Käfernburg

Käfernburg

Käfernburg, 1) vormals Grafschaft in Thüringen, das östliche Stück ist jetzt Theil des Amtes Arnstadt in Schwarzburg-Sondershausen; 2) Schloß darin, unweit Arnstadt; 1245 abgebrannt, wurde es wieder aufgebaut; verfiel seit dem Aussterben der Grafen, u. jetzt sind nur noch wenige Ruinen übrig. Das Schloß war Sitz u. Stammburg der Grafen von K., deren erster bekannter Hugo im 8. Jahrh. ist; er gehörte, wie seine Nachfolger, zu den vornehmsten Herren Thüringens, wurde von Bonifacius zum Christenthum gebracht, unterstützte denselben auch ferner in seinen Bekehrungsversuchen in Thüringen, gab ihm ein Stück Land, worin er das Kloster Ohrdruff anlegte, u. wurde endlich Geistlicher. Bei den Streitigkeiten Alberts des Unartigen mit seinen Söhnen stand Graf Günther VI., Bertholds Bruder, auf des Ersteren Seite; sein Bruder Albrecht war Graf von Rabenswalde, welche Grafschaft dann auch bei K. blieb. Günthers VI. Söhne theilten die Grafschaft: Günther VII. erhielt K., Elgersburg u. die Hälfte von Ilmenau; in Schulden gerathen, verkaufte er Elgersburg an den Grafen von Henneberg, fing Friedrich den Gebissenen bei Weimar u. lieferte seinen Vater auf die Wartburg; Günther VIII. erhielt Arnstadt, die Hälfte von Ilmenau, Wachsenburg u. Schwarzwald, u. da er keinen Sohn hatte, so setzte er, mit Erlaubniß des Landgrafen Albrecht, welchen er gegen seine Söhne unterstützt hatte, seine beiden Schwiegersöhne, den Grafen Otto von Orlamünda u. den Grafen Heinrich von Hohnstein, zu Erben ein, doch konnten sich diese nicht im Besitz erhalten u. verkauften ihr Erbe an die Grafen von Schwarzburg. Günthers VII. Sohn (Enkel), Günther IX., st. 1385 auf einer Reise ins Gelobte Land, u. mit ihm starben die Grafen von K. aus. Sein u. der meisten Grafen von K. Begräbniß ist in dem von ihnen gestifteten Kloster Georgenthal. Wappen der Grafen von K.: goldener gekrönter Löwe im blauen Felde. Vgl. Jovius Käfernburger Chronik, in Ayermanns Sylloge Anecdotorum; Treiber, Ursprung der alten Grafen von K., Jena 1787, Nachtrag 1790.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Käfernburg — ist der Name einer Grafschaft, siehe Grafschaft Käfernburg einer gräflichen Adelsfamilie, siehe Käfernburg (Adelsgeschlecht) einer Burg in Arnstadt Oberndorf, siehe Käfernburg (Burg) (Alternativname) einer Burgruine in Luisenthal (Landkreis… …   Deutsch Wikipedia

  • Käfernburg — Käfernburg, im Mittelalter eine thüringische Grafschaft, gegenwärtig einen Teil des schwarzburgsondershausenschen Amtes Arnstadt bildend, genannt nach dem Schloß K. bei Arnstadt, von dem jetzt nur noch Mauerreste vorhanden sind. Die Grafen von K …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Käfernburg — Käfernburg, altthüringisches Grafengeschlecht, das 1385 ausstarb; die Grafschaft kam zuerst an die Landgrafen von Thüringen, 1446 an die Grafen von Schwarzburg. gehört jetzt zum Schwarzburg Sondershausischen Amt Arnstadt …   Herders Conversations-Lexikon

  • Käfernburg (Adelsgeschlecht) — Stammwappen derer von Käfernburg Die Vorfahren der Grafen von Kevernburg (heute Käfernburg geschrieben) sollen im erstmals in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts in einem Brief des Papstes Gregor II. erwähnt worden sein, als Dieser Gunther und… …   Deutsch Wikipedia

  • Käfernburg (Burg) — p1 Käfernburg Alternativname(n): Kevernburg Entstehungszeit: 1100 bis 1200 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand …   Deutsch Wikipedia

  • Günter II. von Käfernburg — Graf Günter II. von Käfernburg (Schwarzburg) und Hallermund (* zwischen 1129 und 1135; † 1197) war der jüngere Sohn des Grafen Sizzo III. von Schwarzburg Käfernburg und der Gisela von Berg (ca. 1120 verheiratete Tochter von Graf Adolf II. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Sizzo III. von Schwarzburg-Käfernburg — (auch Syzzo); (* 1093; † 19. Juni 1160) war Graf von Schwarzburg und ab 1141 auch von Graf von Käfernburg. Er war Erbauer der beiden Burgen Käfernburg (südöstlich von Arnstadt nahe dem Ort Angelhausen Oberndorf) und Schwarzburg. Er erwarb auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Günther II. (Schwarzburg-Käfernburg) — Graf Günter II. von Käfernburg (Schwarzburg) und Hallermund (* zwischen 1129 und 1135; † 1197) war der jüngere Sohn des Grafen Sizzo III. von Schwarzburg Käfernburg und der Gisela von Berg (ca. 1120 verheiratete Tochter von Graf Adolf II. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Grafschaft Käfernburg — Die Grafschaft Käfernburg war ein weltliches Herrschaftsgebiet im mittleren Thüringen, das vom frühen Mittelalter bis 1302 als eigenständiger Herrschaftsbereich bestand, als Graf Günther VIII ohne männlichen Nachfahren verstarb. Zunächst fiel… …   Deutsch Wikipedia

  • Sizzo III. (Schwarzburg-Käfernburg) — Gedenkplatte für Sizzo III. im Kloster Georgenthal Sizzo III. von Schwarzburg Käfernburg (auch Syzzo); (* 1093; † 19. Juni 1160) war Graf von Schwarzburg und ab 1141 auch von Graf von Käfernburg. Er war Erbauer der beiden Burgen Käfernburg… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”