Reichsfinanzverwaltung

Reichsfinanzverwaltung
Schulterklappenauflage der Zollverwaltung zwischen 1937 und 1945

Der Begriff Reichsfinanzverwaltung (RFV) bezeichnet die Gesamtheit aller Behörden und Dienststellen, die zwischen 1919 und 1945 dem Reichsfinanzministerium unterstanden. Das Gesetz über die Reichsfinanzverwaltung trat am 10. September 1919 in Kraft. Ziel war die Schaffung einer reichseinheitlichen dreistufigen Finanzverwaltung. [1] Umgangssprachlich wird mit der RFV im Wesentlichen das Reichsfinanzministerium gemeint, das jedoch nur einer der Bestandteile war.

Gliederung
Oberbehörde: Reichsfinanzministerium
Mittelbehörden: Oberfinanzpräsidien (bis 1937 Landesfinanzämter)
Unterbehörden: Finanzämter (Steuerverwaltung) und Hauptzollämter (Zollverwaltung) mit nachgeordneten Dienststellen (beispielsweise Zollämter, Zollgrenzschutz)
Behörden (zeitweise)
Deutsche Landesrentenbank
Deutsche Reichslotterie
Deutsche Zentralgenossenschaftskasse
Generaldirektion der Alpenländischen Salinen in Bad Ischl
Münzmetalldepot des Reichs
Reichsbaudirektion
Reichsfinanzhof
Reichsmonopolverwaltung für Branntwein
Reichsschuldenverwaltung
Umschuldungsverband deutscher Gemeinden
Zusatzversorgungsanstalt des Reichs und der Länder

Literatur

  • Martin Friedenberger (Hrsg.): Die Reichsfinanzverwaltung im Nationalsozialismus. Darstellung und Dokumente. Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-377-9 (Veröffentlichungen der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz 1).
  • Horst Bathe, Johann Heinrich Kumpf: Die Mittelbehörden der Reichsfinanzverwaltung und ihre Präsidenten 1919–1945. Eine Dokumentation. Finanzgeschichtliche Sammlung der Bundesfinanzakademie, Brühl 1999.
  • Herbert Leidel: Die Begründung der Reichsfinanzverwaltung. Stollfuss, Bonn 1964 (Schriftenreihe des Bundesministeriums der Finanzen 1, ISSN 0433-7204), (Münster, Diss.).

Einzelnachweise

  1. Reichsfinanzverwaltung im Staatsarchiv Chemnitz.

Weblinks


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