Philipp Bertram

Philipp Bertram

Philipp Anton Maria Bertram (* 12. November 1812 in Winkel; † 6. April 1899 in Wiesbaden) war ein deutscher Jurist und nassausicher Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Bertram wurde als Sohn des Weinhändlers und nassauischen Landtagsabgeordneten Peter Jacob Franz Bertram (1779-1857) und dessen Frau Dorothea, geborene Rösgen (1780-1848) geboren. Er wuchs zunächst in Hachenburg auf, kam jedoch schon als Kind nach Wiesbaden. Von 1826 an besuchte er das Gymnasium in Weilburg und wechselte nach dem Abitur 1830 an die Universität Heidelberg, um dort Rechtswissenschaften zu studieren. 1833 schloss er das Studium mit der Promontion zum Dr. jur. ab. Nach seinem Abschluss blieb er an der Universität und wirkte von 1833 bis 1834 als Privatdozent. 1836 trat er in den Dienst der nassauischen Landesregierung ein.

1844 wurde er zum Regierungsrat ernannt, 1848 zum Ministerrat. Schließlich wurde er 1858 zum Direktor der nassauischen Rechnungskammer bestellt und fünf Jahre später zum Direktor der Nassauischen Landesbank. 1864 wurde Bertram in das Amt des Direktor des Hof- und Apelationsgerichts berufen. Nach der Eingliederung des Herzogtums Nassau war Betram für zwei Jahre Vizepräsident es preußischen Apellationsgerichts.

Politik

Philipp Bertram war 1850 vom Herzog ernanntes Mitglied im Staatenhaus des Erfurter Unionsparlaments. 1852 bis 1854 war Bertram Mitglied der ersten Kammer der Landstände des Herzogtums Nassau für den Wahlkreis I (Rennerod). 1878 bis 1899 war Philipp Bertram als Abgeordneter des Stadtkreises Wiesbaden Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags und dort 1886 bis 1899 Alterspräsident. Ab 1868 war er Stadtverordneter in Wiesbaden.

Werke

Philipp Bertram verfasste eine Reihe von rechtswissenschaftlichen Werken darunter 1873 das Buch "Das Nassauische Privatrecht". Er wirkte federführend an der Formulierung des Stockbuchgesetzes 1851 und des Domänengesetzes von 1861 mit (siehe hierzu auch Nassauischer Domänenstreit).

Ehrungen

Für seine Verdienste als Stadtverordneter wurde er 1892 zum ersten Ehrenbürger von Wiesbaden ernannt. Im gleichen Jahr wurde er Ehrenbürger von Hachenburg.

Quellen

  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. vollständige überarbeitete und erweiterte Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1992, ISBN 3-922244-90-4, (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39).
  • Barbara Burkardt, Manfred Pult: Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, (Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 17), (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 71), S. 33–34.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bertram — bezeichnet: Bertram (Gattung), die Pflanzengattung Anacyclus Bertram ist der Name folgender Orte: Bertram (Australien), eine Stadt in Australien Bertram (Iowa), eine Stadt in den USA, Iowa Bertram (Texas), eine Stadt in den USA, Texas Bertram ist …   Deutsch Wikipedia

  • Bertram Hasenauer — (* 1970 in Saalfelden, Österreich) ist ein österreichischer Maler und Zeichner. Er studierte in Wien, Berlin und London. In seinen Gemälden und Zeichnungen, insbesondere im Genre des Porträts zeigt er einen entpersönlichten Stil, der kaum eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Bertram Hilgen — (* 9. Februar 1954 in Tann, Landkreis Fulda) ist Jurist und seit dem 22. Juli 2005 Oberbürgermeister (SPD) von Kassel. Hilgen absolvierte ein Studium der Rechts und Politikwissenschaften in Marburg. Nach der zweiten juristischen Staatsprüfung… …   Deutsch Wikipedia

  • Bertram von Sturm — Bertram Sturm, ab 1632 Bertram von Sturm zu Vehlingen (* um 1595; † 20. Januar 1639 in Frankfurt am Main), war Kaiserlicher Rat, Kaiserlicher Kriegsoberkommissar des Ober und Niederrheinkreises in Frankfurt am Main und Freiherrlich von… …   Deutsch Wikipedia

  • Bertram [1] — Bertram, 1) so v.w. Bertrand. 2) (Bertramus), so v.w. Ratramnus. 3) Philipp Ernst, geb. 1726 in Zerbst; wurde 1746 Pagenhofmeister in Weimar u. 1753 geheimer Secretär, ging 1761 nach Halle, wo er 1764 Professor der Rechte wurde u. 1777 st. Er… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Bertram (Metz) — Er ist der erste Bischof von Metz, der mit segnender Hand abgebildet wird. Bertram, ursprünglich Berthold, († 6. April 1212) war von 1178 bis 1179 Erzbischof von Bremen und Hamburg und von 1180 bis 1212 Bischof von Metz. Ursprü …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp Christoph von Königsmarck — Bildnis in jungen Jahren Philipp Christoph Graf von Königsmarck (* 4. Märzjul./ 14. März 1665greg. in Stade; † 1. Julijul./ 11. Juli&# …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Bertram von Scheid genannt Weschpfennig — (* 16. November 1580 Schloss Heltorf; † 4. Juni 1662 Düsseldorf) war Amtmann, Direktor des bergischen Landtages und Obersthofmeister. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Sonstiges 2 Einze …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bert — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hachenburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”