Bajonett

Bajonett

Bajonett (franz. baïonnette od. bayonnette; Ableitung von Bayonne zweifelhaft), blanke Waffe, die zuerst in die Laufmündung gesteckt, später, um das Schießen nicht zu behindern, neben derselben befestigt wurde. Das B. soll durch die Holländer von den Malaien, die ihren Kris ähnlich aufpflanzten, übernommen worden sein; dann wurde es bei den Franzosen für die Schützen zur Abwehr der Reiter, 1640 bei der ganzen Infanterie eingeführt. Das Gewehr soll durch das B. für den Nahkampf gebrauchsfähig gemacht werden. Seine Klinge ist für Stich oder Hieb oder beides geformt und heißt daher Stich-, Hau- (Säbel-) B. oder Jatagan (s. d.). Auch Länge, Schliff etc. haben nach Bedürfnis viel gewechselt. Man rechnete früher beim B. 0,5 m auf die Klinge, jetzt wird die Länge der verschiedenen Gewehre durch Aufpflanzen des Seitengewehrs von 1,2–1,3 m auf 1,7 bis 1,8 m gebracht. Mit dem Überwiegen der Feuertaktik verlor das B. immer mehr an Bedeutung, so daß es meist in einer Scheide als Seitengewehr getragen und nur aufgepflanzt wird, wenn ein Nahkampf zu erwarten ist. Das Bajonettfechten (Bajonettieren), zuerst in der sächsischen Armee in Gebrauch, weckt das Vertrauen des Soldaten auf den Gebrauch des Gewehrs als blanke Waffe und macht ihn zum Einzelkampf geschickt. Bei den Übungen, die ähnlich denen beim Stoßfechten ausgeführt werden, ist das Gewehr an der Spitze mit Lederball, die Brust der Fechtenden mit einer Art Panzer versehen. Vgl. v. Selmnitz Die Bajonettfechtkunst (2. Aufl., Berl. 1832); Barsewisch, Praktische Bajonettfechtschule (2. Aufl., das. 1895) Lacher, Der Lehrer des Bajonettierens (das. 1898); s. auch Fechtkunst.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Bajonett — Angaben Waffenart: Messer Verwendung …   Deutsch Wikipedia

  • Bajonett — Sn eine auf Gewehre aufgesetzte Stichwaffe per. Wortschatz fach. (18. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus frz. baïonnette f.; so benannt nach dem ursprünglichen Herstellungsort Bayonne in Frankreich. Der dabei übliche Verschluß wird als Bajonett… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Bajonett — (frz. baïonnette, nach der Stadt Bayonne), mehrkantige, meist ausgekehlte Klinge, als Stoßwaffe auf das Gewehr gesteckt. Neuerdings wird das Stich B. meist durch ein Hau B., Säbel B. oder Yatagan ersetzt, das als Seitengewehr dient und nur… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Bajonett — Bajonett: Die Bezeichnung für »auf das Gewehr aufsetzbare Hieb , Stoß und Stichwaffe mit Stahlklinge für den Nahkampf« wurde Ende des 17. Jh.s aus frz. baïonnette entlehnt. Das frz. Wort gehört zu Bayonne, dem Namen einer südfranzösischen Stadt,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Bajonett — Seitengewehr * * * Ba|jo|nett [bajo nɛt], das; s, e: Hieb , Stoß , Stichwaffe mit einer spitzen Klinge, die auf das Gewehr gesteckt wird: mit aufgepflanztem Bajonett auf den Feind losgehen. * * * Ba|jo|nẹtt 〈n. 11〉 Seitengewehr, an der Seite… …   Universal-Lexikon

  • Bajonett — das Bajonett, e (Aufbaustufe) eine auf den Gewehrlauf aufsteckbare Stoßwaffe in Form eines langen Dorns Beispiel: Der Soldat hat ein Bajonett auf das Gewehr aufgesetzt …   Extremes Deutsch

  • Bajonett — Seitengewehr. * * * Bajonett,das:⇨Seitengewehr …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Bajonett — Ba·jo·nẹtt das; (e)s, e; ein langes Messer, das auf den Lauf eines Gewehrs aufgesetzt wird <mit aufgepflanztem Bajonett> || Abbildung unter ↑Waffe …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Bajonett — Ba|jo|nẹtt 〈n.; Gen.: (e)s, Pl.: e〉 an der Seite getragene, auf den Gewehrlauf aufsteckbare Stoß u. Stichwaffe für den Nahkampf, Seitengewehr; das Bajonett auf den Gewehrlauf stecken [Etym.: <frz. baïonnette, nach dem Herstellungsort, der… …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Bajonett-Palmlilie — Yucca treculiana typisches Exemplar in Texas. Systematik Monokotyledonen Ordnung …   Deutsch Wikipedia

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