinskis zu Wort kommen ließ (z. B. Mario Adorf). 2003 erschien im Brandstätter-Verlag der Bild- und Textband „Ich bin so wie ich bin“, herausgegeben von Peter Reichelt und Ina Brockmann, die auch eine an verschiedenen Orten gezeigte Kinski-Ausstellung organisierten.

Zum 80. Geburtstag Kinskis erschienen 2006 zwei Bücher über den Schauspieler, die neue Seiten ans Tageslicht brachten. Der Wiener Filmwissenschaftler und Kritiker Christian David stellte Kinski. Die Biographie vor, die erste große Biografie, die sich auf rund 450 Seiten detailliert, mit Interviews von Zeitzeugen, Kollegen und Freunden (darunter Bruno Ganz, Peter Berling, Judith Holzmeister, Peter Hajek u. a.) sowie unter Verwendung bisher unbekannter Dokumente und privater Briefe dem Leben und Werk des Schauspielers widmet. Kurz darauf veröffentlichte Kinskis Nachlassverwalter Peter Geyer das Taschenbuch Klaus Kinski, das auf 160 Seiten Leben und Werk zusammenfasst und mit Aufsätzen zum Schaffen des Künstlers sowie Interpretationen von Kinskis Filmen aufwartet.

Werke

Filmografie: Kinoproduktionen

Filmografie (Fernsehproduktionen)

  • 1961: Die Kurve
  • 1963: Die Mondvögel
  • 1973: Occupation
  • 1975: Das Geheimnis des Lebens (Lifespan)
  • 1982: Zeit zu zweit (Dokumentarfilm)
  • 1983: Die Schöne und das Biest (Beauty And The Beast)
  • 1984: Hitchhiker, Episode 2/3: Blut an den Händen
  • 1987: Die Zeitfalle (Timestalkers)

Dokumentationen

  • 1978: Was ich bin sind meine Filme
  • 1982: Burden of Dreams (ARD)
  • 1987: Herzog in Afrika (ARD)
  • 1995: Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund (ARD)
  • 1999: Mein liebster Feind
  • 2000: Klaus Kinski - Ich bin kein Schauspieler (WDR, Arte)
  • 2011: Klaus Kinski - Es war nicht mal da ruhig, wo ich nicht war (WDR)

Hörspiele

Schriften

  • Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund. Autobiographie. Rogner & Bernhard, München 1975. ISBN 3-8077-0050-1
  • Ich brauche Liebe. Autobiographie. Heyne, München 1991. ISBN 3-453-04579-3
  • Paganini. Autobiographie. Heyne, München 1992. ISBN 3-453-05637-X
  • mit Peter Geyer: Jesus Christus Erlöser und Fieber – Tagebuch eines Aussätzigen. Suhrkamp, Frankfurt 2006. ISBN 3-518-45813-2
  • Paganini. Autobiographie, Urfassung mit Materialanhang. Belleville, München 2011.

Literatur

  • Hanns-Joachim Starczewski: Kinski. Starczewski-Verlag, München.
  • Jean-Marie Sabatier: Kinski. Rogner & Bernhard, München 1979.
  • Hilmar Hoffmann, Walter Schobert (Hrsg.): Ich, Kinski. Frankfurt am Main 2001. ISBN 3-88799-063-3
  • Peter Reichelt, Ina Brockmann (Hrsg.): Klaus Kinski – Ich bin so wie ich bin. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001. ISBN 3-423-30840-0
  • Christian David: Kinski. Die Biografie. Aufbau, Berlin 2006. ISBN 3-351-02647-1, Taschenbuchausgabe: Aufbau Taschenbuch, Berlin 2008. ISBN 978-3-7466-2434-1 / ISBN 3746624347
  • Peter Geyer: Klaus Kinski – Leben, Werk, Wirkung. Suhrkamp, Frankfurt 2006. ISBN 3-518-18220-X
  • Peter Geyer/Oliver A. Krimmel: Kinski. Vermächtnis. Edel Germany, Hamburg 2011. ISBN 3-8419-0100-X
  • Beat Presser: Kinski: fotografiert von Beat Presser. Moser, München 2011, ISBN 978-3-9814177-1-5

Weblinks

 Commons: Klaus Kinski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geburtsurkunde
  2. a b c d e Christian David: Kinski. Die Biographie. Aufbau, Berlin 2006. S.13-21
  3. Akte Kinski
  4. Berliner Landesarchiv
  5. a b Christian David: Kinski. Die Biographie. Berlin: Aufbau Verlag 2006. S.35–41.
  6. Late Night with David Letterman Episode 203, 1983 auf tv.com
  7. Liste auf klaus-kinski.de
  8. a b c d e Christian David: Kinski. Die Biografie. Berlin: Aufbau Verlag. S.292-343.
  9. Stern Nr. 17/2004
  10. Caryn James, The New York Times, 27. November 1991: Klaus Kinski, 65, Actor Known For His Portraits of the Obsessed
  11. Genie und Wahnsinn wären 80 geworden: Klaus Kinski, auf n-tv.de (abgerufen am 04. November 2011)
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