M.I.U. Album

M.I.U. Album
M.I.U. Album
Studioalbum von The Beach Boys
Veröffentlichung 25. September 1978
Label Brother Records, Reprise
Format LP, CD
Genre Rock
Anzahl der Titel 12
Laufzeit 32 min 19 s

Besetzung

Produktion Al Jardine, Ron Altbach
Studio M.I.U, University, Fairfield, Iowa & Brother Studio, Santa Monica, Kalifornien
Chronologie
The Beach Boys Love You
(1977)
M.I.U. Album L.A. (Light Album)
(1979)

M.I.U. Album ist ein Album der US-Band The Beach Boys. Es erschien am 25. September 1978 und wurde im Jahr 2000, zusammen mit seinem Nachfolger L.A. (Light Album), wiederveröffentlicht.

Produziert wurde das M.I.U. Album von Alan Jardine und Ron Altbach, der ein Tour- und Studiomusiker der Beach Boys war.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Die Beach Boys waren 1977 ihrer Plattenfirma Warner Bros. noch ein Album schuldig, um ihren Plattenvertrag zu erfüllen. Sie wollten dies mit einem Weihnachtsalbum tun. Mike Love und Alan Jardine entschieden sich allerdings bald, dieses Epic Records anzubieten, da sie zu dieser Plattenfirma wechseln wollten. Epic lehnte dieses Album allerdings ebenso wie Warner ab.[1]

1977 waren die Beach Boys in interne Konflikte verwickelt. Auf der einen Seite standen Mike Love und Alan Jardine, die immer wieder auf die Erfolge der letzten Compilations verwiesen und Lieder einspielen wollten, die klangen wie ihre alten Hits. Auf der anderen Seite waren Carl und Dennis Wilson, die neues Material vorantreiben wollten, am liebsten im Stil von Smile. Doch in jener Zeit hatten Love und Jardine die Oberhand, unterstützt durch Stephen Love, dem Bruder von Mike und damaligen Manager der Band. Dennis war 1977 mit den Aufnahmen zu seinem Soloalbum beschäftigt, Carl arbeitete an der Gesangskarriere von Dean Martins Sohn Ricci und hatte mit privaten Problemen zu kämpfen, also übernahm Alan Jardine das Ruder und sollte das Album zusammen mit Ron Altbach produzieren. Altbach war ein Studio- und Tourneemusiker der Beach Boys.

Entstehung

Da Jardine und Love Anhänger der Transzendentalen Meditation waren, wurde ein Großteil des Albums an der Maharishi International University (MIU; heute: Maharishi University of Management) in Fairfield, Iowa, USA aufgenommen, die dem Album auch den Namen gab. Die restlichen Aufnahmen fanden in den Beach-Boys-eigenen Brother Studios in Santa Monica, Kalifornien, Iowa statt. [2] Alle eigenen Stücke auf dem Album wurden von Brian Wilson, Mike Love und Alan Jardine geschrieben, wobei die neuen Werke von Wilson in Teamarbeit entstanden sind. Carl und Dennis Wilson hatten nur Gast-Auftritte auf dem Album.[3].

Das Album erreichte in den US-Billboard-Charts Platz 151[4] und war nach vier Wochen wieder aus den Charts verschwunden. Es stellt die schlechteste Platzierung eines Beach Boys Album dar. Die Single Peggy Sue schaffte es immerhin auf Platz 59 der Billboard-Charts.

Titelliste

  1. She’s Got Rhythm (B. Wilson/M. Love/R. Altbach) – 2:27
  2. Come Go With Me (C. E. Quick) – 2:06
  3. Hey Little Tomboy (B. Wilson) – 2:25
  4. Kona Coast (A. Jardine/M. Love) – 2:33
  5. Peggy Sue (B. Holly/J. Allison/N. Petty) – 2:15
  6. Wontcha Come Out Tonight (B. Wilson/M. Love) – 2:30
  7. Sweet Sunday Kinda Love (B. Wilson/M. Love) – 2:42
  8. Belles of Paris (B. Wilson/M. Love/R. Altbach) – 2:27
  9. Pitter Patter (B. Wilson/M. Love/A. Jardine) – 3:14
  10. My Diane (B. Wilson) – 2:37
  11. Match Point of Our Love (B. Wilson/M. Love) – 3:29
  12. Winds of Change (R. Altbach/E. Tuleja) – 3:14

Songinfos

Hey Little Tomboy entstammt dem Album Adult Child von 1976. Dieses wurde zunächst als Brian-Wilson-Soloalbum, danach als Beach-Boys-Album deklariert, jedoch nie veröffentlicht.

My Diane - ein Outtake aus 15 Big Ones, landete schließlich auf dem M.I.U.-Album. Es wurde bereits 1976 von Dennis eingesungen [3]. Mit „Diane“ ist die Schwester von Brians Frau Marilyn, Diane Rovell, gemeint. Brian unterhielt zu ihr während seiner Ehe eine jahrelange Liebesaffäre. Diane lebte vom Ende der 1960er Jahre bis Mitte der 1970er Jahre bei Brian und Marilyn Wilson und war Brians große Liebe[5].

Peggy Sue ist eine Coverversion von Buddy Holly. Es wurde bereits für das 15 Big Ones aufgenommen, schaffte es aber nicht auf das Album. Auf dem Weihnachtsalbum war es mit neuem Text ausgestattet und hieß "Christmas Time is here again".

Mit dem klassischen Doo-Wop-Lied Come Go with Me ist eine weitere Fremdkomposition von den Del-Vikings enthalten. Der Song wurde drei Jahre später als Single veröffentlicht und erreichte Platz 18 der US-Charts.[6]

Kona Coast, Bells of Paris und Peggy Sue waren bereits für das Weihnachtsalbum aufgenommen worden, allerdings mit weihnachtlichen Text.

Winds of Change ist eine Komposition von Ron Altbach und Ed Tuleja. Beide spielten in der Band King Harvest.

M.I.U und die Folgen

Nach dem M.I.U-„Fiasko“ wurde klar, dass Al Jardine und Mike Love die Band nicht zu Ruhm und Reichtum führen konnten, wie sie oft behaupteten. Sie hatten, zusammen mit Manager Steve Love, sehr viele Fehlentscheidungen getroffen die der Band viel Geld gekostet hatten. Der Plattenvertrag bei Reprise war ausgelaufen, auch Epic Records mit denen Love und Jardine geflirtet hatten, wollten nicht mehr mit den Beach Boys abschließen. Ein Ausweg war die Plattenfirma von James William Guercio, Caribou Records. Guercio hatte 1974 öfter mit den Beach Boys gearbeitet, war kurzzeitig deren Manager und war mit Carl und Dennis Wilson befreundet. Dennis stand als Solist bereits bei Caribou unter Vertrag. All diese Umstände stärkten Carl Wilson und halfen ihm dabei, in der Band wieder die Oberhand zu gewinnen.

Einzelnachweise

  1. http://www.surfsupcollectibles.com/ultxmas2.html
  2. http://www.adriandenning.co.uk/beachboys.html#miu
  3. a b Booklet der CD M.I.U. Album / L.A. Light Album, Capitol Records 2000
  4. http://www.allmusic.com/album/r1456
  5. Ingeborg Schober: Pop-Tragödien : die spektakulärsten Fälle von den Beach Boys bis Nirvana. Ueberreuter, Wien 2004, ISBN 3800070049, S. 50
  6. http://www.allmusic.com/artist/p3640

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • album — [ albɔm ] n. m. • 1704; 1662 album amicorum, expr. lat. « liste d amis », employée en Allemagne, carnet où l on recueille des autographes d amis ou gens connus; lat. album « tableau blanc, liste » 1 ♦ Cahier ou classeur personnel destiné à… …   Encyclopédie Universelle

  • Album-oriented rock — (sometimes referred to as Adult oriented rock or as West Coast Rock), abbreviated AOR and originally called album oriented radio, was originally an American FM radio format focusing on album tracks by rock artists. This format developed and… …   Wikipedia

  • Album of the Year (Faith No More album) — Album of the Year Studio album by Faith No More Released June 3, 1997 …   Wikipedia

  • Album (Public Image Ltd album) — Album/Cassette/Compact Disc Studio album by Public Image Ltd Released 27 Janua …   Wikipedia

  • Album (Musique) — Pour les articles homonymes, voir Album. Un album de musique est un disque vinyle ou un CD présenté dans une pochette et regroupant un ensemble de titres d un chanteur, d un groupe ou d un musicien ou un ou plusieurs mix(s) d un ou plusieurs… …   Wikipédia en Français

  • Album concept — Un album concept, ou album concept (de l anglais concept album) est un terme discologique qui traduit la volonté de la part d un artiste ou d un groupe de créer une œuvre filée tout au long d un disque. On attribue la génèse du « concept… …   Wikipédia en Français

  • Album de musique — Album (musique) Pour les articles homonymes, voir Album. Un album de musique est un disque vinyle ou un CD présenté dans une pochette et regroupant un ensemble de titres d un chanteur, d un groupe ou d un musicien ou un ou plusieurs mix(s) d un… …   Wikipédia en Français

  • Album musical — Album (musique) Pour les articles homonymes, voir Album. Un album de musique est un disque vinyle ou un CD présenté dans une pochette et regroupant un ensemble de titres d un chanteur, d un groupe ou d un musicien ou un ou plusieurs mix(s) d un… …   Wikipédia en Français

  • Album of the Year — Studioalbum von Faith No More Veröffentlichung 3. Juni 1997 Aufnahme 1996 – 1997 …   Deutsch Wikipedia

  • Album de Lili Jacob — Album d Auschwitz Une des photos de l Album d Auschwitz L Album d Auschwitz (aussi appelé Album de Lili Jacob, du nom de la détentrice de l album) désigne un ensemble de photographies prises dans le camp d extermination d Auschwitz Birkenau à l… …   Wikipédia en Français

  • Album de Lily Jacob — Album d Auschwitz Une des photos de l Album d Auschwitz L Album d Auschwitz (aussi appelé Album de Lili Jacob, du nom de la détentrice de l album) désigne un ensemble de photographies prises dans le camp d extermination d Auschwitz Birkenau à l… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”