Pilar Bardem

Pilar Bardem
Pilar Bardem (2006)

Pilar Bardem Muñoz (* 14. März 1939 in Sevilla) ist eine spanische Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Bardem wurde 1939 in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Ihre Eltern waren die beiden Schauspieler Rafael Bardem (1889–1972) und Matilde Muñoz Sampedro (1900–1969). Ihr Bruder war der Filmregisseur Juan Antonio Bardem (1922–2002). Während des Spanischen Bürgerkriegs lebte sie in Barcelona, San Sebastián und Sevilla, ehe Bardem nach Madrid zurückkehrte. Sie begann ein Medizinstudium, das sie jedoch abbrach.[1] Zwischenzeitlich arbeitete sie als Model.[2]

In den 1970er Jahren begann Bardem kleine Rollen in Theater, Film, Fernsehen sowie Operetten zu übernehmen. So erschien sie in dem Filmdrama Varietés (1971) und der Filmkomödie Ein langes Wochenende (1977) ihres Bruders Juan Antonio Bardem.[1] Daraufhin folgten bis 2010 Auftritte in über 100 Film- und Fernsehproduktionen. Erfolg war Bardem vor allem in den 1990er Jahren beschieden. Die Rolle der Doña Julia in Agustín Díaz Yanes’ Drama Nadie hablará de nosotras cuando hayamos muerto (1995) brachte ihr 1996 den spanischen Filmpreis Goya sowie den Preis der spanischen Schauspielgewerkschaft (Premios Unión de Actores) jeweils als Beste Nebendarstellerin ein. An diesen Erfolg anknüpfen konnte Bardem im Jahr 2004 durch den Part der Schriftstellerin María Zambrano in María querida, die von einer jungen Journalistin (gespielt von María Botto) den renommierten Cervantespreis erhält und diese für sich einnimmt. Die Hauptrolle in dem Spielfilm von José Luis García Sánchez brachte Bardem erneut eine Goya-Nominierung ein. 2009 übernahm sie eine Hauptrolle in Stefan Ruzowitzkys deutschsprachiger Kinoproduktion Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch.

Pilar Bardem ist die Mutter von Carlos Bardem (* 1963), Mónica Bardem (* 1964) und Javier Bardem (* 1969), die ebenfalls als Schauspieler beziehungsweise Schriftsteller tätig sind. Sie ist die Tante des Regisseurs Miguel Bardem (* 1963). In den letzten Jahren hat sich Bardem auch durch ihr Engagement für sozialpolitische Themen einen Namen gemacht[2]. Bei der Goya-Verleihung 2003 sorgte sie mit einer Stellungnahme gegen die spanische Beteiligung am Irakkrieg für Aufsehen.[3] 2010 setzte sich Bardem gemeinsam mit dem Regisseur Pedro Almodóvar und dem Schriftsteller Juan Goytisolo für den Untersuchungsrichter Baltasar Garzón ein, der ein Verfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen zahlreiche hohe Entscheidungsträger des Franco-Regimes (darunter auch General Francisco Franco selbst) eingeleitet hatte.[4]

Bardem ist Präsidentin der gemeinnützigen Organisation AISGE („Artistas, Intérpretes, Sociedad de Gestión“), die sich um den Schutz von geistigem Eigentum im audiovisuellen Bereich kümmert.[1] 2005 veröffentlichte sie unter dem Titel La Bardem ihre Autobiografie, an der ihr Sohn Carlos mitarbeitete.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Pilar Bardem, Carlos Bardem: La Bardem: mis memoria. Plaza Janés, Barcelona 2005, ISBN 84-01-30533-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c vgl. Pilar Bardem Muñoz. In: Gran Enciclopedia de España Online, Fassung vom 12. Juni 2009 (aufgerufen am 5. Dezember 2010)
  2. a b Nowak, Nikolas: Mit Gewalt zum Oscar-Favoriten. In: Die Welt, 22. Februar 2008, Nr. 45/2008, S. 28
  3. vgl. Javier Bardem. In: Internationales Biographisches Archiv 16/2008 vom 15. April 2008 (fa), ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 37/2010 (aufgerufen via Munzinger Online)
  4. vgl. dpa-AFX ProFeed: POLITIK/ROUNDUP: Schicksal des Richters Garzón teilt Spanier in zwei Lager. 25. April 2010, 6:09 PM GMT (aufgerufen via LexisNexis Wirtschaft)

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