Mojsije Margel

Mojsije Margel

Mojsije Margel auch kroat. Mojsije Moše Margel oder Moshe Margel (* 13. November 1875 in Mościsko, ehemals Westgalizien, heute Polen; †  30. April 1939 in Zagreb, ehemals Königreich Jugoslawien, heute Kroatien) war ein kroatischer Rabbiner, Lexikograf und Hebraist.

Religiöses Leben

Mojsije Margel besuchte eine Talmudschule. Nach erfolgreichem Abschluss dieser, begann Margel seine jüdisch-theologischen Studien in den Seminaren von Wien und Berlin. Das Fach Jüdische Philosophie belegte er erfolgreich in Berlin und Bern. Als Rabbiner war Margel zuerst in der slowakischen Stadt Ružomberok tätig.

Im Jahre 1903 übernahm er den Dienst als Rabbiner und jüdischer Religionslehrer in der kroatischen Stadt Požega. Dort war Margel in der Jüdischen Gemeinde und als Religionslehrer an den Schulen von Požega tätig. 1908 wurde er im Königreich Kroatien-Slawonien Mitglied des Komitees Jüdischer Rabbiner. Während des I. Weltkriegs übernahm Mosije Margel die Seelsorge im Militärrabbinat Zagreb. Für seinen geleisteten Wehrdienst, zudem auch in Italien, wurde Margel ausgezeichnet.

1919 wurde er in Zagreb Direktor der jüdischen Elementarschule. Im Königreich Jugoslawien war Margel von 1927 bis 1937 Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde Zagreb. Aufgrund gesundheitlicher Schwierigkeiten emeritierte Mojsije Margel nach 1937 von seinem Dienst als Gemeinderabbiner. Er verstarb am 30. April 1939 in Zagreb.

Das Margel-Institut in Zagreb wurde nach seinem Namen benannt.

Wissenschaftliche Tätigkeiten

Margels wissenschaftliche Tätigkeiten galten primär der Hebraistik, vor allem der hebräischen Literatur und Lexikografie. Für sein Fachwissen wurde Mosije Margel im Königreich Jugoslawien geschätzt. Bereits im Alter von 15 Jahren sandte Margel ein in hebräischer Sprache verfasstes Gedicht an die jüdische Zeitschrift Ha-Maggid. Im polnischen Krakau publizierte er später gemeinsam mit hebräischen Philologen und Schriftstellern die hebräische Zeitschrift Ozar Hasifrut.

In seiner Dissertation "Der Segen Jakobs" befasst sich Margel thematisch-kritisch mit verschiedenen Midraschim, insbesondere mit dem aggadischen Midrasch Bereschit Rabba. 1906 publizierte er in Požega ein Deutsch-Hebräisches Wörterbuch, was zugleich als sein Lebenswerk betrachtet werden kann. Besondere Verdienste hatte Margel aufgrund der Übersetzung (in Zusammenarbeit mit dem kroatischen Gymnasiallehrer Max Kuntarić) des Werkes Bereschit Rabba von Jaroslav Vrchlický in die Kroatische Sprache. Diese Übersetzung wurde im Jahre 1912 in Požega veröffentlicht. Zu seinen Tätigkeiten zählten zudem eine Anzahl an Studien und Artikeln, die Margel in verschiedenen hebräischen Zeitschriften veröffentlichte.

Im Königreich Jugoslawien war er Herausgeber des Jüdischen Almanach. Auch für die Jewish Encyclopedia erstellte Margel Beiblätter bzw. Editionen. Mojsije Margel begann mit der Erstellung eines Kroatisch-Hebräischen Wörterbuches, aufgrund seines Todes blieb dieses Werk unvollendet.

Neben dem kroatischen Rabbiner der Jüdischen Gemeinde in Varaždin, Herman Ekzekiel Kaufmann, zählt man Margel zu den Maskilim.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mojsije Margel — Born 13 November 1875(1875 11 13) Mościsko, German Empire Died 30 April 1939(1939 04 30) (aged 63) Zagreb, Kingdom of Yugoslavia Nationality …   Wikipedia

  • Margel — bezeichnet Mojsije Margel (1875 1939; auch Mojsije Moše Margel oder Moshe Margel), kroatischer Rabbiner, Lexikograf und Hebraistiker ein Institut in Kroatien, siehe Margel Institut Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Margel Institut — Das Margel Institut, kroat. Margelov Institut ist ein nichtstaatliches Institut der Jüdischen Minderheit[1] in der Republik Kroatien. Direktor des Instituts ist Alen Budaj. Inhaltsverzeichnis 1 Gründung 2 Aufgabengebiete 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Margel-Institut — Das Margel Institut (kroat. Margelov institut) ist ein nichtstaatliches Institut der jüdischen Minderheit[1] in der Republik Kroatien. Direktor des Instituts ist Alen Budaj. Inhaltsverzeichnis 1 Gründung 2 Aufgabengebiete 3 W …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mara–Marh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”