Peter von Cornelius

Peter von Cornelius
Peter von Cornelius, ca. 1850
Die klugen und die törichten Jungfrauen, um 1813
Jüngstes Gericht von Peter von Cornelius, in der Ludwigskirche München; zweitgrößtes Altarfresko weltweit.
Grabstätte auf dem Alten Domfriedhof der St.-Hedwigsgemeinde in Berlin
Peter von Cornelius, „Die Vollstrecker der Strafe Gottes“, Fresko, München, St. Ludwig

Peter von Cornelius (* 23. September 1783 in Düsseldorf; † 6. März 1867 in Berlin) war ein deutscher Maler und einer der Hauptvertreter des Nazarener-Stils.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Cornelius war der Sohn des Malers Aloys Cornelius und dessen Ehefrau Anna Cosse. Er erfuhr seine erste künstlerische Ausbildung durch seinen Vater, der Dozent an der Akademie der bildenden Künste in Düsseldorf war.

Bis 1809 war Cornelius an der Akademie tätig, später (1819–1824) als deren Direktor und beteiligte sich auch häufig an den Weimarer Preisaufgaben von Johann Wolfgang von Goethe. 1816 erschien seine Illustrationsfolge zu Goethes Faust I, mit der er seinen anfänglich barocken Klassizismus aufgab und sich neogotischen Formen zuwandte. Als Vorgänger können die Maler Ernst Ludwig Riepenhausen und Franz Pforr gelten.

Von 1809 bis 1811 wohnte Cornelius im Haus eines Förderers, des Verlegers Friedrich Wilmans, in Frankfurt am Main; zwei Bilder von Wilmans und seiner Frau entstanden. 1811 ging er nach Rom und freundete sich dort mit dem Maler Friedrich Overbeck an.[1] Durch diesen wurde er in den Lukasbund aufgenommen, der als Keimzelle der Nazarener[2] gilt.

1819 berief Kronprinz Ludwig von Bayern Cornelius nach München, wo er unter anderem die Glyptothek neu gestalten sollte. Obwohl das Verhältnis zwischen Künstler und Regenten sehr schwierig war, wurde Cornelius 1825 mit der Leitung der dortigen Akademie der Bildenden Künste betraut. Als Unterstützung seiner vielseitigen Aufgaben brachte Cornelius einen Teil seiner Düsseldorfer Schüler wie beispielsweise Hermann Anschütz, Wilhelm Kaulbach und Adam Eberle mit, denen sich später noch Moritz von Schwind anschloss. 1841 kam es zum Zerwürfnis mit dem König und Cornelius übersiedelte nach Berlin. Er erhoffte sich dort Aufträge vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV.. Graf Atanazy Raczyński überließ ihm den Südflügel seines Palais als Atelier. Im Jahr 1843 trat Cornelius in die Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin ein.

Werke

In seinen monumentalen Werken versuchte er eine Neubelebung deutscher Freskomalerei, wobei seine eigentliche Begabung weniger in der Farbgebung als eher in der Figurenzeichnung deutlich wird.[3] In seinem Spätwerk lehnte er sich stark an die klassische Form Raffaels an.

Illustrationen (Auswahl)

Ehrungen

Peter von Cornelius ist auch der Namensgeber des Cornelius-Preises der Stadt Düsseldorf.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Bautz: Cornelius, Peter von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 1131–1132.
  • Stefanie Bielmeier: Gemalte Kunstgeschichte. Zu den Entwürfen Peter von Cornelius für die Loggien der Alten Pinakothek. Stadtarchiv, München; Kommissions-Verlag UNI-Druck, München 1983, ISBN 3-87821-185-6
  • Frank Büttner: Peter Cornelius. Fresken und Freskenprojekte. 2 Bde. Wiesbaden 1980 und 1999.
  • Frank Büttner: Peter Cornelius in Düsseldorf. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Mainz, 1979, S.48–55.
  • Herbert von Einem: Cornelius, Peter von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 363–365 (Onlinefassung).
  • Léon Krempel, Anthea Niklaus (Hrsg.): Cornelius – Prometheus – Der Vordenker. München 2005.
  • Friedrich Pecht: Cornelius, Peter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 484–497.
  • Herman Riegel: Cornelius, der Meister der deutschen Malerei. Rümpler, Hannover 1866 (Digitalisat)
  • Werner Schmidt: Peter von Cornelius. Ausstellungskatalog. Berlin/Nationalgalerie, 1956.

Anmerkungen

  1. Siehe auch das Empfehlungsschreiben von Overbecks Jugendfreund Karl Ludwig Roeck bei s:Karl Ludwig Roeck an Friedrich Overbeck, 1810
  2. siehe z.B. Johannes Vesper: Kostbarkeit und Fundgrube. Abgerufen am 2. Oktober 2011.
  3. Vgl. zum Beispiel H. von Blomberg: Peter von Cornelius. In: Zeitschrift für preußische Geschichte und Landeskunde, Band 4, Berlin 1867, S. 399–411.
  4. Nach Frank Büttner: Fresken … Band 2 (Lit.), S. 335

Weblinks

 Commons: Peter von Cornelius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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