Echtschwarz

Echtschwarz

Echtschwarz, teils schwarze Farbstoffe, die der Gespinstfaser eine ebensolche widerstandsfähige Färbung zu erteilen vermögen, teils solche schwarze Färbungen, die nach der jeweiligen Verwendung der Gespinstfaser, auf der sie hervorgerufen worden sind, den in Betracht kommenden Einwirkungen gegenüber sich als dauerhaft erweisen.

Unter den Farbstoffen sind zu nennen das durch Einwirkung von Nitrosodimethylanilin auf Metaoxydiphenylamin entstehende Echtschwarz von A. Leonhardt & Cie., Mühlheim (Hessen), das auf mit gerbsaurem Eisen vorgebeizter Baumwolle rein schwarze, ziemlich licht-, seifen-, säure- und alkaliechte Färbungen gibt, und das Echtschwarz B und BS in Teig der Badischen Anilin- und Sodafabrik, Ludwigshafen, das, durch Einwirkung von Schwefelnatrium auf α1 α2 -Dinitronaphthalin entstehend, die Baumwolle im alkalischen Bade seisen-, säure-, schwefel-, licht- und reibecht schwarz färbt. – Echtschwarze Baumwollfärbungen sind ferner erzielbar mittels des Anilinschwarz (s.d.), Blauholzschwarz und durch Auffärben von Diaminschwarz RO, BO und BH, Diamintiefschwarz SS und Diaminogen B von L. Cassella & Cie, Frankfurt a. M., darauf folgendes Diazotieren und Entwickeln mit Diamin (Metatoluylendiamin), ferner liefern sehr widerstandsfähige Färbungen die schwarzen Sulfinfarben, wie Immedialschwarz, Katigenschwarz, Schwefelschwarz, Kryogenschwarz u.s.w. – Echtschwarze Wollfärbungen werden außer mit Blauholz auf Chrom- und Eisenbeize erhalten mit dem Alizarinschwarz SW, SRW, WR in Teig und Pulver und Alizarinchromschwarz der Badischen Anilin- und Sodafabrik, dem Diamantschwarz und Viktoriaschwarz der Farbenfabriken vormals Fr. Bayer & Cie., Elberfeld, dem Naphthylaminschwarz und Anthracenchromschwarz von L. Cassella & Cie. und den verschiedenen Marken des Säurealizarinschwarz der Höchster Farbwerke. – Echtschwarze Seidenfärbungen lassen sich mit Alizarinschwarz SW und WR in Teig der Badischen Anilin- und Sodafabrik unter nuancierender Mitwirkung gewisser andrer Beizenfarbstoffe, wie Alizarinblau S, Galloflavin, Karbazolgelb, Diamantgelb, Cörulein auf Chrombeize oder Eisenbeize herstellen. Die so gewonnenen Töne sind hinsichtlich Licht-, Seifen- und Säureechtheit dem durch Uebereinanderlagerung von gerbsaurem Eisen, Berlinerblau, Japonsäure und Hämateineisenoxyd erzeugten, wohl immer noch ausschließlich gefärbten Blauholzschwarz überlegen.

R. Möhlau.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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