- Oberbrechen
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Oberbrechen Gemeinde Brechen (Hessen)Koordinaten: 50° 22′ N, 8° 10′ O50.3641666666678.1627777777778157Koordinaten: 50° 21′ 51″ N, 8° 9′ 46″ O Höhe: 157 m ü. NN Fläche: 8,69 km² Einwohner: 2.110 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1. Juli 1974 Postleitzahl: 65611 Vorwahl: 06483 Oberbrechen ist ein Ortsteil der Gemeinde Brechen im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Oberbrechen liegt im Tal des Emsbachs im Goldenen Grund. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 8, am südlichen Rand der länglich nach Osten gestreckten Gemarkung die A3 und die ICE-Strecke Frankfurt-Köln. Der östliche Zipfel der Gemarkung ist größtenteils von Wald bedeckt. Im Westen gibt es nur kleine Waldstücke und ansonsten vor allem landwirtschaftliche Nutzfläche. Der Ort selbst liegt auf etwa 150 Metern Höhe, während das Gelände nach Westen auf 230 und im Osten auf bis zu 275 Meter (Alteburg) ansteigt.
Die Oberbrechener Gemarkung grenzt im Nordwesten an Niederbrechen und nachfolgend im Uhrzeigersinn an Weyer, Münster, Eisenbach, Niederselters, Dauborn und Werschau.
Geschichte
Die ältesten steinzeitlichen Funde in der Oberbrechener Gemarkung lassen sich der Michelsberger Kultur (5. und 4. Jahrtausend v. Chr.) zuordnen.
Östlich von Oberbrechen im sogenannten „Großen Wald“ findet sich eine Gruppe von rund 60 Hügelgräbern aus der Hallstattzeit. Direkt daneben liegen die Reste einer rechteckigen offensichtlich zu militärischen Zwecken angelegten Wallanlage, "Alteburg" genannt. Im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert ging man wegen der Form und der relativ guten Erhaltung davon aus, dass es sich um eine frühneuzeitliche Schanzanlage handeln müsse. Untersuchungen aus dem Jahr 1999 und zum Teil bei Raubgrabungen aufgefundene Münzen legen jedoch eine Errichtung der Anlage zu römischer Zeit nahe. Sichere Erkenntnisse liegen bislang jedoch nicht vor.
In der ersten urkundlichen Erwähnung des Orts in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch aus dem Jahr 772 ist von "Brachina" die Rede, ohne Unterscheidung zwischen Ober- und Niederbrechen. Der 910 erwähnte Fronhof Brichene lag aber mit Sicherheit im Gebiet des heutigen Oberbrechens. Damals ging er an Konrad Kurzbold über, der die Einnahmen für seine Stiftsgründung in Limburg verwenden sollte. Ab diesem Zeitpunkt gehörte Oberbrechen zur Herrschaft Limburg. 1344 wurde der Ort zunächst zur Hälfte an Kurtrier verpfändet, bevor er 1420 wie die gesamte Herrschaft Limburg ganz an das Erzbistum fiel.
Spätestens 1148 besaß der Ort eine Kirche. 1652 wurde das im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Gotteshaus neu erbaut und den Sieben Schläfern von Ephesus gewidmet. Nach einer mehr als 20-jährigen Bauphase war 1737 eine Erweiterung der Kirche fertiggestellt. Nach erneut rund 30-jähriger Vorbereitung begann 1933 der dritte Erweiterungsbau der Kirche. Darüber hinaus verfügt der Ort über zahlreiche Kapellen.
Einrichtungen und Freizeitmöglichkeiten
Einrichtungen:
- Freiwillige Feuerwehr Oberbrechen, gegr. 1895 (seit 1972 mit Musikzug und seit dem 1. März 1988 mit Jugendfeuerwehr)
- Grundschule Oberbrechen
- Katholische öffentliche Bücherei Oberbrechen
- Kindergarten Oberbrechen
- Kreisvolkshochschule Außenstelle Brechen
Freizeitmöglichkeiten:
- Emstalhalle
- Sportplatz
- Grillplatz „Hengel“
Vereine:
- Brieftaubenverein Blitz 6111
- Förderverein Grundschule
- Freiwillige Feuerwehr, gegründet 1895 (seit 1972 mit Musikzug und seit dem 1. März 1988 mit Jugendfeuerwehr)
- Katholische Frauengemeinschaft
- Katholische Jugend
- Männergesangverein Eintracht 1867
- Musikverein
- Obst- und Gartenbauverein
- Rasse- und Ziergeflügelzuchtverein 1961
- Schützenverein Hubertus
- Tennisclub TC 77 Brechen
- Tischtennisclub 68
- Turn- und Sportgemeinde 1899
- Verschönerungsverein
Söhne von Oberbrechen
- Albert Otto (1885-1975), Kunstmaler
- Joseph Neuhäuser (1890-1949), Komponist und Musiker
- Jakob Sabel (1911-1950), Opernsänger
- Karl Jung (1930-2005), Staatssekretär und Träger des Bundesverdienstkreuzes, „Vater der Pflegeversicherung“
Galerie
Weblinks
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