Yttrĭum

Yttrĭum

Yttrĭum, chemisches Zeichen Y, Äquiv. 32,2 (H = 1) od. 402,5 (O = 100), seltenes Metall. Der Chemiker Gadolin entdeckte 1794 in einem, im Feldspathe von Ytterby unsern Fahlun in Schweden vorkommenden schwarzen Minerale, dem Ytterbit (Gadolinit, s.d.), eine eigenthümliche Erde, die Yttererde (Gadolinerde). Später hat man das Mineral an mehren anderen Orten Schwedens u. Norwegens angetroffen u. gefunden, daß die Gadolinerde ein Gemenge von 6 verschiedenen Oxyden sei, deren Radicale damals noch sämmtlich unbekannt waren; Eckeberg zeigte, daß dieselbe noch ungefähr 10 Proc. Beryllerde enthalte u. Berzelius schied 1814 daraus Cer ab; Mosander wies ferner 1841 nach, daß darin ungefähr 6 Proc. Lanthanoxyd enthalten seien, u. zeigte 1843, daß die von allen bis dahin bekannten Stoffen befreite Erde ein Gemenge von 3 neuen Oxyden sei, nämlich Erbiumoxyd, Terbiumoxyd u. Yttriumoxyd. Das Y. findet sich ferner im Orthit, Yttrotantalit, Yttrocerit u. einigen andern seltenen Mineralien. Das Y. wird dargestellt, indem man Yttriumchlorid mit Kalium im Platintiegel stark glüht u. dann mit viel Wasser auswäscht; es bildet metallglänzende, eisengraue, kleine Schuppen, welche nach dem Trocknen als ein schwarzgraues, schimmerndes Pulver erscheinen. Es nimmt unter dem Polirstahl einen dunkeln Metallglanz an, zerlegt das Wasser nicht, bleibt an der Luft bei gewöhnlicher Temperatur unverändert, verbrennt erhitzt an der Luft unter Feuererscheinung u. in Sauerstoffgas mit blendendem Licht zu Oxyd, wird von Säuren leicht aufgelöst unter Entwickelung von Wasserstoff. Verbindungen: A) Mit Sauerstoff: Yttriumoxyd, Yttererde YO, erscheint weiß; mit concentrirten Säuren übergossen, erhitzt es sich stark u. ist darin leicht löslich; die concentrirte Lösung schmeckt Anfangs rein süß, dann zusammenziehend. Die Yttererde ist unlöslich in Wasser u. in ätzenden Alkalien, löslich in kohlensauren Alkalien, bes. in kohlensaurem Ammoniak. Ihr specifisches Gewicht ist 4,842. Mit Wasser bildet sie ein Hydrat, mit Säuren süß, zusammenziehend schmeckende Salze, aus deren Auflösungen die Erde durch Blutlaugensalz gefällt wird, u. von denen die im Wasser löslichen durch Glühen zersetzt werden. Das schwefelsaure Salz ist weiß u. luftbeständig; das salpetersaure Salz äußerst zerfließlich; das phosphorsaure Salz findet sich in der Natur als Xenotim. B) Mit Chlor. Yttriumchlorid erhält man wasserhaltig durch Auflösen der Erde in Salzsäure; wasserfrei, indem man Chlorgas über wasserfreie glühende Yttererde leitet; es sublimirt in glänzenden Nadeln. C) Mit Schwefel bildet das Y. beim Erhitzen unter Feuererscheinung Schwefelyttrium, dunkelgraues, in Wasser unlösliches Pulver, aus welchem Säuren Schwefelwasserstoffgas entwickeln. D) Mit Phosphor vereinigt sich das Y. unter Feuererscheinung zu schwarzgrauem Phosphoryttrium, welches in Wasser geworfen selbstentzündliches Phosphorwasserstoffgas entwickelt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • yttrium — [i′trē əm] n. [ModL < YTTRIA + IUM: name proposed (1822) before isolation of the element by Mosander (see ERBIUM) in 1843] a rare, trivalent, silvery, metallic chemical element found in combination in gadolinite, monazite sand, samarskite, etc …   English World dictionary

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