Reichsmarkstraße (Dortmund)

Reichsmarkstraße (Dortmund)
Reichsmarkstraße
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Dortmund.png
Straße in Dortmund
Basisdaten
Ort Dortmund
Ortsteil Syburg
Angelegt 1929
Querstraßen Wannestraße, Markusstraße
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, PKW-Verkehr

Bei der Reichsmarkstraße handelt es sich um eine historische Straße im Dortmunder Stadtteil Syburg, welche von Norden nach Süden das westliche Wannebachtal durchquert.

Der Name Reichsmark bezieht sich auf eine dem Reich zugehörige Gemarkung mit dem nahe gelegenen Reichswald. Als Papst Leo III. 799 nach Syburg kam, um dort den Petersbrunnen zu weihen, soll seine Reise über den Kirchweg erfolgt sein, der später den Namen Syburger Weg trug. Der Syburger Weg wurde 1905 in Dortmunder Straße, und im Rahmen der Gemeindeneuordnung 1929 in Reichsmarkstraße unbenannt.

Seit 799 ist Syburg Pilgerstätte, denn bis 1589 befanden sich auch die Reliquien der heiligen St. Barbara in der Syburger Kirche, bevor sie in die Schatzkammer des Kölner Doms verbracht, und 1802 nach Spanien verkauft wurden.

Die Prozession zog stets am Tage des Heiligen Markus (25. April) von der Reinoldikirche über Hörde und den Niederhofer Wald, durch das Wannebachtal und die Reichsmarkstraße zur Kirche St. Peter (früher Widukind-Kirche) in Syburg. 1297 brannte Dortmund bis auf die Grundmauern nieder, weil sich die Bewohner im Rahmen der Prozession in Syburg aufhielten.

Im 14. Jahrhundert bildeten die Reichsmark, und damit auch die spätere Reichsmarkstraße den Versorgungsmittelpunkt des Reichshofes Westhofen. Hier wurden Bäume für den Häuserbau geschlagen, Torf gestochen und Getreide angebaut. Später, im 16. Jahrhundert, wurde in einer Kleinstzeche in der nördlichen Reichsmark Kohle abgebaut und über diesen Weg (spätere Reichsmarkstraße) zur Lenne gebracht, über die sie flussaufwärts zu Schmieden gebracht wurde.

Im 19. Jahrhundert befand sich ein Spritzenhaus am südlichen Ende der heutigen Reichsmarkstraße. Das Löschwasser wurde aus Teichen des Gut Reichsmark (heute Golfplatz) am nördlichen Ende der Straße geholt. Das Spritzenhaus zog dann vorübergehend auf den Syberg. 1956 wurde die neue Feuerwache in der Reichsmarkstraße bezogen, in der bis heute der Löschzug 14 der Freiwilligen Feuerwehr seinen Aufgaben nachkommt.

Zur Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am 30. Juni 1902 reiste ein Sohn von Kaiser Wilhelm II. über den später in Reichsmarkstraße unbenannten Syburger Weg an. Der Kaiser weilte bei der Kieler Woche. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass Kaiser Wilhelm II. am 10. August 1909 über die Dortmunder Straße bzw. Reichsmarkstraße anreiste, um an den Feierlichkeiten anlässlich des 300jährigen Jubiläums der Vereinigung der Grafschaft Mark und Ravensberg mit Brandenburg-Preußen teilzunehmen.

Seit der Besiedlung Syburgs diente die heutige Reichsmarkstraße den Bauern, Händlern, Steinbrüchen und Kleinzechen als Transportweg und erlangte damit regionale Bedeutung. In historischen Kirchenschriften wird mehrfach ausdrücklich auf die Funktion als Leichentransportweg hingewiesen.

Von Oktober 2007 bis Juni 2008 wurde der südliche Teil der Reichsmarkstraße umfangreich saniert und hat dadurch ihren dörflichen Charakter verloren.

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