Moritz Daublebsky-Sterneck

Moritz Daublebsky-Sterneck

Moritz Georg Josef Franz Maria Freiherr Daublebsky von Sterneck (* 29. Februar 1912 in Wagstadt; † 10. Januar 1986 in Vomp) war ein österreichischer Gerechter unter den Völkern.

Seine Eltern waren Moritz Jakob Daublebsky von Sterneck (1871-1917) und dessen Ehefrau Maria Freiin Salvadori von Wiesenhof (1872-1962).

Er studierte Rechtswissenschaften und promovierte zum Dr. jur.

Dr. Daublebsky von Sterneck war Offizier der Wehrmacht in der Slowakei und besaß mit seinen Verwandten ein Haus im Dorf Borice.

Als die Wehrmacht in die Slowakei einrückte, floh die Wiener Jüdin Magdalena Livia Dubnicka mit ihrer Mutter in der Slowakei in die Berge. Sie hofften, dort den Weg zu den Partisanen zu finden. Auf ihrer Flucht kamen sie in das Dorf Borice. Sie wandten hilfesuchend sich an Dr. Daublebsky-Sterneck. Der erklärte sich bereit, ihnen in seinem Haus Unterschlupf zu gewähren, obwohl er wusste, dass das Verbergen von Juden mit dem Tode bestraft würde. Lange Zeit sorgte er für die in seinem Haus versteckten Jüdinnen. Eines Tages erklärte er ihnen, dass ein Dorfbewohner sie bemerkt und den Verdacht geäußert hätte, dass sie Juden seien.

Magdalena und ihre Mutter hatten Angst, weiter in seinem Haus zu bleiben. Sie beschlossen, in ihre Heimatstadt zurückzukehren, in der Hoffnung, dass die Deutschen inzwischen die Suche nach ihnen aufgegeben hätten. Dr. Daublebsky-Sterneck sagte ihnen, dass der einzige Fluchtweg aus dem Dorf über eine Brücke des Flusses Vaeh gehe. Die werde jedoch von deutschen Soldaten bewacht. Deswegen zog sich Dr. Daublebsky-Sterneck seine Wehrmachtsuniform an und begleitete die beiden Jüdinnen im Schutz der Nacht über die Brücke.

Die Überquerung der Brücke glückte, doch kurz darauf wurden Magdalena und ihre Mutter von den Deutschen entdeckt und festgenommen. Sie wurden in das KZ Ravensbrück überführt, wo die Mutter starb. Magdalena wurde später in das KZ Bergen Belsen überstellt und erlebte dort die Befreiung.

Für Dr. Daublebsky-Sterneck wurde daraufhin ein Baum im Garten der "Gerechten unter den Völkern" in Yad Vashem gepflanzt.

Literatur

  • Mosche Meisels, Die Gerechten Österreichs. Eine Dokumentation der Menschlichkeit. Herausgegeben von der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv 1996.[1]
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 91. Jahrgang, 1941

Einzelnachweise

  1. In diesem Buch findet sich zumindest ein gravierender Fehler. In der Geschichte über HR Dr. Arthur Lanc ("Die Venenpunktionsnadel") wird der Geehrte als "aktiver Sozialdemokrat" dargestellt. Der in Yad Vashem Geehrte war indes engagierter ÖCVer (KÖHV Nordgau Wien) und MKVer (KMV Leopoldina Gmünd). Er stand nach dem Kriege jahrelang dem Gmünder Bezirkszirkel des CV vor.

Weblinks

Die Gerechten Österreichs


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